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Autor Thema: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (4/4)  (Gelesen 24005 mal)

Ugarkai

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  • 07. Dezember 2019, 15:46:28
Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #45 am: 07. Dezember 2019, 15:46:28 »

In der Fullengasse von Festum am 3. Boron 1005

Cian, Farahjin und Sotolosch sind am östlichen Tor der Fullengasse. Cian beginnt ein Gespräch mit dem Wächter am Tor, um zu sehen ob sie, nach dem Verlassen der Taverne, noch verfolgt werden. Farahjin ist anzusehen, dass er so schnell wie möglich die Gasse verlassen will und Sotolosch fallen vier Verfolger aus der Taverne auf, die auf das östliche Tor, also auf Cian, Farahjin und Sotolosch, zusteuern.
In der Zwischenzeit überlegen Salix und Yamira wie sie sich am besten verhalten sollen und warten noch etwas ab.
Die anderen verlassen, nachdem die Verfolger schon recht nahe sind, die Fullengasse in Richtung Marktplatz. Kurz vor erreichen des Marktplatzes hat Cian das ungute Gefühl weiterhin beobachtet zu werden. Daraufhin versteckt er sich in einem kleinen Nebengang während Farhajin und Sotolosch die Drachenstatue auf dem Marktplatz ansteuern. Cian's Gefühl bleibt, dennoch kann er keine Verfolger von seiner Position aus wahrnehmen.
Salix und Yamira lassen, nachdem ihre Gefährten die Fullengasse verlassen haben, noch etwas Zeit verstreichen bevor auch sie die Gasse durch das östliche Tor verlassen.
So finden sich langsam alle Gefährten bei der Drachenstatue ein, um von dort Richtung Zwielichtberg zu gehen. Auf dem Weg wird über die Geschehnisse, die damit zusammen hängenden möglichen Konsequenzen, in der Taverne „Riff der verdorrenden Kehlen“ gesprochen.

Zur Geisterstunden zwischen dem 3. Boron 1005 und 4. Boron 1005 erreicht die Gruppe den Zwielichtberg.

Salix führt sie entschlossen zu dem Beobachtungsturm auf dem Zwielichtberg. Im Schatten der Turmruine können Cian und Salix etwas huschen sehen. Erhellt durch die Ewige Flamme von Yamira ist zu erkennen, dass vor ein paar Tagen hier einige Leute waren. Bei genauerer Betrachtung stoßen die Gefährten auf Wolfsratten, wie Salix diese übergroßen Ratten bezeichnet. Sofort wird angemerkt und erklärt welcher finstere Macht man Ratten zu schreibt.
Etwas eingeschüchtert durch die Wolfsratten und dem allgemeinen Gefühl auf dem Zwielichtberg beobachtet zu werden, wird beschlossen sich die näheren Ruinen anzusehen.
Die nächsten Ruinen sind, bis auf die Erkenntnis dass hier normale Ratten hausen, uninteressant. So schreiten sie, vorbei am Galgen, die restlichen Ruinen ab ohne weitere Anhaltspunkte zu finden.
Jetzt bleibt den Gefährten nur noch die Entscheidung offen, sich im schlimmsten Fall mit den Wolfsratten anzulegen, um die Ruinen des Beobachtungsturmes näher zu untersuchen.
In der ganzen Zeit lässt das Gefühl beobachtet zu werden nicht nach.
Es entbrennt eine, hauptsächlich zwischen Salix und Sotolosch, rege Diskussion über die Vor-,  Nachteile und Gefahren darüber ob es sinnvoll wäre zur Elchschaufel zu gehen um sich für einen Kampf zu rüsten.
Cian schlägt Yamira derweilen vor, dass sie ihm Licht spendet damit provisorische Fackeln hergestellt werden können. So können Cian, Farahjin und Yamira vier Fackeln herstellen, bis Salix Sotolosch überzeugt hat sich jetzt den Wolfsratten zu stellen.
Cian verteilt die Fackeln und Salix seine Waffen bevor sie vor dem Turm in Position gehen.
Nacheinander werden die Fackeln in die Ruine geworfen, obwohl Yamira anmerkt, dass es sein könnte, dass die ein oder andere Information dadurch verbrennt.
Aufgeschreckt durch das Feuer gehen die Wolfsratten zum Angriff über. Erst nur ein paar und dann werden es wellenartig immer mehr. Die Gefährten können sich der Wolfsratten gut erwehren. Besonders durch die präzisen Hiebe von Salix, die viele tote fordern, sowie dem Aeolitus Windgebraus von Yamira der die 3te Welle der Wolfsratten zurück wirft und der Gruppe somit einiges an Zeit erkauft.
Am Ende liegen knapp zwei Dutzend toter Wolfsratten vor dem Beobachtungsturm und die Gefährten machen sich an eine genauere Untersuchung. Das Gefühl beobachtet zu werden lässt nach als sie sich im oberen Stock des Turmes umschauen. Dort können sie ein Heptagramm ausmachen, welches wohl für die Beschwörung eines Dämons aus der Domäne des Herrn der Rache benutzt wurde. Selbst nach einer magischen Analyse ist es nicht möglich genaueres zu sagen. Es scheint jedoch, dass es schon Wochen oder gar Monate her sein muss.
Erneut beginnen Spekulationen was das alles mit Pjetrow, Catalinya und dem Hesindetempel zu tun haben könnte.
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Ugarkai

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  • 07. Dezember 2019, 16:03:38
Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #46 am: 07. Dezember 2019, 16:03:38 »

Nachts und morgens am 04. Boron 1005 BF


Die Helden sind nachts wieder im Tempel zurück und entdecken ein zerstörtes Bild im Tempel. Anbei hängt das berüchtigte Bekennerschreiben der Spötter.
Die Helden diskutieren inwiefern wir diesen Vorfall geheim halten können , z. B. durch das Verhüllen aller Bilder. Die Hoffnung ist, dass sich der/die Übeltäter dann verraten, weil sie es wieder aufdecken bzw. darauf hinweisen würden.

Cian bleibt wach und versucht das Bild zu restaurieren, um etwas in die Lücke hängen zu können. Farahjin hält Wache bis die ersten aufstehen während die anderen Helden sich zur 4. Stunde dann doch noch hinlegen.

Salix und Yamira stehen früh, bei den ersten Geräuschen im Tempel auf und beobachten. Farahjin erstattet Sotolosch Bericht und geht dann ins Bett.

Yamira steht an der Hesindestatue und bemerkt blutige Tränen an der Hesindestatue, da sie Tropfen auf ihrem Haupt verspürt. Sie holt Salix und ihre Eminenz dazu ohne die anderen Tempelbewohner zu alarmieren. Albin Laikis hat es bereits auch gesehen.

Ihre Eminenz hat von dem Phänomen der blutigen Tränen schon gelesen. Es ist ein Warnzeichen der Götter.

Nach und nach bekommen andere Tempelbewohner das Zeichen mit und sind tief getroffen und erschüttert. Ihre Eminenz versucht die Zuhörer wieder aufzurichten und schickt sie zu ihrem Tagwerk.

Isha nähert sich Salix und Yamira und erklärt sich bereit die Karten zu legen. Sie meint, es ginge hier um weitaus größeres als das Verschwinden eines Künstlers.


Yamira und Salix ziehen sich mit ihrer Eminenz zurück, um über die bisherigen Erkenntnisse und die Ereignisse der letzten Nacht zur berichten.

Cian ist fertig mit der Restauration. Sotolosch weist ihn auf die tränenden Statue hin. Das Bild soll am besten ausgetauscht werden, wenn das gemeinsame Frühstück ansteht.

Ihre Eminenz kennt das zerstörte Bild. Es ist schon ewig (100 Jahre) her, dass der ehemalige Erzwissenbewahrer Stanislaw Potapitsch es gemalt hat. Salix bringt die Frage auf, ob sich jemand als Xeledons Spötter ausgibt, um unter diesem Deckmantel Unfrieden zu stiften. Derjenige hat aber andere Motive im Sinn als die der eigentlichen Spötter zumindest was wir von ihnen aus der Historie kennen.

Kann das Streben nach Perfektion hin zum göttlichen in das Gegenteil umschlagen? Die Magierphilosphie behauptet, dass auch Menschen den Status erreichen können aber spätestens, wenn sie zu sehr nach Macht streben sind sie verloren.

Die Träume rauben ihrer Eminenz viel ihrer Kraft. Es ist aber unklar was aus dem Traum der sich selbst verschlingenden Schlange neben der einfachen Warnung heraus gelesen werden kann. 

Salix löst Sotolosch als Wache bei der Hesindestatue ab, der Cian und Farahjin wach macht. Farahjin und Sotolosch gehen wie Yamira zum Frühstück.

Cian und Salix tauschen das Bild aus.

Beim Essen ist Yamira erbost über Sotolosch, der lau fragt, warum die Zeichen der Götter so unverständlich vage sind. Statt immer das Gleiche zu zeigen, wäre doch ein richtiger Hinweis auf den Schurken viel zielführender.

Farahjin erkundigt sich nach verschwundenen Messern in der Küche. Wir nehmen an, dass das Bild mit einem solchen Werkzeug zerstört wurde. Tatsächlich fehlt ein Messer.

Die Schlangen haben Verteidigungsposition rund um die Statue eingenommen. Salix fragt sich, wie sie auf verschiedene Tempelbewohner reagieren.

Farahjin bläst zur Suche nach dem verschwundenen Messer nach dem Frühstück. Leider kann es überall sein. Wird wohl schwierig zu finden sein. Wir treffen uns bei Yamira, die an der Statue Wache hält und Salix abgelöst hatte.

Als nächstes gehen wir zur Isha, um uns von ihr die Karten legen zu lassen. Farahjin erklärt sich freiwillig bereit, an der Statue (und dem Bild) Wache zu stehen.

Wir wählen den Stern als Legemuster.

Wer sind wir als Gruppe?: Weißsagerin des Feuers
Als Prinzip oder als Person gedeutet: Leidenschaftliche Sucherin nach Erleuchtung und Wahrheit

Welche Kraft ist zur Zeit stark in uns? Die Nacht
Heimliches Vorgehen ist der Schlüssel zum Erfolg oder das Suchen in den Schatten, in der Dunkelheit; Aus der Dunkelheit unsere Kraft ziehen

Wer oder was steht uns bei? Harmonie
Stellt den Erzheiligen Horas da, steht für Frieden, die Ordnung unter den Menschen, die Gemeinschaft steht uns bei; Zusammenhalt in der Gruppe

Welchen Pfad sollen wir folgen: Die Dschinni
Ein starkes übernatürliches Wesen muss überwunden oder ihm gefolgt werden

Womit stehen wir im Einklang? Die zwei des Feuers
Mit wenig Feuer müssen wir uns arrangieren; schwach beleuchteter Ort an dem wir uns zurecht finden mussten;

Was hält uns auf? Die Händlerin
was stellt sich uns entgegen, offensichtliches oder bislang unbemerktes;

Wohin führt uns der Weg? Eis drei, Eispalast
Große Mengen Eises oder Schnee, Verstärkung durch das Element, große Gebilde aus Schnee/Gletscher aber auch Verstärkung durch Gemeinsamkeit und Harmonie, die Wahrung eines kühlen Kopfes.

