Ach, da wird einem warm ums Herz, wenn man sich durch diesen Thread liest...
Obwohl ich etwas am Verzweifeln war, bis Odonel dann endlich die Dresden Files genannt hat. Ich hätte fast Schande über eure Kühe ausgerufen
Da will ich auch mal einige Empfehlungen abgeben:
Percy Jackson and the Olympians, die
Kane Chronicles, die
Heroes of Olympus, die
Trials of Apollo und
Magnus Chase and the Gods of Asgard, alle von
Rick Riordan. Die letzteren beiden sind noch nicht abgeschlossen. Dann gibt es noch einige Kurzgeschichten und Sonderbände, aber die hab ich nicht gelesen.
- Percy Jackson and the Olympians: Der 12 Jahre alte Percy Jackson aus New York hat Probleme in der Schule, leidet an ADHD und unter einem absoluten Bastard von Stiefvater. Doch als er bei einem Schulausflug seine Mathelehrerin mit einem altgriechischen Schwert tötet, geht der Ärger erst richtig los. Ehe er sich's versieht, verliert er seine Mutter durch einen Minotauren, sein bester Freund ist ein Satyr und er selbst ist ein griechischer Halbgott. Es kommt noch schlimmer: findet er ein bestimmtes Artefakt innerhalb einer gewissen Frist nicht wieder, gibt es eine riesige Katastrophe...
Das mag sich jetzt nicht so toll anhören, aber ich will nicht die ganze Handlung spoilern. Und außerdem ist das nur ansatzweise der Plot des ersten Bandes. Was mich Percy Jackson sofort gereizt hat, ist der Schreibstil, schnell, flüssig und witzig (wobei das natürlich subjektiv ist, aber langweilig ist es nie geworden). Riordan verpflanzt die griechische Mythologie sehr geschickt in die moderne Zeit, so ist Ares zum Beispiel ein aggressiver Biker, Poseidon sieht aus wie ein Strandpenner aus Key West, Medusa betreibt ein Gartenschmuck-Emporium...
Warnung: auf keinen Fall die Filme sehen, die sind einfach nur §$&§%!
- Die Kane Chronicles handeln von den Geschwistern Carter und Sadie Kane, die Kinder eines berühmten Ägyptologen/Archäologen. Doch bei einem inoffiziellen Besuch im Britischen Museum in London zerstort ihr Vater eine altägyptische Stele und befreit fünf altägyptische Götter aus einem jahrtausendealten Gefängnis. Die Kane-Geschwister befinden sich auf einmal mitten in einem Konflikt von kosmischen Ausmaßen...
Diese Reihe besteht nur aus drei Bänden, aber die Geschwister tauchen auch in den Kurzgeschichten auf. Auch hier werden die ägyptischen Götter in Teilen gut in die Moderne eingefügt.
- Heroes of Olympus: Die Fortsetzung von Percy Jackson and the Olympians, führt neue Charaktere ein und stellt Teile des Plots aus der vorherigen Reihe in einem ganz neuen Licht dar. Bisher sind dies die einzigen Romane, die nicht aus der ersten, sondern aus der dritten Person erzählt werden. Alles beginnt damit, dass der Halbgott Jason Grace in einem Tourbus erwacht, ohne dass er sich erinnern kann, wie er dort hingelangt ist. Mehr sage ich nicht, denn das würde die Handlung spoilern.
- The Trials of Apollo: Die Reihe resultiert direkt aus den Heroes of Olympus. Der Gott Apollo wird von Zeus in einen sterblichen Menschen verwandelt (der auf dem Cover aus irgendeinem Grund dem Charakter Robbie Shapiro aus der Serie Victorious ähnelt). Will er wieder seine alte Göttlichkeit erlangen, muss er eine Reihe von Prüfungen bestehen, bei dem auch ein Triumvirat altrömischer Kaiser mitmischt.
- Magnus Chase and the Gods of Asgard: Der Titel verrät es ja schon, wir verlassen das alte Griechenland und das antike Ägypten und begeben uns in den frostigen Norden... naja, nach Boston, denn dort die spielt diese Reihe. Magnus Chase lebt seit dem mysteriösen Tod seiner Mutter auf den Straßen Bostons, bis er bei einem Kampf gegen den Feuerriesen Surtur sein Leben verliert. Damit fangen seine Probleme erst an, denn eine Walküre bringt ihn nach Valhalla, soll heißen, in das Hotel Valhalla und er wird zu einem der Einherjar Odins. Doch er muss sich beeilen, denn er hat nur sieben Tage, um das Schwert des Sommers zu finden und den Fenriswolf zu bändigen
Besser kann ich die Bücher nicht beschreiben, sie sind witzig, abwechslungsreich und einfach nur gut. Am besten in Englisch lesen, da muss man nicht ewig auf die deutsche Übersetzung warten (und die einzelnen Bände kosten nicht so viel wie das deutsche Hardcover)
Die Bücher über den Nekromanten
Johannes Cabal von
Jonathan L. Howard. Im Englischen sind davon jetzt fünf Bände erschienen, ich bin mir nicht sicher ob die Reihe jetzt fertig ist, oder fortgesetzt wird. Es gibt noch einige Kurzgeschichten über Johannes Cabal, die alle auf Kindle zu finden sind.
