Naja... ich hab oft den Eindruck, dass solche Petitionen das Papier nicht wert sind, auf dem sie ausgedruckt werden. Siehe dieser Vorfall aus Leipzig neulich: 
*klick mich*. Zumal bei diesen Onlinepetitionen ja gar nicht sichergestellt ist, dass es die Personen, die da unterschrieben haben, wirklich alle gibt bzw. dass sie wirklich so viele waren.
Und wie Grom schon sagte: Zitate!
Artikel 13, Abs. 1 lautet so: 
Diensteanbieter  der  Informationsgesellschaft,  die  große  Mengen  der  von  ihren Nutzern  hochgeladenen  Werke  und  sonstigen  Schutzgegenstände  in  Absprache  mit den   Rechteinhabern   speichern   oder   öffentlich   zugänglich   machen,   ergreifen Maßnahmen,  um  zu  gewährleisten,  dass  die  mit  den  Rechteinhabern  geschlossenen Vereinbarungen,  die  die  Nutzung  ihrer  Werke  oder  sonstigen  Schutzgegenstände regeln,  oder  die  die  Zugänglichkeit  der  von  den  Rechteinhabern  genannten  Werke oder  Schutzgegenstände  über  ihre  Dienste  untersagen,  eingehalten  werden.  Diese Maßnahmen wie   beispielsweise   wirksame   Inhaltserkennungstechniken   müssen geeignet   und   angemessen   sein.   Die   Diensteanbieter   müssen   gegenüber   den Rechteinhabern in angemessener Weise darlegen, wie die Maßnahmen funktionieren und  eingesetzt  werden  und  ihnen  gegebenenfalls  über  die  Erkennung  und  Nutzung ihrer Werke und sonstigen Schutzgegenstände Bericht erstatten.
 
Ich seh da noch nicht das Ende des Internets auf uns zurollen und ich lese da auch nicht, dass alle Portalbetreiber zum Einbau von Filtern verpflichtet werden. Das steht da so einfach nicht. Klar - kann man mit bösem Willen reinlesen, dass das so sein könnte. Steht aber halt erstmal nicht da. Bisher hat uns sowas im übrigen auch nicht wehgetan: Youtube zum Beispiel setzt diese Richtlinie seit ner guten Weile um - die haben einen solchen Filter bzw. solche Kontrollmechanismen schon längst. Und die Drachenzwinge ist kein Anbieter, der "große Mengen" an solchen Daten speichert oder zugänglich macht. Dieser Paragraf (und im Grunde das ganze Gesetz) soll primär gegen große Contentaggregatoren, die mit anderer Leute Werken Geld machen, wirken. Davon ab ist die Umsetzung der Richtlinien sowieso wieder Sache der einzelnen Staaten - es wird also ohnehin nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Contentfilter werden da nur als ein Beispiel genannt, wie die Richtlinie umgesetzt werden könnte. Wer da wieder das Ende des Internets heraufbeschwört, sind diese Säcke, die aktuell mit irgendwelcher anderer Leute Arbeit eben dick Asche machen, ohne dafür Geld abdrücken zu müssen. Die machen jetzt Panik. Klar - die fürchten ja auch um die eigene Haut.
Ganz ehrlich - ich find das Gesetz auch... schwierig. Aber diese Panikmache, die auf schlechten oder falschen oder halben Informationen beruht, nervt mich grad viel mehr. Und meine Fresse - wenn euch allen das Internet so wichtig ist - wo wart ihr denn in den letzten zwei (?) Jahren, in denen diese Richtlinien ausdiskutiert wurden?