Nur Gemeinsam und mit kühlem Kopf kann es euch gelingen das Rätsel zu lösen.

Nach dem Kartenlegen treffen wir auf Farahjin. Er hat bei der Statue nichts besonders beobachtet. Wir stellen uns die Frage, ob jemand nicht beim Frühstück anwesend war.
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Ugarkai

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  • 07. Dezember 2019, 16:08:30
Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #47 am: 07. Dezember 2019, 16:08:30 »

4. Boron, 1005 BF – Im Hesindetempel spricht man über Träume

Yamira, Sotolosch und Salix kommen von ihrem Besuch bei Isha al´Hakim zurück in die große Tempelhalle und berichten Cian und Farahjin von der Deutung der Inrah-Karten. Farahjin ist etwas enttäuscht, dass die Karten keine klareren Aussagen getroffen haben, was nun zu tun ist, aber Salix ist zuversichtlich, dass man deutliche Hinweise erhalten hat, wenn man nur die richtigen Fragen stellt und sich bei den nächsten Entscheidungen von dem Gehörten leiten lässt.
Für die Besprechung zum weiteren Vorgehen zieht die Gruppe sich in den Speisesaal zurück. Es werden mehrere Ideen und Wünsche geäußert. So könnte man die Geweihten zu ihren Träumen befragen und versuchen, diejenigen irrezuführen und zu enttarnen, die vielleicht nur von dem Traum mit der Schlange gehört, ihn aber selbst nie geträumt haben. Ebenfalls könnte in den Kammern der Tempelbewohner nach dem verschwundenen Messer suchen, allerdings macht keiner sich wirkliche Hoffnung, dass man dadurch wertvolle Hinweise erhalten würde, es war schlichtweg zu einfach, sich in dem Tempel der Klinge zu entledigen oder sie einem anderen unter zu schieben. Schließlich könnte man aber auch mit der Befragung der Bewohner oder der Durchsuchung der Räume bis zum Abend warten, um dann die beim Verlassen die Türen der Tempelbewohner so zu manipulieren, dass man es bemerken würde, wenn sie des nachts noch einmal ihre Zimmer verlassen haben. Ein paar Personen würden dadurch vielleicht fälschlicherweise verdächtigt, weil sie gute Gründe hatten, ihr Zimmer noch einmal zu verlassen – und sei es, dass sie nur noch einmal zu den Waschräumen mussten – bei vielen könnten man so aber mit Sicherheit ausschließen, dass sie des Nachts im Tempel unterwegs waren.
Yamira schlägt vor, im Laufe des Tages die zurückgelassenen Sachen aus der Elchschaufel zu holen und die Zimmer dort aufzugeben. Farahjin bietet an, dass er das gern übernehmen würde, während die andere die Geweihten und Novizen befragten, weil er seiner Einschätzung nach dabei eh keine große Hilfe wäre. Als Sotolosch erklärt, dass er Farahjin begleiten will und auch gerne zum Zeughaus der Stoerrebrandts gehen würde, um sich mit Verbandsmaterial, Waffen, einer Rüstung und warmer Kleidung auszustatten, kommt es zum Streit mit Salix, der seinen Gefährten, vor allem dem Zwerg vorwirft, sich nicht voll auf die Untersuchung der Geschehnisse im Tempel und das Wiederfinden Pjetrows zu konzentrieren.

Man einigt sich schließlich darauf, dass alle gemeinsam eine Befragung durchführen, danach würden Farahjin und Sotolosch aufmachen, um das Gepäck aus der Herberge in den Tempel zu schaffen. Anschließend will man die Familie di Brelac aufsuchen und mit Catalinja sprechen und auf dem Weg ins Villenviertel würde man schauen, ob man Stippen findet und von ihm etwas Neues erfahren kann.
Zu fünft macht man sich auf in das Quartier des Novizenmeisters. Nach einem freundlichen Gespräch, das keine ganz neuen Hinweise aber ein paar interessante Details liefert, erklärt Cian, dass er Sotolosch und Farahjin begleiten wird und die drei jungen Männer verlassen gemeinsam die heiligen Hallen.

Zunächst suchen Yamira und Salix die Geweihten Gilmon ay Melior, Libussa Nagragski und Isha al´ Hakim auf, die derzeit in Festum zu Gast sind. Anschließend sprechen sie mit den örtlichen Geweihten Joost von Kirschhausen, Barnhelm Grumpen, Hesindir Walsjakow, Esindiago Ulmensen und zuletzt Rudjew Turjeleff. Auch den Novizen Albin Laikis und Rika Kunzke statten sie einen erneuten Besuch ab und tatsächlich ist das Gespräch mit der Novizin, die seit gut einem Jahr im Festumer Tempel Dienst an der Göttin leistet, von allen Gesprächen des Vormittags am ergiebigsten. Nichtsdestotrotz suchen Yamira und Salix schließlich noch die Geweihtinnen Selwine Juchski und Najescha auf und stellen auch ihnen ihre Frage bezüglich der merkwürdigen Träume.

Ergebnis der Befragungen

Eboreus Jannerloff
  • kann keine weiteren Angaben über verkaufte Bilder Pjetrows machen und weiß nichts über dessen Käufer
  • weiß über den Maler des Bildes, welches in der letzten Nacht zerstört worden war, dass Stanislaw Potapitsch ehemaliger Tempelvorsteher und Erzwissenbewahrer in Festum war, kann sonst aber nichts Besonderes zu ihm berichten
  • berichtet Yamira und Salix auf Nachfrage von dem Traum mit der Schlange ohne irgendwelche Auffälligkeiten
  • verneint zuerst als Yamira Veränderungen im Traum erwähnt und von einer blutenen Träne erzählt, die andere im Traum gesehen haben wollen, räumt dann jedoch ein, dass sie eventuell auch übersehen haben könnte
    (Das erscheint vor allem Yamira verdächtig, weil der Traum eigentlich so eindrucksvoll ist, dass man ein solches Element sicher nicht übersehen hätte.)
  • beschreibt auf Nachfrage das Verhältnis zu den verbliebenen Novizen als abgekühlt, sie hätten ihm nichts von besonderen Träumen berichtet

Gilmon ay Melior, Libussa Nagragski, Isha al´ Hakim, Barnhelm Grumpen, Hesindir Walsjakow, Esindiago Ulmensen, Albin Laikis, Najescha
  • hatten alle ausnahmslos den Traum mit der Schlange und die Schilderungen des Geträumten gleichen sich sehr stark
  • gehen nicht auf Andeutungen ein, der Traum könnte sich verändert haben und bestätigen auch nicht die erfundene Wendung mit der Träne aus Blut

Joost von Kirschhausen
  • berichtet von Träumen und erzählt erst von dem speziellen Traum mit der Schlange, spricht dann aber allgemein von Alpträumen, die ihn plagen
  • geht auf Yamiras Finte mit der Veränderung nicht ein, stattdessen spricht er aber davon, dass der Traum im Laufe der Nächte immer deutlicher wurde
  • deutet den Traum mit der Schlange dahingehend, dass die Kirche sich selbst zerstört

Rudjew Turjeleff
  • weiß nicht viel über den ehemaligen Tempelvorsteher Stanislaw Potapitsch und dessen Werke zu berichten, schon seit mehreren Jahren wurde nichts mehr davon ausgeliehen, zuletzt hatte Elkjow Baernsen, einer der Geweihten, die derzeit in Kuslik weilen, ein Buch von ihm entliehen
  • gibt an, dass es in der Bibliothek wenig Bücher gibt, die sich mit Dämonologie beschäftigen und dass von diesen schon lange nichts mehr ausgeliehen wurde
  • berichtet, dass zuletzt Gilmon und Pjetrow Bücher zur Geschichte der Theaterritter ausgeliehen hatten
  • erzählt auf’s Träumen angesprochen von dem Traum mit der Schlange und will nichts von Veränderungen oder einer roten Träne wissen

Rika Kunzke
  • hat seit Pjetrow weg ist Alpträume, auch den Traum mit der Schlange, dem sie aber aber erstaunlich wenig Bedeutung zumisst, viel wichtiger findet sie alle Träume, in denen der Maler vorkommt
  • geht nicht auf einen veränderten Traum ein, in dem eine rote Träne vorkommt
  • schildet einen besonders schlimmen Alptraum, in dem Pjetrow Schmerzen zugefügt werden von Gestalten, die keine Gesichter besitzen
  • bestätigt, dass sie letzte Nacht wie jede Nacht noch mal aus dem Zimmer musste, zuletzt konnte sie kaum schlafen aus Sorge um Pjetrow
  • wird von Yamira darauf hingewiesen, dass es angemessen wäre, sich mehr auf die Pflichten eines Novizen zu konzentrieren (Der Hinweis, dass das vielleicht auch dem Künstler imponiert hätte, lässt Rika aufhorchen und darüber nachdenken.)
  • erzählt Salix und Yamira, nachdem sie noch einmal darauf angesprochen wurde, dass sie sich doch so viel mit Pjetrow beschäftigt hat und irgendetwas bemerkt haben muss, dass sie Pjetrow 3 bis 4 mal dabei beobachtet hat, wie er sich mit jemandem im Turm auf dem Zwielichtberg getroffen hat
    • zu diesen Treffen, die meist etwa eine halbe Stunde dauerten, hat Pjetrow Bilder mitgenommen und ist ohne sie wieder zurückgekommen, wirkte dabei ganz normal
    • das erste Treffen war schon vor einigen Monaten, das letzte, an welchem Rika nichts Besonderes aufgefallen ist, vor etwa einem Monat
    • Pjetrow traf einen einzelnen Mann, den Rika nicht kannte, aber recht genua beschrieben hat: älterer Mann mit langen blonden Haaren, blonder Oberlippenbart und leichter Kinnbart, normal groß, keine körperlichen Auffälligkeiten, keine Waffen und auch sonst eher unauffällig

4. Boron, 1005 BF – Sotolosch, Cian und Farahjin ziehen um

Während Yamira und Salix im Tempel ermitteln, führt Cian seine Gefährten zielsicher durch die Stadt und zur Herberge im Festumer Stadteil Mauergärten. Unterwegs spricht Cian den Maraskaner noch einmal auf die Geschehnisse vom Vorabend an und empfiehlt ihm, sollte es noch einmal zu einer ähnlichen Situation kommen, sich weniger ängstlich zu zeigen, da manche Halunken – fast schon wie wilde Tiere – solche Angst spürten und dadurch ihr Jagdinstinkt nur zusätzlich geweckt würde. Nachdem alle Habseligkeiten aus der Herberge geholt wurden und der Wirt ausbezahlt ist, bittet Farahjin darum, einen kurzen Umweg über den Rondra-Tempel zu machen. Dieser befindet sich in einem düsteren Wehrgebäude unweit der Elchschaufel, allerdings in genau entgegen gesetzter Richtung zum Hesindetempel. Währen Cian draußen wartet, betreten Farahjin und Sotolosch den Tempel und der Maraskaner erkundigt sich, nachdem er sich durch die Spende einiger Silbertaler die Gunst der anwesenden Geweihten gesichert hat, nach den Geboten der streitenden Göttin und wie sich diese von denen ihres Sohnes unterscheiden. Etwas unbeholfen berichtet er von dem Versprechen, das er Ayla ben Rih gegeben hat und lässt sich von der Geweihten erklären, wie man sich im Kampf zu verhalten hat, um der Stürmischen zu gefallen. Schließlich erkundigt er sich noch nach einem Schwertmeister, der ihn im Kampf mit dem Anderthalbhänder unterrichten kann, sowie nach einem Buch, in dem er mehr über die Herrin Rondra und ihre Gebote lernen kann. Zur Lektüre wird ihm das Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung anempfohlen, nach einen Lerhmeister sollte er am besten im Maraskanerviertel suchen, wobei fraglich ist, ob die Geweihte dort wirklich einen echten Meister mit der Klinge vermutet oder nur davon ausgeht, dass Farahjin an anderer Stelle eh keinen Erfolg haben würde.