Der titelgebende Johannes Cabal hat ein Ziel, ein Mittel gegen den Tod zu finden. Dafür wettet er mit dem Teufel, löst einen Bürgerkrieg aus, bereist Lovecrafts Traumlande (ja, wirklich) und rettet mehrmals die Welt. Letzteres ist eher ein ungewollter Nebeneffekt seiner Taten, aber solange es die Meute mit Mistgabeln und Fackeln von ihm fernhält, beschwert er sich nicht. Cabal nutzt gleichermaßen schwarze Magie und große Feuerwaffen und zeigt dabei die moralische Zurückhaltung von Anthrax (ich paraphrasiere hier den Klappentext des ersten Buchs). Howard bedient sich sehr stark am Cthulhu-Mythos, aber das wirkt zu keiner Zeit aufgesetzt. In Teilen kommt der Schreibstil fast an den seligen Sir Terry heran, aber das ist nur meine Meinung.
Die Reihe
Monster Hunter International von
Larry Correia. Wer auf trashige B-Movies mit viel Action steht, der wird hier rundum bedient. Alles, was man sich an Monstern vorstellen kann, existiert in diesen Büchern. Vampire, Werwölfe, dunkle Magier, Zombies, Mumien, Drachen, Kannibalenmutanten, Frankensteins Monster, Elfen in Wohnwagen, Orks mit einer Vorliebe für Heavy Metal, Gangsta-Rap-Gartenzwerge aus Norwegen (ja, wirklich), Dämonen aus der Hölle, dämonische Bäume aus einer andern Hölle, die GROSSEN ALTEN, riesige Spinnen, Oger, Gargoyles und was weiß ich noch alles. Die amerikanische Regierung weiß von diesen Kreaturen, eine davon arbeitet sogar für das FBI, und hat Kopfgelder auf sie alle ausgesetzt. Auftritt der Firma Monster Hunter International, die mit viel Feuerkraft allem den Garaus macht, was in der Nächt herumlärmt.
Die
Iron Druid Chronicles von
Kevin Hearne. Der 2000 Jahre alte keltische Druide Atticus O'Sullivan, der letzte noch lebende Druide, lebt fröhlich in Tempe, Arizona vor sich hin. Doch als ihn sein alter Rivale Angus Og (ich kann die gälische Schreibweise hier nicht abbilden), der irische Liebesgott dort aufspürt, ist Ärger nicht weit entfernt.
Im Laufe der bald neunbändigen Reihe, bis jetzt sind acht erschienen, legt Atticus sich mit diversen Pantheons an, von den Aesir und Vanir über die Navajo bis hin zu den Olympiern. Ebenso mischen auch Vampire, Werwölfe, Hexen und anderes übernatürliches Getier mit.
The Ryiria Revelations von
Michael J. Sullivan. Der Söldner Hadrian Blackwater und der Dieb Royce Melborn werden für einen simplen Job angeheuert, einfach nur ein Schwert stehlen. Doch dann schiebt man ihnen den Mord am König in die Schuhe und sie geraten von einer gefährlichen Situation in die nächste...
Man kann der Reihe vorwerfen, dass sie das Rad im Bereich Fantasy nicht neu erfindet, aber das muss sie auch nicht. Sie liefert dem Leser eine spannende Story, bei der man immer wissen will, wie es weitergeht. Dazu noch coole Helden (naja, Protagonisten) und wunderbar snarkige Dialoge. Was will man mehr?
Wenn mir eine persönliche Bemerkung erlaubt ist: ich habe beim Lesen des Threads einen Verweis auf den Guardians of the Flame Zyklus von Joel Rosenberg gesehen. Wann immer mich jemand nach einem Beispiel für schlechte Fantasy schreibt, dann verweise auf ich diese Reihe. Ich empfinde sie als langweilig, schlecht geschrieben und absolut geschmacklos. Rosenberg hatte eine tolle Prämisse, Menschen aus der Realität werden in die Fantasywelt ihres Rollenspiels katapultiert, aber er hat nichts davon ausgenutzt. Die Charaktere sehe ich als klischeehafte Abziehbilder, deren Verhalten vom Plot diktiert wird, schockierende Szenen werden nur um der Schockwirkung willen eingebaut und wenn es zu Problemen kommt, dann nur, weil die Charaktere vom Autoren den Idiotenball in die Hand gedrückt bekommen.
Eine Freundin von mir hatte nach dem ersten Band von A Song of Ice and Fire aufgehört, mit der Bemerkung, es sei zu sexistisch und schlecht geschrieben. Ich zeigte ihr Guardians of the Flame. Sie las es und kehrte prompt zu A Song of Ice and Fire zurück. Sie ist heute noch froh über diese Entscheidung.
Das war es erstmal von meiner Seite. Falls die persönliche Bemerkung stört, bitte mich darauf ansprechen, ich lösche sie umgehend.
EDIT: der Fairness halber will ich einen Titel vorschlagen, der die Prämisse von Guardians of the Flame richtig macht:
Nebenan von
Bernhard Hennen. Es ist zwar nicht die Welt des Rollenspiels, aber die Ui Talchiu können ihr Reenactment Wissen einsetzen, um den Tag zu retten.