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Welches System für komplette Neulinge?

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s710:
Hallo zusammen,

ich/wir habe(n) bisher keinerlei Erfahrung mit P&P Rollenspielen, habe aber überlegt, meiner Mutter (66) zu Weihnachten eine Einsteigerbox zu schenken. Hintergrund: Sie liest schon seit Jahrzehnten ein Fantasy-Buch nach dem anderen, und wir sitzen bei Familientreffen regelmässig stundenlang am Tisch und spielen Karten/Brettspiele/sonstige Gesellschaftsspiele.
Da dachte ich, man könnte das Fantasy-Thema doch mal mit einem Spiel verbinden, was an Tiefgang ein bisschen über 200 stupide Runden Kartenspielen hinausgeht, und Anfangen seine eigenen Fantasy-Bücher zu spielen, anstatt nur zu lesen. Also: Pen & Paper Rollenspiele.

Nun bin ich schon eine weile am Googeln bzw. YouTube Videos schauen, um herauszufinden a) ob das überhaupt was für uns (Gruppe von 4-6 Spieler) ist und b) welches System bzw. welche Box am geeignetsten wäre.
Natürlich schrecken große Regelwerke bzw. Komplexität erstmal ab. Bei den Einsteigerboxen, zu denen ich bisher Reviews gesehen habe (D&D Einsteigerbox bzw. Basis Set, Pathfinder 2e) schien es sich allerdings im Rahmen zu halten, und doch einigermaßen interessant zu sein. Das Preis spielt erstmal eine untergeordnete Rolle; ich hab kein Problem damit, 40-50€ auszugeben.

Nun hätte ich da allerdings eine Reihe von Fragen, um herauszufinden, ob das was für uns ist, und wenn ja wie. Ich hoffe, ihr könnt mit die Beantworten:

1. Sich selbst Abenteuer auszudenken wird uns sicherlich überfordern, eventuell ist das auch eher gar nichts für uns. Man müsste also entsprechend auf "fertige" Abenteuer zurückgreifen. Ist das prinzipiell ein gangbarer Weg, oder sollte man sich dann gleich nach einer anderen Art Spiel umsehen?

2. Es wäre gut. wenn man nicht gezwungen wäre, viele Stunden am Stück zu spielen. Zwar sitzen wir in der Regel netto *schon* einige Stunden zusammen, wenn man Karten spielt, kann man aber leichter unterbrechen. Wir werden nicht die Zeit haben, für dedizierte P&P Spieleabende über viele viele Stunden zusammen zu kommen. Sowas spielt sich dann zu Familientreffen (Geburtstage/Feiertage) ab, wo es auch andere Themen gibt. Ich würde daher sagen, dass wir potentiell vielleicht 2-4 Abende à 2-4h Stunden hätten (ganz grob). Potentiell kann ich mir auch vorstellen, bei mir zu Hause mit meinen Freunden ebenfalls zu spielen, und so Wissen und Charaktere zusätzlich aufzubauen.

3. Welches System ist zu empfehlen? Mein Favorit ist aktuell das D&D Basis Set, gefolgt von der Pathfinder 2e Einsteigerbox. Bekommt man hier ausreichend Zusatzinhalte (insb. fertige Abenteuer) auf Deutsch? Oder ist hier vieles nur auf englisch zu bekommen? (wäre ein no-go) Ideal wäre es, wenn man ohne zu viel Regelwerk-Theorie und Bücher wälzen zum Spielen kommt, und langsam rangeführt wird.

4. Inwiefern ist es dann auch möglich, solo weiter zu spielen? Wenn "alle wieder heim fahren", wäre es natürlich toll, wenn meine Mutter weiterhin was davon hätte. Eine Gruppe im Freundeskreis meiner Mutter wird sich auf keinenfall gründen lassen. Eventuell hat mein Vater interesse, denke aber eher nicht. Sofern sie Solo-Abenteuer bestehen könnte, könnte der Rest auch separat bei sich zu Hause fortschreiten, und sobald man wieder zusammenkommt, zusammen weiter spielen. Wäre sowas möglich?

Sicherlich fallen mir noch mehr Fragen ein, das solls aber erstmal gewesen sein :)

ScarSacul:
Mein Tipp lautet Beyond the Wall: https://www.system-matters.de/spiele/beyond-the-wall/

Ravenking:
Ich versuche mal, deine Fragen zu beantworten:

1. fertige Abenteuer sind problemlos ein gangbarer Weg. Etwas selbst zu schreiben, ist eine tolle Sache, aber überhaupt nicht nötig. Wenn man möchte, kann man ausschließlich gekaufte Abenteuer spielen und jede Menge Spaß haben.

2. wie lange und wieviel ihr spielt, liegt allein bei euch. Üblicherweise dauert eine Spielsitzung ca. 3-5 Stunden, aber wenn ihr nur zwei Stunden habt, ist das völlig ok. Wieviele Sitzungen ihr braucht, um ein Abenteuer zu spielen, hängt sehr vom Abenteuer ab. Und natürlich davon, wie ausführlich ihr einzelne Szenen spielt. Grob rechnen die meisten Kaufabenteuerhefte soweit ich weiß mit 3-6 Sitzungen, aber Einsteigerabenteuer sind in der Regel deutlich kürzer (1-2 Sitzungen?). Am besten schaut ihr da auch immer auch auf die einzelnen Hefte, die machen oft eine ungefähre Angabe zur Spielzeit.
Grundsätzlicher Rat: eine Spielsitzung unter zwei Stunden ist eher schwierig (man ist gerade reingekommen, dann ist es schon vorbei) und zu lange Pausen zwischen den Sitzungen sind auch problematisch (weil man gerne mal Zusammenhänge vergisst, die man gespielt hat).

3. das ist die schwerste Frage  ;D Weil sie stark vom Geschmack abhängt und die Meinungen auseinander gehen. Wenn ihr vor allem Fantasy spielen wollt, gibt es eine Reihe "großer" Systeme mit guten Einsteigerboxen: das von dir erwähnte D&D ist sicher eine Möglichkeit - soweit ich weiß, ist da auch viel auf Deutsch erhältlich. Alternativ gibt es auch explizit deutschsprachige Systeme mit guten Einsteigerboxen wie DSA5 oder Splittermond - letzteres hat gerade eine aktuelle Box herausgebracht. Wenn du die Zeit hast, wirf am besten mal einen Blick auf die Boxen, um dir ein eigenes Urteil zu ermöglichen, was euch gefallen könnte.
Ansonsten gibt es auch "kleinere" Systeme, die deutlich regelleichter sind, dafür oft aber auch nicht soviele oder gar keine Kaufabenteuerhefte mitbringen.

4. Rollenspiel ist grundsätzlich erst mal ein Gruppenspiel, daher ist das mit dem alleine weiterspielen eher ein Problem. Soloabenteuer sind aber auf jeden Fall eine Option, wenn man nicht pausieren will, bis man sich wieder sieht. Ansonsten gibt es natürlich hier bei der Drachenzwinge die Möglichkeit online Rollenspiel zu betreiben. So kann man sich virtuell treffen und gemeinsam weiterspielen, auch wenn man nicht zusammen vor Ort ist.

Merlchenmietz:
Ich kenne mich mit folgendem System zwar nicht so gut aus, aber es lässt sich wohl problemlos auf jede Spielwelt anwenden und legt mehr Fokus auf die Handlung, als auf Werte: FATE.

Womöglich wäre das was für euch?

dx1:
►Dungeonslayers, wenn es etwas altmodischer klassischer sein darf.

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