Auf dem Rückweg werden Cian, Sotolosch und Farahjin von der Stadtwache auf ihre Waffen angesprochen, die sie nicht in der Stadt mit sich führen dürfen. Sotolosch gibt an, dass sie nur in den Hesindetempel gebracht werden, da man dorthin umziehe. Eigentlich widerspricht das zwar trotzdem den geltenden Regeln, die Wachen finden es aber wahrscheinlich vor dem Hintergrund, dass der Tempel eigentlich geschlossen ist, interessant genug, um die drei nur bis zu ihrem Ziel zu begleiten. Unterwegs beschwert sich Sotolosch bei den Wachen über die Gegebenheiten in der Fullengasse und wird darüber aufgeklärt, dass dort eigene Regeln gälten und dass die Stadtwache dort nicht zuständig wäre. Auch über ein paar andere Erlebnisse spricht er, ohne jedoch wirkliche Geheimnisse preiszugeben. Am Tempel angekommen, werden die drei Männer nur noch einmal darauf hingewiesen, dass das Tragen von Waffen in der Stadt verboten ist. Anschließend verstauen sie das mitgebrachte Gepäch in den Zimmern und treffen wenig später auf Salix und die Magierin. Erneut zieht man sich in den Speisesaal zurück, um sich auszutauschen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Wie schon am Morgen angedacht, einigt man sich darauf, als nächstes dem Hause di Brelac einen Besuch abzustatten, auch um Pjetrows Bilder magisch zu untersuchen. Unterwegs wollen die Gefährten Ausschau nach Stippen halten, eventuell hat er ebenfalls weitere Informationen, die bei der Aufklärung der Geschehnisse helfen.


Aus dem Tagebuch des Farahjin ohne Heimat

4. Boron, 4827 FdW (1005 BF), Rohalstag, Festhum - Träume

Als nächstes ging es darum, wie wir nun weiter vorgehen sollten und schon da war es mit der Harmonie ziemlich schnell vorbei. Nachdem Salix uns eine ganze Reihe von möglichen nächsten Schritten aufgezeigt hatte, schlug Yamira vor, dass wir heute auch unbedingt unsere verbliebenen Sachen aus der Elchschaufel holen sollten, schließlich müssten wir ja die Zimmer nicht weiter bezahlen, wenn wir eh hier im Tempel nächtigen würden. Sotolosch griff die Idee auf und ergänzte, dass er bei der Gelegenheit auch gern beim Kontor der Stoerrebrandts vorbeigehen wollte, um ein paar Dinge einzukaufen, vorrangig wärmere Kleidung und Material zur Wundversorgung, er würde aber auch nach einer Lederrüstung schauen wollen. Diese Vorschläge gefielen aber unserem Ritter überhaupt nicht. Ziemlich vorwurfsvoll hat Salix in Frage gestellt, ob jeder von uns die Prioritäten richtig setzen würde. Er fand es sehr unangebracht, in der Stadt Einkäufe zu erledigen, während wir eigentlich nach weiteren Hinweisen auf den Verbleib Pjetrows suchen sollten. Dass Sotolosch aufgrund der Erfahrungen in der letzten Nacht das eine nicht von dem anderen trennen wollte, schließlich hätten die Ratten am Zwielichtberg durchaus auch größeren Schaden anrichten können und sollte es noch einmal zum Kampf kommen, wäre ein professionelles Wundbesteck sicher von Vorteil, wollte Herr Salix nicht gelten lassen.

Nach einer kurzen Pause einigten wir uns dann darauf, dass wir heute die Geweihten- und Novizenschaft des Tempels sowie die Gäste nach ihren Träumen befragen wollten. Sotolosch hatte beim Frühstück den Traum mit der Schlange erwähnt und bevor sich jetzt alle intensiv darüber austauschten, wollten wir noch einmal von jedem einzelnen erfahren, ob er von dem Alptraum betroffen war. Dafür hatten wir uns ganz im Sinne der Inrah-Karten auch eine kleine List ausgedacht. Wir würden nämlich behaupten, dass der Traum sich zuletzt verändert hatte, dass am Ende eine blutrote Träne erschienen wäre. Das war angelehnt an die tatsächlichen Geschehnisse im Tempel, ansonsten aber frei erfunden und die meisten würden damit entsprechend auch nichts anfangen können. Jemanden, der allerdings nur vorgibt, den Traum selbst erlebt zu haben, könnten wir auf diese Weise vielleicht enttarnen, weil er nicht wüsste, wie er mit einer Veränderung umgehen soll.

Obwohl mir diese List gut gefiel, graute es mir vor einem weiteren Tag, den wir mit Befragungen im Tempel verbrächten. Also schlug ich vor, dass ich nach dem ersten Gespräch, welches wir mit dem Novizenmeister Eboreus führen wollten, zur Elchschaufel aufbrechen könnte, um dort die Sachen abzuholen. Und zum Glück hatte niemand etwas dagegen, Sotolosch bot sich sogar gleich an, mich dabei zu begleiten. Und so machten wir uns auf in das Zimmer des erfahrenen Geweihten, der auch schon unmittelbar nach unserem Eintreffen im Tempel der erste Gesprächspartner gewesen war. Seine Gnaden empfing uns gewohnt freundlich und beantwortete unsere Fragen bereitwillig. Tatsächlich begann Salix auch nicht gleich mit den Träumen, sondern erkundigte sich zuerst noch einmal zu etwaigen Käufern von Pjetrows Bildern und sprach auch über den ehemaligen Tempelvorsteher, der das zerstörte Bild gemalt hatte. Erst dann übernahm Yamira das Gespräch und kam auf die Träume zu sprechen und in diesem Zusammenhang auch auf die vermeintliche Veränderung mit der blutenen Träne. Ich hörte mir das alles an und fand die Antworten von Eboreus überhaupt nicht verdächtig und er ist auch die ganze Zeit total ruhig geblieben. Yamira meinte aber hinterher, dass sie sich doch schon sehr gewundert hat, dass der Novizenmeister zu der blutenen Träne meinte, er könnte sie vielleicht übersehen haben. So eindringlich und verstörend, wie sie den Traum erlebt hatte, wäre ihr eine solche Wendung auf keinen Fall entgangen, insofern fand sie diese Antwort sogar äußerst verdächtig.

Wie vorab besprochen, machte ich mich nach diesem Gespräch mit Sotolosch auf den Weg in die Elchschaufel. Kurzentschlossen hat sich dann auch noch Cian zu uns gesellt, was sich schnell als ein großes Glück herausstellte, denn er fand sich von uns in Festum mit Abstand am besten zurecht und konnte uns ohne Schwierigkeiten zu der Herberge führen. Die anderen aber setzen die Untersuchungen fort und sprachen bis zu unserer Rückkehr wirklich mit jedem einzelnen Geweihten und jedem Novizen im Tempel. Als wir dann gegen Mittag wieder zusammensaßen, fassten sie die Ergebnisse zusammen. Alle Geweihten und beide Novizen hatten ausnahmslos den Traum mit der Schlange gehabt und konnten sehr übereinstimmend davon berichten. Die meisten hatten sich auch nicht durch die Finte mit der Träne verunsichern lassen, waren bei ihrer Version geblieben und hatten auch sonst nichts Interessantes zu berichten. Lediglich Joost von Kirschhausen und Rika Kunzke sind bei dem Gespräch über die Träume aufgefallen, allerdings aus sehr unterschiedlichen Gründen. Der erfahrene Geweihte hatte nämlich gesagt, dass der Traum bei ihm im Laufe der Zeit immer klarer geworden ist, das hatte Yamira nicht so erlebt und fand es daher etwas verdächtig. Noch auffälliger war aber, dass die junge Novizin diesem speziellen Traum im Gegensatz zu allen anderen Tempelbewohnern nicht besonders viel Gewicht zumaß. Sie war viel verstörter aufgrund anderer Alpträume, die sie zuletzt gehabt hatte, vor allem beschäftigte sie einer, in dem sie mitansehen musste, wie gesichtslose Gestalten ihrem geliebten Pjetrow Schmerzen zufügten.
Ich hatte erst gedacht, dass Salix und Yamira jetzt wieder von dem üblichen Gesäusel über die große Liebe und Seelenverwandschaft mit dem Künstler berichten würden. Stattdessen hatten sie aber von der jungen Frau in Erfahrung gebracht, dass sie Pjetrow tatsächlich mehrfach dabei beobachtete hatte, wie er sich mit einem Mann am Zwielichtberg getroffen hatte, was natürlich eine höchst interessante Neuigkeit darstellte. Drei oder vier Treffen soll es in den letzten Monaten gegeben haben, das letzte sei allerdings auch schon einige Wochen her. Pjetrow hätte wohl jedes Mal einige Bilder mitgenommen und war, nachdem er etwa eine halbe Stunde mit dem Mann verbracht hatte, ohne die Bilder wieder zurückgekommen. Leider kannte Rika den anderen Mann nicht, sie konnte ihn aber recht gut beschreiben. So handelte es sich um einen blonden Mann mittleren Alters, der sowohl einen Oberlippen- als auch einen Kinnbart trug. Auch wenn diese Beschreibung wahrscheinlich auf einige Männer in Festhum zutraf, so trieben sich wohl doch die wenigsten von ihnen auf dem Zwielichtberg herum. Mit dieser neuen Information wird es nun wohl umso interessanter, mit dem orkischen Henker zu sprechen. Es müsste schon mit den Ungeschaffenen zugehen, wenn er in seiner Hütte oben auf dem Berg von alledem nichts mitbekommen hätte.


