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Sicherheit versus Furcht
01. Juli 2019, Austin, Texas (USA):
“When you compete with Wal-Mart, even if you think you’ve found a niche don’t ever become complacent.“- Michael Bergdahl
Ihr seid Teil von Walmart, dem Supermarkt-Giganten der USA, dem blau-weißen Moloch, gehasst, geliebt und teils vergöttert. Die Konsumtempel stehen wie Megalithen in
God’s Own Country verteilt und sind für viele das Zentrum ihres Alltags; Walmart ist weit mehr als nur ein Markt, ein Mittel-, ein Bezugspunkt – Anfang und Ende von Konsum.
Wenn ihr die Uniform anlegt, werdet ihr Teil des Ameisenstaats, wuselt durch die Gänge, füllt Regale auf und haltet den Betrieb immer am Laufen – Zahnrädchen, die einen weit größeren Mechanismus unentwegt in Gang halten.
Wohin verschwindet der Obdachlose, der den Markt immer zur später Stunde betritt, aber nie verlässt? Sind es nur blöde Streiche, die euch die Kollegen spielen oder sind wirklich Kinder in eurem Walmart verlorengegangen, die noch immer einen Ausweg suchen und es sich nur des Nachts trauen? Manche behaupten sogar, euer Walmart hätte seine eigenen dunklen Geheimnisse, aber die Spukgeschichten sind nur
Hoax und sollen die Greenhorns verunsichern, oder?
Wieder beginnt eine Nachtschicht, die Welt legt sich darnieder und steht für ein paar Stunden förmlich still, aber das Herz des urbanen Dschungels schlägt weiter: Der grelle Schriftzug leuchtet den Suchern den Weg und eröffnet liquiden Bittstellern ein Schlaraffenland zur späten Stunde. Walmart, das Herz von Amerika pocht auch in der Nacht unentwegt, und die Weirdos werden dem Ruf der blauweißen Konsumtyrannei wohl bald Folge leisten.
Eine Nacht wie jede andere Nacht, oder?