Das beantworte ich dir gern
Aktuell sind wir:
- Eine Rondrageweihte, die ihre Weihe relativ frisch hinter sich hat
- Ein Jäger/Wildnisläufer
- Einen Baron, der ziemlich unheimlich ist und ein Faible für Praios hat
- Eine Firnelfe mit Demenz
Zu den Schwierigkeiten:
Die sind nicht abwertend unserem alten Meister gegenüber gemeint, wir sind ja auch im Guten auseinandergegangen.
Ja, das Spieltempo war ein Thema, gerade am Anfang. Es war direkt sehr viel los – was an sich spannend ist – aber uns hat einfach der Raum gefehlt, um erstmal als Gruppe zueinanderzufinden. Es gab kaum Gelegenheit für inneres Gruppenspiel oder dafür, dass sich Charaktere untereinander kennenlernen und entwickeln können. Alles wirkte sehr „durchgetaktet“, ohne Atempausen. Für uns ist das aber ein wichtiger Teil des Spielerlebnisses – gerade am Anfang.
Ein weiterer Punkt war die geringe Einbindung unserer Charaktere. Mein eigener Charakter zum Beispiel ist oft einfach nur mitgelaufen, hatte wenig aktive Rolle und kaum Gelegenheiten zur echten Interaktion – und wenn, dann hatten diese meist keine sichtbaren Auswirkungen. Das fühlt sich schnell bedeutungslos an. Gerade weil uns Charakterspiel und Integration wichtig sind, war das auf Dauer ziemlich frustrierend.
Was die Weltvorstellung angeht: Aventurien war in vielen Punkten schon so, wie wir’s mögen. Die Magie z. B. fanden wir absolut passend. Was für uns aber öfter nicht stimmig war, waren karmale oder gesellschaftliche Elemente – z. B. wie Geweihte agieren, wie soziale Strukturen wirken, wie Leute auf bestimmte Taten reagieren. Da waren einige Situationen dabei, die für uns nicht glaubwürdig oder zumindest nicht aventurisch nachvollziehbar gewirkt haben. Und wenn die Welt in sich nicht greifbar bleibt, fällt es schwer, sie ernst zu nehmen oder darin zu investieren.
Wir spielen am liebsten ein glaubwürdiges Aventurien irgendwo zwischen dreckigem Realismus und märchenhafter Idylle – also: Grauzonen, ja. Magie, ja. Soziale Schichten, ja – aber bitte mit innerer Logik und Konsequenz. Wir brauchen keine düstere Gritty-Variante, aber eben auch keine Welt, in der alles durch plotrelevante Wunder oder Eingriffe „von oben“ gelöst wird.
Ich hoffe, das macht unsere Perspektive etwas greifbarer!