4. Boron, 4827 FdW (1005 BF), Rohalstag, Festhum - Tempel der Löwin

Während Yamira und Salix die Befragungen im Tempel vornahmen, führte Cian den Zwerg und mich zu unserer Herberge im Norden der Stadt. Unterwegs haben wir noch einmal über die Geschehnisse der letzten Nacht gesprochen. Cian erklärte mir, dass es ratsam wäre, Leuten wie den düsteren Gestalten aus der Fullengasse nicht zu zeigen, wenn man Angst vor ihnen hatte. Ähnlich wie wilde Tiere hätten solche Leute eine Art Jagdinstinkt, der geweckt wird, wenn sie spüren, dass ihr gegenüber sich vor ihnen fürchtet. Während unseres Gesprächs war ich genau wie gestern überzeugt, dass Cian und Sotolosch die Situation verkannt hatten und entgegnete ihm, dass ich wenig Angst um mich gehabt hätte, aber in einem schnellen Rückzug die beste Möglichkeit sah, dass wir alle mit heiler Haut aus der Spelunke heraus kämen. Inzwischen bin ich aber nicht mehr so sicher, ob er nicht vielleicht einfach Recht hatte. Ich weiß ja wirklich wenig über Cians Vergangenheit, vielleicht hat er wirklich mehr Erfahrung mit solchen Gestalten als ich. Auf jeden Fall werde ich sehr genau darauf achten, welche Signale ich aussende, sollte ich noch einmal in eine ähnliche Situation kommen. Anschließend haben wir auch noch kurz über das Kartenlegen gesprochen. Cian ist wirklich gespannt darauf, was die Inrah-Karten ihm wohl zu seiner eigenen Zukunft verraten werden. Verblüfft hat er mich als ich ihn danach gefragt habe, was er selbst denn von seiner Zukunft erwartet, denn darauf hatte er überhaupt keine Antwort. Hätte er mich gefragt, dann hätte ich natürlich auch nicht jeden einzelnen Schritt vorhersagen können, den ich machen werde. Aber dass ich irgendwann ein großer Schwertmeister sein werde und dass das Turnier in Garet und das Donnersturm-Rennen wichtige Schritte auf diesem Weg sein werden, das hätte ich ihm sagen können. Es ist schwer vorstellbar, dass er so gar keine Pläne hat. Aber vielleicht wollte er auch nur nicht darüber sprechen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Cian sich über solche Sachen überhaupt keine Gedanken macht. Dafür ist er viel zu reflektiert und nachdenklich, zumindest habe ich ihn bisher so erlebt.

In der Elchschaufel sammelten wir unsere Sachen und und bezahlten die ausstehenden Bewirtungskosten. Eigentlich hätten wir dann direkt zum Hesinde-Tempel zurückgehen können, auf dem Hinweg hatten wir uns allerdings nach dem örtlichen Tempel der stürmischen Schwester erkundigt und erfahren, dass der "Tempel der Löwin" unweit der Elchschaufel zu finden war. Seit meinem Gespräch mit Ayla hatte ich das Bedürfnis, mit einem Geweihten der Donnernden zu sprechen, um mir einige Frage beantworten zu lassen, die nach der Unterhaltung mit der Kriegerin bei mir zurückgeblieben waren. Also überredete ich die anderen zu dem kleinen Abstecher und tatsächlich hatten wir schon nach kurzer Zeit das gesuchte Gebäude gefunden. Wer einen prächtigen Tempel erwartet hatte mit Götterbildern, Figuren und anderem Schmuck, der wäre allerdings enttäuscht worden, denn der hiesige Rondra-Tempel war ein sehr altes von außen schlicht gehaltenes und doch aufgrund der schieren Größe beeindruckendes Wehrgebäude mit dunklen Mauern, das nicht unbedingt einladend aussah. Das schwere hölzerne Portal war jedoch nicht verschlossen und so betraten Sotolosch und ich schon wenig später die heiligen Hallen.

Wir hatten erst wenige Schritte im Inneren des großen Gebäudes getan als auch schon eine junge in ein blank poliertes Kettenhemd gerüstete Geweihte auf uns zutrat, um nach unserem Begehr zu fragen. Die muskulöse Frau hatte langes braunes Haar, das zu einem Zopf zusammengebunden war, und einen strengen Blick, mit dem sie uns musterte. Wie es sich gebührt, grüßte ich sie zuerst im Namen der stürmischen Schwester und stellte meinen Gefährten und mich vor. Ich war nicht davon ausgegangen, dass ich bis dahin schon einen Fehler begangen haben könnte. Durch die scharfe Erwiderung der Geweihten wurde ich jedoch eines Besseren belehrt. Offenbar hatte die Geweihte sich an der Bezeichnung "stürmische Schwester" gestört und nahm diese Formulierung im Zusammenspiel mit meinem Namen als Anlass, um klar zu machen, dass sie für die  ihrer Ansicht nach ketzerische Weltsicht meiner Landsleute wenig übrig hatte. Eigentlich hatte ich geglaubt, dass ich inzwischen lange genug unter Fremdijis war, um meine Worte so zu wählen, dass ich sie nicht unnötig in ihrer eingeschränkten Weltsicht und Engstirnigkeit herausforderte. Bei diese Geweihten war mir das allerdings offenbar misslungen und um die Situation zu retten, spendete ich erst einmal einige Silbertaler, um sie zu besänftigen.

Der Plan ging auf. Schon während die ersten Münzen im Opferstock klangen, entspannte sich der Ausdruck der junge Frau sichtlich und nun war sie auch bereit, mir meine Fragen zu beantworten. Also erkundigte ich mich zunächst nach Rondras Sohn, denn Ayla hatte erwähnt, dass ich im Kampf eher seinen Idealen folgte als denen der Mutter. Um so irritierter war ich als mir die junge Geweihte erklärte, dass der Söldner-Gott Kor der Sohn der streitenden Schwester wäre, der für den blutigen Kampf steht und dessen Anhängern jedes Mittel recht wäre, um ihre Gegner zu besiegen. Wirklich, so hatte Ayla mich und meine Art zu kämpfen gesehen? Blutrünstig? Mit jedem Mittel? Das war hart, allerdings blieb mir der kleine Trost, dass sie sich in unserem Gespräch selbst noch korrigiert hatte als sie meinte, dass ich am ehesten wie an Anhänger des listigen Bruders kämpfte. Ein Kompliment war auch das nicht gewesen, aber aus diesem Grund hatte ich Ayla ja auch versprochen, dass ich lernen würde, die Gebote der stürmischen Schwester zu befolgen. Also war es jetzt an der Zeit, mich danach zu erkundigen. Und nun begannen die Augen der Geweihten zu leuchten als sie mir die wichtigsten Gebote Rondras zu erläutern:


Der Rondragefällige kämpft immer ehrenhaft!
Niemals kämpft er mit ehrlosen Waffen wie der Armbrust.
Die Göttin liebt den Kampf Mann gegen Mann.
Niemals greift man seinen Gegner von der Seite oder in den Rücken an.
Es liegt keine Ehre im Kampf gegen einen Feind, dem man zahlenmäßig überlegen ist.
Der Rondragefällige übt sich im Umgang mit verschiedenen Waffen,
besonderes Wohlgefallen genießen das Lanzenreiten und Streitwagenlenken.

Das waren klare Richtlinien, nach denen ich mich richten konnte, genau so etwas brauchte ich. Allerdings würde es sicher helfen, mich noch tiefergehend mit den Geboten und Idealen der Rondrakirche zu beschäftigen. Also erkundigte ich mich bei der Geweihten noch nach einem Buch, in dem ich weitere Hilfestellung finden würde, nicht ohne mit gebührendem Stolz darauf hinzuweisen, dass ich des Lesens mächtig bin. Dass sie mich dann allerdings auch nur an das "Brevier der zwölfgöttlichen Unterweisung" verwies, enttäuschte mich etwas. Immerhin hatte ich gehofft, dass es ein einfacheres Buch geben würde, in dem ich mich nicht mit allen zwölft Geschwistern auseinandersetzen müsste. Naja, zumindest konnte ich ziemlich sicher sein, dass es dieses Werk im Hesinde-Tempel geben würde, hoffentlich auch in tulamidischen Schriftzeichen. Zuletzt wollte ich noch wissen, ob sie mir einen Schwertmeister in Festhum empfehlen könnte, bei dem ich den Kampf mit dem Anderthalbhänder studieren könnte. Allerdings kamen jetzt wieder die Vorbehalte ob meiner Herkunft zum Tragen. Denn nachdem sie mich erst an die Kriegerakademie verweisen wollte, empfahl sie mir schließlich doch, mein Glück im Maraskanerviertel zu versuchen. Naja, vielleicht war das ja auch kein schlechter Rat, immerhin würde man mich dort nicht abweisen.

Nachdem auch das geklärt war, verabschiedeten wir uns mit gebührendem Respekt. Unnötig zu erwähnen, dass ich es im weiteren Verlauf des Gesprächs tunlichst vermieden hatte, von der "stürmischen Schwester" zu sprechen, stattdessen hatte ich nur noch von der "Stürmischen" geredet und mit diesem Titel war die Geweihte offenbar zufrieden. Auf diese Feinheiten in der Formulierung würde ich auch in Zukunft noch sehr achten müssen, wenn ich weiterhin vor allem mit Fremdijis zu tun habe. Nun war es Zeit für den Rückweg, denn Yamira und Salix hatten in der Zwischenzeit sicher viele Gespräche geführt und sollten nicht unnötig auf uns warten müssen. Also beeilten wir uns, was im Rückblick allerdings wohl keine besonders gute Idee gewesen ist, denn schon nach einigen Ecken wurden mehrere Soldaten der Stadtwache auf uns aufmerksam. Sie bauten sich am Ende der Straße auf und riefen uns an, stehen zu bleiben. So ein Mist! Wir waren ja schon oft genug gewarnt worden, dass es uns nicht erlaubt wäre, unsere Waffen in der Stadt zu tragen. Aber ausgerechnet jetzt, wo weder Salix noch Yamira oder Ihre Magnifizienz bei uns waren, war ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um mit den Wachen aneinander zu geraten. Doch während ich noch überlegt, wie wir uns am besten herausreden könnten, übernahm Sotolosch schon das Gespräch mit den Soldaten. Er erklärte ihnen, dass wir die Waffen nur deswegen dabei hatten, weil wir gerade von unserer Herberge in den Tempel der allwissenden Schwester umzögen. Noch während er sprach, spürte ich, wie sich meine Gesichtsmuskel verkrampften, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass man uns mit dieser Erklärung durchkommen ließe. Aber ich hatte mich getäuscht. Offenbar hatte der Zwerg die Neugier der Wachen erregt, denn nachdem sie sich noch einmal vergewissert hatten, dass wir wirklich auf dem Weg in den Festhumer Hesinde-Tempel waren, machten sie keine Anstalten, uns aufhalten zu wollen, sondern schlossen sich uns an und eskortierten uns auf unserem Weg.

Was mir gar nicht gefiel war, dass der Angroscho den ganzen Weg über mit den Soldaten sprach und seinen Unmut über einige Gepflogenheiten in dieser Stadt zum Ausdruck brachte, insbesondere was unsere Erlebnisse in der Fullengasse betraf. Ich hatte Angst, dass er jeden Moment etwas verraten könnte, was mit unseren Untersuchungen zu tun hatte und von dem Schweigegelöbnis geschützt war, dass wir der Erzgeweihten gegenüber abgelegt hatten. Ich war auch bereit, sofort einzuschreiten, sobald er etwas Falsches gesagt hätte. Doch zu meiner Erleichterung war das nicht nötig. Und so kamen wir irgendwann am Tempel an und wurden dort auch von der Wache erkannt und eingelassen. Nachdem wir im Inneren die Sachen verstaut hatten, dauerte es nicht lange, bis wir Salix und Yamira in der Nähe der Statue fanden und uns erneut in den Speisesaal begaben, um uns über die Ergebnisse ihrer Befragungen auszutauschen.
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Ugarkai

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Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #48 am: 07. Dezember 2019, 16:11:16 »

Im Essensraum

Zunächst besprachen wir uns im Tempel darüber wie die blutigen Tränen der Hesindestatue zu verstehen seien. Danach redeten wir über die vorausgegangene Stadtwachen-Begegnung sowie deren mögliche Folgen und rätselten darüber wie wir eine Falle im Tempel hätten stellen können. Wir kamen dann darauf verschiedene Varianten zu bedenken, wie Druck auf die von uns gesuchte Person im Tempel ausgeübt werden könnte. Schlussendlich wurde der Einsatz von Hellsichtmagie erörtert. Einerseits wurde die Position vertreten, dass deren Einsatz gegen die Geweihten im Tempel nützlich wäre und wozu würde es diese Magie denn geben, wenn man sie nicht nutzen würde, auf der anderen Seite wurden die juristischen Schwierigkeiten sowie der Eingriff in einen sehr persönlichen Bereich dagegen genannt. Da niemand von uns solche Magie beherrschte konnten wir die Diskussion darüber beenden und als die Essensglocke bimmelte in die Stadt aufbrechen.
Gemeinsam gingen wir bis zu den Gärten des Rahjatempels. Dort fragten wir Passanten nach einem geeigneten Gasthaus und liessen uns an "Die sieben damischen Elche" verweisen, wo wir uns später wieder treffen wollten. Während Yamira und Salix zu dem jungen Rahjageweihten und den di Brelacs wollten, zog es Sotolosch in Begleitung von Farahjin und Cian zum Zeughaus und zum Henker.

Im Rahjatempel

Im Rahjatempel trafen wir den Geweihten Rahjoscha, der uns bereits von dem Gerücht über den verschundenen Novizen berichtet hatte. Auf unser Nachfragen hin erzählte er, dass er dies durch die lose Zunge einer Wache während einer intimen Begegnung erfahren hatte.

Auf der Straße

Vor dem Haus der Familie di Brelac trafen Yamira und Salix auf Stippen hinter einem Gebüsch. Der Junge gesellte sich zu uns und berichtete, dass niemand seit gestern das Haus betreten oder verlassen hätte. Zudem hatte er ein paar Gestalten auf der Straße gesehen, die nicht hierhin passten. Einen davon erkannte er als Mares, einem vernarbten und vollbärtigen Gefolgsmann von Arlin Tismer.

Auf dem Zwielichtberg

Der Henker war tatsächlich ein Ork, wenngleich er sich bockig zeigte, bis er etwas Gold bekam. Er wusste von den beiden Männern, die sich im Turm trafen und konnte den älteren der beiden als Arlin Tismer benennen. Auch konnte er berichten, dass der siebenzackige Stern nicht durch die beiden Männer gemalt wurde, sondern irgendwann zwischen deren Treffen dort angebracht wurde. Ebenso waren die Ratten schon wesentlich länger da als die Treffen stattfanden. Abschließend gab er Farahjin, Cian und Sotolosch noch einen Hinweis, nämlich, dass die Mantka Riiba, da beide Größen der Unterwelt waren, ein Treffen vermitteln könnte. Diese war die Anfüherin der Goblins die sich um alle BewohnerInnen des Gerberviertels kümmerte.

In der Villa di Brelac

Hier konnten wir mit Catalinya sprechen und erfuhren, dass sie Tismer nicht kannte, aber Pjetrow das perfekte Bild malen wollte. Sie erlaubte uns die Bilder magisch zu analysieren, was Yamira dann auch in Angriff nahm. Ein Odem zeigte ihr, dass Madas Kraft in dem Bild "Am Hofe des Allesverschlingers" war. Zwei Analys Arcanstruktur offenbarten ihr, dass ungezielte Magische Fäden im Bild vorhanden waren, jedoch kein magisches Wesen und kein Zauber. Die vorhandene Einflussmagie muss bei der Entstehung des Bildes mit in das Bild hineingewebt worden sein.
Wir sprachen noch mit dem Hausherrn und erfuhren, dass ihm zumindest der Name Tismer geläufig war. Er hatte Fredo mit Aushängen in die Kneipen geschickt, aber bisher hatte sich noch niemand als Wache gemeldet. Wir empfahlen ihm Uribert von Kieselburg zu dem wir späterhin einen Botenjungen schickten.

Im Zeughaus

Zunächst ging Sotolosch in den Phextempel und erkundigte sich nach besagter Mantka Riiba, vor der er sogleich gewarnt wurde. Der Geweihte berichtete ihm, dass diese Goblinanführerin Leuten gegenüber dann aufgeschlossener sein soll, wenn sie Goblins nicht als schlechter als Menschen ansehen und behandeln. Danach konnte der junge Zwerg sich im Zeughaus der Stoerrebrandts so richtig austoben, während es seine beide Begleiter in die Stellmacherei zog. Obwohl man ihnen dort keinen Streitwagenfahrer nennen konnte, unterbreitete man ihnen dort einen sehr günstigen Preis für einen Streitwagen.

Im Dachstuhl

In den damischen Elchen wurden Schlafplätze angemietet und so lange geschlafen, dass man zur Abendessenszeit den Tempel der Hesinde erreichen konnte. In einem unbeobachteten Moment kletterte Farahjin mit Hilfe von Yamiras Seil in die Dachkonstruktion. Dort soll er sich verstecken und den Tempelraum beobachten. Wenn Gefahr droht, dann soll er rufen, denn die anderen werden horchen und bereit sein zur Hilfe zu kommen.
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Ugarkai

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Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #49 am: 07. Dezember 2019, 16:12:48 »

04.Boron 1005BF – Hesindetempel

Erneut starten unsere Helden im Hesindetempel in Festum. Während Salix, Yamira, Cian und Sotolosch im Speisesaal sitzen hat es sich Farahjin im Dachstuhl des Tempels so bequem wie möglich gemacht um nachts heimlich zu beobachten was im Tempel passiert. Als alle Bewohner des Tempels den Speisesaal verlassen haben besprechen sich die 4 noch einmal kurz. Yamira bittet darum entweder eine erste oder letzte Wache übernehmen zu dürfen da sie sehr erschöpft ist, auch Cian möchte wahlweise die erste oder letzte Wache übernehmen. Salix erklärt dass es zum einen zu auffällig sei wenn alle in ihr eigenes Zimmer gehen und sich immer wieder ablösen müßten, besser alle würden gemeinsam in einem Zimmer übernachten, außerdem bietet er Yamira an durch zu schlafen, sie müsse nicht unbedingt eine Wache übernehmen. Die 4 entscheiden sich für das Zimmer von Yamira, denn dieses ist etwas größer, näher am Eingang und nicht direkt neben dem Zimmer von Rudjew Turjeleff.
Cian übernimmt die erste Wache und arbeitet in dieser Zeit weiter an einer Zeichnung, Salix übernimmt die 2. und Sotolosch die 3. Wache. Während Salix darauf achtet im stehen Wache zu halten um nicht ein zu schlafen begibt sich Sotolosch erst einmal in den Waschraum um sich frisch zu machen. Yamira wälzt sich die ganze Nacht unruhig im Schlaf hin und her. Ansonsten bekommen die 4 in ihrem Zimmer nichts mit.

Farahjin kann in der Nacht jedoch einiges beobachten. Die letzten die sich am späten Abend in ihre Zimmer begeben sind Najescha, die scheinbar aus Selwines Zimmer kommt, Rika, die aus der Bibliothek kommt und in Richtung ihres Zimmers geht, und schließlich Rudjew Turjeleff der ebenfalls aus der Bibliothek kommt und in sein Zimmer geht. Danach bleibt es eine ganze Weile ruhig im Tempel, bis Farahjin dann doch Geräusche aus dem südlichen Trakt, dem der Novizen, wahrnimmt. Eine Tür wird geöffnet und geschlossen, es sind Schritte zu hören, dann eine weitere Tür, scheinbar handelt es sich um Rika die, mal wieder, die Dinge tut die "eine Frau nachts im Waschraum halt so macht". Minuten vergehen, dann hört Farahjin erneut Geräusche, diesmal aus dem nördlichen Teil, dann sieht er eine dunkle Gestalt durch den Tempel laufen die kurz darauf als Eboreus Jannerloff zu erkennen ist, auch er begibt sich scheinbar in die Waschräume. Farahjin kann ein Gespräch vernehmen, hört 2 Stimmen, er kann diese aber weder zuordnen noch kann er verstehen was gesagt wird, vermutlich wird der Novizenmeister ein paar Worte mit Rika gewechselt haben, dann passiert lange Zeit nichts. Nach etwa 10 bis 30 Minuten ist es dann Eboreus der den unteren Trakt verläßt und wieder in Richtung seines Zimmers geht, kurz später hört Farahjin erneut Schritte und Türen aus dem südlichen Teil, vermutlich Rika die wieder in ihr Zimmer geht.
Weitere Stunden vergehen, irgendwie gelingt es Farahjin tatsächlich wach zu bleiben, und so hört er erneut Geräusche. Diesmal ist es der Geweihte Gilmon ay Melior der aus seinem Zimmer kommt und verschlafen durch den Tempel läuft, ähnlich wie Eboreus Jannerloff macht er dabei einen großen Bogen um die Schlangen. Er jedoch geht nicht in die Waschräume sondern in Richtung Küche, als er Minuten später die Küche wieder verläßt und in sein Zimmer zurück geht hat er etwas an den Körper gedrückt, scheint irgendetwas verstecken oder verbergen zu wollen, Farahjin kann nicht erkennen worum es sich handelt. Nachdem dann Sotolosch kurz durch den Tempel lief um in die Waschräume zu gehen wird es wieder für ein paar Stunden still.
Als nächstes ist es Rika die aus dem Trakt der Novizen kommt, sie geht ins Vivarium, Zeit vergeht.....


05.Boron 1005BF – Hesindetempel

 Schließlich wird es langsam Morgen, Hesindir Walsjakow macht sich auf den Weg ins Vivarium, vermutlich um sich um die Schlangen zu kümmern, etwas ungewöhnliches scheint es im Vivarium nicht zu geben, obwohl Rika es in der Zwischenzeit nicht verlassen hatte, zumindest kommt kein aufgeregter Hesindir wieder heraus gelaufen. Nach und nach stehen die Bewohner auf und auch Sotolosch verläßt nun das Zimmer und geht zu der großen Hesindestatue, dort unterhält er sich kurz mit Rudjew Turjeleff bevor ihm auffällt das die Geweihten Najescha und Isha al Hakim vor dem ehemals zerstörten Bild stehen, Sotolosch und Rudjew gehen zu den beiden Frauen.

Najescha wirkt verwirrt und leicht aufgeregt, sie erklärt an dem Bild sei etwas komisch, es wäre ihr zuerst gar nicht aufgefallen, aber wenn man genau hinsehen würde.... Ja, es wäre deutlich zu erkennen dass das Bild wohl irgendwie zerstört gewesen wäre, man würde sehen das irgendwie "beigemalt" wurde. Die Bearbeitung wäre zwar an sich gut und es wäre auch gut dass jemand das Bild wieder restaurierte, aber man könne es deutlich erkennen und es sei sicherlich noch nicht lange so. Während Najescha nun kurz mit Sotolosch über Schönheit, sein Verständnis von Schönheit und von der Schönheit des Bildes bzw Kunst an sich philosophiert geht Isha al Hakim schulterzuckend weiter, sie scheint weder besonders beunruhigt noch beeindruckt zu sein. Najescha und Rudjew entscheiden dass ihre Eminenz unbedingt von dieser Tatsache erfahren muß, beide machen sich sofort auf den Weg zur Erzwissensbewahrerin, Sotolosch hingegen geht zurück ins Zimmer und weckt Yamira.

Yamira hatte offenbar eine furchtbare Nacht, begreift zuerst nicht mal wo sie ist, dann versucht sie den Traum den sie in dieser Nacht hatte von sich abzuschütteln. Sotolosch hingegen redet aufgeregt auf sie ein, erzählt ihr davon das Najescha die Sache mit dem Bild bemerkt hat und und.... Yamira bekommt nichts mit, erklärt sie bräuchte erst einmal kaltes Wasser und geht schnellen Schrittes in Richtung der Waschräume, Sotolosch läuft ihr, immer noch aufgeregt weiter erzählend, hinterher. Schließlich bleibt Sotolosch kopfschüttelnd in der großen Halle zurück, während Yamira versucht mit dem eisigen Wasser wieder etwas zu sich zu kommen. Als Yamira schließlich den Waschraum verläßt trifft sie auf den sehr zerknautscht aussehenden Albin Laikis. Völlig durcheinander und entsetzt erzählt dieser ihr schließlich von dem schlimmen Traum den er hatte und wie er sich in der letzten Nacht geändert hat, Yamira rät dem Novizen sich auch das Gesicht zu kühlen und sich zu beruhigen, dann geht sie, selbst eher beunruhigt, zurück in ihr Zimmer und weckt Salix und Cian. Sotolosch ist inzwischen in sein eigenes Zimmer gegangen.
Yamira erzählt den beiden kurz was sie von Sotolosch gehört hatte, dann berichtet sie ihnen von der Veränderung die sich auch in ihrem Traum gezeigt hatte. Immer noch etwas konfus erklärt sie dass die blutige Träne, von der die Helden gestern noch einfach behauptet hatten sie wäre im Traum vorgekommen, nun tatsächlich zu sehen gewesen war. So hatte Ouroboros sich wie immer selber verschlungen, dabei war aber eine einzelne blutig rote Träne zu sehen die über den Leib der Schlange lief, sie schien dabei allerdings eher aus dem Mund der Schlange zu kommen als dass sie diese wirklich weinen würde. Kurz überlegen die 3 wie sie nun weiter vorgehen können, dann meint Salix dies wäre trotzdem eine gute Sache, denn sie könnten nun, noch bevor sich jemand besprechen konnte, nachhorchen wer etwas anderes erzählen würde. Genauer gesagt, erläutert Salix, müsse man dies eigentlich bloß bei einer Person tun. Auch wenn Yamira sich gerne von Rika erzählen lassen würde wie sie den Traum nun deuten würde oder ob sie überhaupt von einer Veränderung sprach, das Gespräch mit dem Novizenmeister ist selbstverständlich wichtiger, und so verlassen die 3 ihr Zimmer und positionieren sich im Gang zur großen Haupthalle.
Zumindest Salix und Yamira versuchen möglichst unauffällig zu bleiben um dem Novizenmeister nicht das Gefühl zu geben dass sie auf ihn gewartet hatten. Yamira läuft daher den kleinen Ganz auf und ab und hofft dies würde so wirken als käme sie gerade aus ihrem Zimmer oder wäre auf dem Weg dorthin, Salix hingegen zieht sich kurzerhand den Stiefel aus und tut dann so als würde er ihn sich wieder richtig anziehen. Zuerst ist es allerdings nicht der Novizenmeister der aus dem Trakt kommt vor dem sich die 3 aufhalten, es ist Semkin Muselken. Er wirkt überrascht und scheint die kleine Schauspieleinlage sehr leicht zu durchschauen, er scheint sich allerdings auch nicht einmischen zu wollen und so erwähnt er bloß dass die 3 so aussehen als würden sie etwas planen, dann schüttelt er den Kopf und fügt hinzu er hoffe dies würde helfen die Situation aufzulösen. Salix fragt ihn ob seine Wachmänner sich weiterhin "frei" in der Stadt aufhalten dürften und ob es vielleicht so möglich wäre dass Informationen nach außen dringen könnten. Semkin Muselken gibt an dass keiner seiner Wachmänner im Tempel schläft, außerdem seien sie natürlich in mehrere Schichten eingeteilt und könnten in ihrer Freizeit tun was sie wollen, sie wären aber selbstverständlich dazu angehalten Stillschweigen zu bewahren, außerdem habe er alle darum gebeten sich "nicht groß herum zu treiben".  Salix bedankt sich für die Auskunft und Semkin geht in Richtung des Speisesaals.
Kurz darauf tritt dann aber tatsächlich Eboreus Jannerloff aus dem Trakt auf den Flur, auch er schaut unsere Helden eher verwundert an, scheint ebenfalls nicht 100% von deren Einlage überzeugt zu sein, er sagt aber nichts weiter dazu. Salix und Yamira versuchen den Geweihten in ein Gespräch zu verwickeln, er wirkt allerdings schlecht gelaunt und nicht besonders gesprächig, als Yamira die Träume anspricht wirkt er sehr genervt und fragt nach warum es denn schon wieder um diese dummen Träume geht. Er gibt dann an er habe natürlich wieder geträumt, der Traum habe sich auch in dieser Nacht nicht verändert, oder er habe es nicht wahrgenommen. Als Salix ihn versucht auszutricksen indem er von einer 2. Schlange spricht durchschaut der Geweihte ihn sofort und meint nur dies sei ein "netter Versuch", würde aber nicht funktionieren, dann geht auch er durch die große Haupthalle des Tempels, allerdings nicht in den Speisesaal sondern zuerst in die Waschräume.

Nach und nach gehen nun alle in den Speisesaal, Yamira ist sichtlich überrascht dass sich erneut die Sitzordnung geändert hat, außerdem scheint neben der eh schon schlechten Stimmung irgendetwas nicht zu stimmen. Als schließlich auch die Erzwissensbewahrerin, Rudjew und Najescha in den Raum kommen wird sehr schnell deutlich dass 2 Personen fehlen, der Geweihte Gilmon ay Melior ist genauso wenig im Speisesaal wie die Novizin Rika Kunzke, erstes Gemurmel setzt ein, die Geweihten scheinen nervös zu werden.

Währenddessen hat Farahjin mithilfe eines Seils seinen unbequemen Beobachtungsposten aufgegeben, neugierig geht er ins Vivarium, vermutet Rika dort aufzufinden, das Vivarium ist allerdings leer. Verwirrt durchsucht Farahjin das ganze Zimmer, schaut unter Möbeln nach und geht hinter dem Glaskasten mit den Schlangen her, er kann allerdings nichts entdecken, so macht er sich ebenfalls auf in den Speisesaal.

Yamira hat derweil die Neugier gepackt, sie möchte keinen großen Aufstand anzetteln, daher verläßt sie ohne weitere Erklärung den Speisesaal und geht in den Trakt der Novizen. Da sie sich nicht mehr erinnern kann welches das Zimmer von Rika Kunzke ist klopft sie an alle Türen und schaut letztendlich in alle Zimmer, in keinem befindet sich Rika, nirgendwo fällt Yamira etwas auf, nachdem sie auch noch einmal in den Waschräumen nachgesehen hat geht Yamira beunruhigt wieder zurück zu den anderen.

Im Speisesaal wird inzwischen die Beunruhigung immer größer, das Gemurmel wird immer lauter. Schließlich ist es Farahjin der laut nachfragt was denn nun eigentlich los ist und wer fehlen würde. Ihre Eminenz übernimmt schließlich und sagt Farahjin habe recht, die Geweihten wären schließlich keine kleinen Kinder und alle sollten sich nun auch entsprechend verhalten, dann erklärt sie dass Gilmon und Rika fehlen. Salix, Yamira, Sotolosch, Cian und Farahjin werden eingeteilt im Tempel erst einmal nach dem rechten zu sehen, die Bewohner des Tempels sollen in dieser Zeit im Speisesaal bleiben. Bevor Sotolosch den Raum verläßt zieht Farahjin ihn unauffällig am Arm, er formt lautlos das Wort Eboreus, achtet darauf dass niemand etwas mitbekommt, er selbst macht keine Anstalten den Raum zu verlassen.
Die anderen 4 stehen etwas ratlos im Hauptraum des Tempels, grade Farahjins Beobachtungen der letzten Nacht wären nun hilfreich, alle fragen sich warum er im Speisesaal sitzen blieb, Yamira überlegt ob er vielleicht in der Nacht eingeschlafen und ihm diese Tatsache zu peinlich ist. Dann erklärt Yamira dass sie bereits in Rikas Zimmer und im Waschraum nachgesehen hatte, Salix wiederum erwähnt dies sei doch jetzt eine optimale Gelegenheit ein bestimmtes Zimmer zu durchsuchen ohne das der Bewohner etwas davon mitbekam. Als Yamira erwidert jemand sollte unbedingt auch bei dem Geweihten ay Melior nachsehen stimmt Salix ihr zu und entscheidet dann dass er selbst dies übernimmt während Yamira sich um die Durchsuchung des Zimmers von Eboreus Jannerloff kümmert. Yamira scheint mit dieser Einteilung nicht besonders zufrieden zu sein, sie sagt aber nichts und geht zusammen mit Cian und Sotolosch (die Wache stehen sollen) zum Zimmer des Novizenmeisters.
Yamira sieht sich ausgiebig im Zimmer um, schaut in Schränke, Schubladen und unter Möbelstücken, sie klopft die Wände ab und untersucht den Fußboden nach versteckten Türen oder Hohlräumen, auch vor dem extra abgetrennten Schlafbereich des Geweihten macht sie keinen Halt, sie schaut ebenfalls unter dem Bett und in der kleinen Kommode nach die sich dort befindet. Äußerst unzufrieden steht Yamira dann in dem Raum, sie versteht nicht dass sich absolut gar nichts finden läßt, sie entschließt sich den Raum auch noch einmal magisch zu untersuchen, ihr Odem bleibt allerdings ebenfalls ohne Ergebnis.

Salix hingegen hat mehr Glück, er findet den vermißten Gilom ay Melior, äußerst verschlafen und verkatert in seinem Zimmer, auf dem Tisch steht eine leere Flasche Meskinnes. Der Geweihte gibt schließlich zu in der Nacht heimlich in die Küche gegangen zu sein um sich den Alkohol zu besorgen, die ganze Situation wäre halt einfach fürchterlich und überhaupt.... offenbar leidet der Geweihte aus Drol an einem Alkoholproblem, ob schon länger, erst kurz oder erneut wird dabei nicht klar. Salix erklärt dem Mann dass es bereits Frühstückszeit ist und man sich bereits Sorgen um ihn gemacht hatte, Gilmon ay Melior nickt und macht sich zuerst auf in den Waschraum um danach in den Speisesaal zu gehen und zu sagen er habe einfach verschlafen. Salix hingegen begibt sich zu den anderen um zu erfahren was die Durchsuchung ergeben hatte.

Yamira erklärt zerknirscht dass sie nichts finden konnte, gibt aber auch deutlich zu verstehen dass sie es nicht gewohnt ist Dinge zu durchsuchen, vielleicht sollte einer der anderen noch einmal nachsehen. Sotolosch übernimmt diese Aufgabe gerne, kann aber ebenfalls nichts ungewöhnliches finden, Salix hingegen befragt sämtliche Wachen ob Rika vielleicht den Tempel verlassen hatte, alle Wachen verneinen, keiner hatte den Tempel verlassen oder betreten. Nun machen sich die 4 daran auch Rikas Zimmer gründlicher zu durchsuchen, vielleicht finden sie dort einen Hinweis..
Nach kurzem suchen fällt ihnen dann tatsächlich ein Schreiben in die Hand, ganz offenbar wurde es nicht von der Person geschrieben die die bisherigen Bekennerschreiben verfasst hatte, eine kurze Analyse von Rikas Schulunterlagen ergibt dass sie selbst es war. Verwirrt und kopfschüttelnd lesen die 4 nun die wenigen Sätze.... Rika gibt zu selbst diejenige zu sein die Pjetrow entführt habe, sie habe es einfach nicht ausgehalten dass er nicht einsehen würde dass sie zusammen gehören, nun würde sie zu ihm gehen um bei ihm zu sein, niemand solle sie suchen. Sofort ist allen klar dass dies so nicht passiert sein kann, Rikas komplettes Verhalten, ihre Aussagen und ihre fehlende Intelligenz bzw Raffinesse sprechen eine ganz andere Sprache, offenbar ist nun auch eine zweite Novizin entführt worden. Salix testet kurz ob man aus den Nachbarkammern hört ob bzw was im jeweiligen Nebenzimmer zu hören ist und vermutet Albin Laikis müsse irgendetwas mitbekommen haben, auch er sollte noch einmal befragt werden. Kurz besprechen unsere Helden sich, entscheiden dieses Schreiben gut einzupacken und nur mit der Erzwissensbewahrerin darüber zu sprechen, außerdem müssen sie dringend mit Farahjin reden und heraus finden was er in der Nacht gesehen hat, während Sotolosch in den Speisesaal geht um Farahjin zu holen warten die anderen 3 im großen Hauptraum.

In der Zwischenzeit hat Farahjin im Speisesaal erste Ermittlungen aufgenommen, er hofft dass sich Eboreus irgendwie verrät. So fragt Farahjin wer denn den Geweihten und die Novizin zuletzt gesehen hatte. Isha erklärt sie sei zusammen mit Libussa und Gilmon nach dem Abendessen in ihre Kammer gegangen (diese sei die größere der 3 Gästekammern) und sie hätten sich noch eine Weile unterhalten, dann sei jeder in sein Zimmer gegangen. Niemand sonst kann etwas zu Gilmon ay Melior sagen.
Albin Laikis erklärt dass er Rika wie üblich in ihrem Zimmer gehört habe, sie sei auch wieder in der Nacht aus dem Zimmer gegangen wie jede Nacht, mehr wisse er nicht. Auch Eboreus Jannerloff gibt nun zu Rika auf dem Flur vor den Waschräumen begegnet zu sein, er habe kurz 3-4 Worte mit ihr gewechselt, dies sei mitten in der Nacht gewesen. Er vermutet sie sei danach einfach wieder in ihr Zimmer gegangen, kann dies aber nicht genau sagen, da er als erstes wieder gegangen sei.
Nun betritt Gilmon ay Melior den Speisesaal und gibt an verschlafen zu haben, alle können zumindest in diesem Punkt aufatmen.

Eigentlich hatte Salix entschieden dass Cian Farahjin im Speisesaal ablöst, Sotolosch war aber einfach los gelaufen und so löst er nun Farahjin ab, Farahjin begibt sich zu den anderen und die wichtigsten Informationen werden ausgetauscht. Sofort beschließen alle nun auch das Vivarium noch einmal zu durchsuchen. Obwohl sie eigentlich etwas finden müssten, Rika war schließlich in das Zimmer hinein und nicht wieder hinaus gegangen, finden sie nichts. Sie verschieben Tische und Sessel, schauen unter allen Möbelstücken nach, sie klopfen den Boden und die Wände ab, Yamira überwindet sich und klopft mit ihrem Magierstab sogar vorsichtig den Glaskasten der Giftschlangen ab, ratlos sehen sich alle schließlich an, was nun? Es scheint klar zu sein dass Rika irgendwie beeinflusst wurde das Bekennerschreiben zu verfassen und sie dann durch irgendeine versteckte Tür/Tor/Klappe dorthin verschwinden sollte wo sich vermutlich auch Pjetrow aufhält, aber dann müßte man doch irgendeine Spur von ihr entdecken? Alle scheinen sich auch immer sicherer zu werden dass der Novizenmeister etwas mit der Sache zu tun hat, nicht nur sein nächtliches treffen auf Rika, auch seine Aussage der Traum habe sich natürlich nicht verändert, sprechen für diese Tatsache, es fehlen allerdings jegliche Beweise. Salix fragt ob es vielleicht einen magischen Zugang geben könnte, Yamira erklärt dies sei möglich, aber ihr wäre es wahrscheinlich nicht möglich diesen zu entdecken denn er sei vermutlich auf magischem Weg verborgen. Salix bittet sie es trotzdem einmal zu versuchen, erschöpft stimmt Yamira zu, auch sie will nichts unversucht lassen. Sie konzentriert sich und schaut sich schließlich mit einem Odem den ganzen Raum an, kann aber, wie sie befürchtete, nichts entdecken. Salix hat schließlich noch die Idee sich die Glaskästen mit den Schlangen genauer anzuschauen, sah alles aus wie immer? War eventuell irgendetwas zu sehen? Alle schauen sich die Kästen genau an, können aber nichts entdecken. Kurz fragen sie sich ob Rika vielleicht doch den Tempel verlassen hatte, Salix schickt Farahjin zum Wachmann am Eingang beim Vivarium um diesen zu befragen. Leicht erbost kommt Farahjin kurz darauf zurück und erklärt der Wachmann habe, wie er ja bereits Salix erklärt hatte, nichts gesehen, außerdem sei sich Farahjin sicher dass er es gehört hätte wenn das Tor nach draußen geöffnet worden wäre. Salix beschließt den Geweihten Hesindir Walsjakow zu befragen, denn der wäre am morgen ja der erste im Raum gewesen und immerhin sei er zuständig, außerdem könne man die anderen Bewohner nun aus dem Speisesaal entlassen.....



Aus dem Tagebuch der Yamira al Easifa Aslamsunni ay Rashdul



05.Boron 1005BF – Die verschwundene Novizin

Ich habe es doch gewußt! Ich habe gewußt dass dieser.... dieser... Mann etwas mit der Sache zu tun hat! Wenn wir es nur irgendwie beweisen könnten......

Die letzte Nacht war furchtbar, mehr Zeit zum schlafen bedeutete in meinem Fall leider auch mehr Zeit für schlimme Träume. Und als sei der Traum von Ouroboros nicht schon schlimm genug... nein.. er veränderte sich nun tatsächlich. Der grundsätzliche Traum war dabei der gleiche wie immer, Ouroboros, sich selbst beißend und verschlingend, Kälte, Dunkelheit, Angst und Grauen. Gegen Ende des Traumes aber passierte dann womit wohl keiner so wirklich gerechnet hatte, und es machte den Traum, sofern das überhaupt möglich war, noch furchtbarer. Nun nämlich war sie da, eine einzelne blutig rote Träne. Alleine ihr Anblick brachte mich zum frösteln, sie lief der Schlange durchs Gesicht und über den ganzen geschmeidigen Körper, schien dabei sehr langsam zu sein und immer irgendwie..... blutiger zu werden, es ist schwer es wirklich in Worte zu fassen. Ouroboros schien dabei allerdings nicht wirklich zu weinen, die Träne kam zwar eindeutig aus dem Gesicht der  Schlange, aber scheinbar eher aus deren Mund. Natürlich war da am Ende dann wieder diese furchtbare Kälte, die Einsamkeit und eine Dunkelheit wie ich sie noch niemals gesehen oder erlebt habe.......

und plötzlich wurde ich unsanft an der Schulter geschüttelt... was?! Was war denn nun los, wo war ich, wurde ich angegriffen.. was war denn.... Sotolosch! Fröhlich wie immer, wenn nicht sogar extra aufgedreht stand unser Zwerg neben mir und versuchte mich zu wecken. Einerseits war ich froh endlich aus dem Traum heraus zu kommen, andererseits gibt es sicherlich schöneres als so geweckt zu werden, denn Sotolosch quatschte sofort fröhlich und aufgeregt drauf los, die anderen beiden schliefen noch. Ich versuchte die Nacht von mir abzuschütteln, bat Sotolosch um einen kurzen Moment um zu mir zu kommen, aber er redete einfach weiter, erzählte etwas von Najescha und sie hätte das Bild entdeckt und nun... Was?! Nicht nur fragte er mit keiner Silbe danach wie es mir ging, und ich muß wirklich fürchterlich ausgesehen haben, er hörte mir gar nicht zu als ich um einen kurzen Moment bat, und er bekam auch nicht mit dass ich noch gar nicht wirklich bereit war wichtige Informationen  auszutauschen. So schwang ich mich schließlich aus meinem Bett, erklärte noch einmal dass ich einen Moment brauchen würde und mir kurz das Gesicht waschen wolle, dann verließ ich mein Zimmer. Sotolosch schaute total verdutzt drein... und folgte mir, immer noch halb fröhlich halb aufgeregt auf mich einredend... schlimm! Ein erster Blick durch den Tempelinnenraum zeigte mir dass sich in der Nacht nichts dramatisches hier abgespielt haben konnte, also, zumindest nichts mit dem Bild oder überhaupt einem Bild, denn es war überhaupt nichts auffälliges zu entdecken. Sotolosch dagegen redete weiter, erzählte noch einmal irgendwas von Najescha, von dem Bild, von der Erzwissensbewahrerin, er wurde dabei immer schneller, wedelte beim sprechen förmlich mit den Armen.... Ich hörte ihm nicht zu, ein paar mal hatte ich nun schon darum gebeten mir wenigstens ein paar Minuten zu geben um die furchtbare Nacht abzuschütteln, nicht nur wurde ich nicht gefragt warum meine Nacht schlimm war, mein Wunsch wurde einfach überhört... und überhaupt.... wenn etwas so aufregendes passiert war... wieso weckte er ausgerechnet und ausschließlich mich?! Ich wurde immer schneller, ging schließlich in den Waschraum und war fast überrascht dass Sotolosch mich nicht auch noch dorthin verfolgte.
Endlich konnte ich einen Moment durchatmen denn zum Glück war ich alleine im Waschraum, tief seufzend tauchte ich meine Hände und mein Gesicht in das eisig kalte Wasser. Es prickelte erneut, brannte fast ein wenig, aber es tat unglaublich gut. Ich versuchte mir zumindest irgendwie halbwegs die Haare zu richten, ich mußte wirklich schlimm aussehen, dann atmete ich noch einmal ganz tief durch und machte mich wieder auf den Weg zu Sotolosch...
Als ich den Waschraum verließ lief ich allerdings fast in Albin Laikis hinein, der junge Novize sah fürchterlich aus, er mußte eine wirklich schlimmer Nacht hinter sich haben. Knapp berichtete er mir dann auch von dem schlimmen Traum und von der Veränderung, sie hatte sich also nicht nur bei mir gezeigt. Es war dem jungen Mann deutlich anzumerken wie verstört er war, ich versuchte so gelassen wie möglich zu bleiben, mir nichts anmerken zu lassen und ihn ein wenig zu beruhigen. Ich empfahl ihm schließlich das kalte Wasser und schickte ihn mehr oder weniger in den Waschraum, ich hoffte es würde auch ihm helfen, dann ging ich in den Innenraum und sah mich nach Sotolosch um.

Der allerdings war nicht mehr im Tempelinnenraum, war wohl derweil in sein Zimmer gegangen, nun gut, dann konnte dass alles ja auch nicht so wichtig gewesen sein. Ich schaute mich einmal unauffällig im Tempel um, schaute vor allem ob ich Farahjin oben im Dachstuhl entdecken oder gar sein Schnarchen hören konnte, dann ging ich erleichtert darüber dass beides nicht der Fall war, zur Statue in der Mitte des Raumes. Obwohl diese Statue ja bereits gestern aufgehört hatte Blut zu weinen war es seltsam sie anzusehen, das getrocknete Blut war noch deutlich zu sehen, hatte zu ihren Füßen eine kleine Pfütze gebildet. Ich stellte mich vor die Statue, sprach erneut ein kurzes Gebet, dann fragte ich mich was mir die Allwissende wohl in der letzten Nacht sagen oder zeigen wollte. Was bedeutete die rote Träne, vor allem, warum tauchte sie nun auf nachdem wir sie ja am Vortag eigentlich erfunden hatten? Wie sollten wir nur weiter vorgehen und wie viel Zeit würde uns wohl noch bleiben?! Seufzend machte ich mich auf den Weg in mein Zimmer, denn soweit ich wußte schliefen Cian und Salix noch, und ich mußte dringend berichten was in der Nacht geschehen war.

Tatsächlich schliefen beide Männer noch tief und fest, hoffentlich waren sie erholter als ich, denn ich fühlte mich nicht wesentlich besser als vor dem schlafen, diese Träume waren wirklich anstrengend! Vorsichtig weckte ich zuerst Salix und dann Cian, dann berichtete ich kurz was ich von dem verstanden hatte was Sotolosch mir erklärt hatte, dann berichtete ich ausführlicher von meinem Traum. Salix schien die ganze Sache sehr gelassen zu nehmen, wie eigentlich immer, er meinte sogar es wäre eine gute Sache, nun könnten wir nämlich sofort erfahren ob jemand etwas anderes erzählt. Hm, da hatte er recht, aber... mit wem sollten wir nun anfangen, sollten wir überhaupt alle befragen?! Nein, er meinte es wäre überhaupt nur nötig eine Person zu befragen, nämlich denjenigen der sich bei der Befragung gestern als verdächtig gezeigt hatte und sowieso derjenige war den ich im Verdacht hatte. Hm.... er hatte recht, bei den meisten Geweihten waren wir ja durchaus sicher dass sie uns die Wahrheit erzählten was die Träume anging, Joost von Kirschhausen hatte sich zwar leicht abweichend geäußert als er davon sprach die Träume würden klarer werden, aber dies kann auch daran liegen dass er es einfach gewohnt ist schlecht zu träumen, wirklich verdächtig waren seine Aussagen jedoch nicht. Auch Rika war in Bezug auf die Träume auffällig gewesen, es hätte mich sehr interessiert ob sie dem nun eine andere Bedeutung zusprach oder überhaupt geträumt hatte, aber sie war nun wirklich keine Verdächtige, also konzentrierten wir uns auf den Novizenmeister. Salix meinte wir sollten ihn einfach direkt vor seinem Flur ansprechen, dabei sollte es allerdings nicht so aussehen als hätten wir das geplant.... ojeoje...
Wir positionierten uns also vor dem Ausgang, ich ging dabei immer wieder auf und ab, die Bewegung tat gut und es würde wohl so aussehen als käme ich grade aus dem Zimmer, Salix dagegen zog sich mitten im Weg den Stiefel aus und tat schließlich so als müsse er ihn sich wieder anziehen, Cian stand einfach herum und schaute in die Gegend... Ja... ganz sicher waren wir total unauffällig..... bestimmt!
Nach sehr kurzer Zeit ging dann auch die Tür auf, und alleine unsere Art sofort aufzuschauen um uns bereit zu machen wäre wohl Indiz genug dafür gewesen was wir planten. Allerdings war es nicht Eboreus Jannerloff der nun zur Tür hinaus kam und uns leicht spöttisch anblickte, es war der Hauptmann der Wache. Semkin Muselken begrüßte uns freundlich, stellte aber auch sofort klar dass wir aussehen würden als würden wir etwas planen. Er fragte aber gar nicht weiter nach, meinte nur es würde hoffentlich bei der Aufklärung des Falles helfen, dann wollte er gehen. Salix allerdings, immer noch nur mit einem Schuh bekleidet, hielt ihn auf und befragte ihn erneut zu seinen Wachmännern. Er wollte wissen ob diese sich frei in Festum bewegen dürfen, dachte wohl an das Gespräch mit Rajoscha, und tatsächlich... keiner der Wachmänner wohnt im Tempel, alle können in ihren freien Stunden machen was sie wollen, dass sie dabei angehalten waren Stillschweigen zu bewahren und sich nicht herum zu treiben war selbstverständlich, hieß aber noch lange nicht dass sie sich auch daran halten würden. Semkin Muselken allerdings schien seine Männer für Vertrauenswürdig zu halten und Salix sagte auch nichts weiter, so versuchten wir also weiterhin möglichst unauffällig herumzustehen bzw zu laufen...
Es vergingen vielleicht ein paar Minuten bis sich die Tür erneut öffnete und diesmal tatsächlich der Novizenmeister hinaus trat. Ich versuchte möglichst neutral auszusehen und Salix richtete sich nun seinen Stiefel, dann sprach er den Geweihten an. Ich denke nicht dass uns der Mann wirklich abgekauft hat dass wir hier rein zufällig herumgestanden haben, aber er schien sich auch nichts allzu großes dabei zu denken. Allerdings war er außerordentlich schlecht gelaunt, schien genervt davon zu sein dass wir immer noch da sind und ermitteln, vielleicht war das aber auch nur mein Gefühl, der Mann ist wirklich ausgesprochen schwer zu durchschauen. Salix versuchte ihn irgendwie in ein kleines Gespräch zu verwickeln, dann sprach ich ihn irgendwann auf die Träume an. Nun reagierte er äußerst genervt, meinte nur warum ich denn schon wieder nach diesem blöden Traum fragen würde... Blöder Traum?! Das klang so gar nicht als würde es ihm irgendwie nahe gehen, grade bei einem so langjährigen Geweihten, der auch noch für die Novizen zuständig war und Pjetrow doch besonders gefördert hatte..... hmmm... Nun gab er aber auch noch an er habe natürlich wieder geträumt, wie jede Nacht..... Soso, wie jede Nacht?! Um ganz sicher zu gehen fragte ich erneut nach einer Veränderung, und nun verriet er sich in meinen Augen endgültig, denn er gab an es habe sich nichts verändert, alles wie immer, er habe zumindest keine Veränderung wahr genommen.
HA! Ich wußte es doch! Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen, auch Salix verkniff sich eine hochgezogene Augenbraue, aber es schien nun sehr sehr deutlich zu sein dass sich der Mann verraten hatte. Natürlich konnten wir ihm immer noch nichts beweisen, er würde wer weiß was für Ausreden finden und wie ich dir ja bereits erklärte ist der Mann wirklich nicht leicht zu durchschauen, man merkte ihm seine Lüge überhaupt nicht an. Was sollten wir nun tun? Ganz klar hatte er sich verraten, ganz klar war aber auch dass die Erzwissensbewahrerin dies so überhaupt nicht als Beweis gelten lassen würde, alle anderen natürlich auch nicht. Mein kleiner Triumph es von Anfang an gewußt zu haben mischte sich mit  einem schlechten Gewissen gegenüber ihrer Eminenz die sicherlich fürchterlich erschüttert sein würde, und natürlich auch mit tausenden Fragen. Salix versuchte dann tatsächlich noch Eboreus Jannerloff herein zu legen, erfand plötzlich eine 2. Schlange die im Traum vorgekommen wäre. Ich hatte große Schwierigkeiten meine Gesichtszüge unter Kontrolle zu behalten, aber der Geweihte durchschaute die Sache auch so sofort, lachte nur und meinte dies sei wirklich ein "netter Versuch" gewesen, dann ging er kopfschüttelnd in Richtung der Waschräume, wir blieben zurück und starrten uns erst einmal fragend an... was nun?

Tja, erstmal blieb uns wohl nichts anderes als zum Frühstück zu gehen, also machten auch wir uns auf in den Speisesaal. Als ich in den Raum ging war ich sofort etwas verwundert, hatten sich gestern die vielen kleinen Gruppen an einem Tisch versammelt, so saß nun gefühlt kaum noch jemand auf dem Platz den er am Vortag eingenommen hatte, außerdem war ein gedrücktes Murmeln zu vernehmen, irgendetwas stimmte nicht. Ich nahm mir ein Brot und setzte mich, genoss kurz einen Schluck heißen Tee und den Geschmack des Brotes, dann versuchte ich heraus zu hören was wohl vorgefallen war. Schnell hörte ich heraus dass wohl mehrere Personen fehlten, zum einen der Geweihte ay Melior, zum anderen auch Rika, das Farahjin ebenfalls fehlte schien entweder noch niemand bemerkt zu haben, oder es schien nicht weiter zu verwundern. Ich fing an mir ein wenig Sorgen zu machen denn Rika war gestern schon sehr durch den Wind gewesen. Wortlos stand ich auf um nach zu schauen ob sie in ihrem Zimmer war und es ihr vielleicht nicht gut ging, vielleicht hatte sie auch einfach nur verschlafen, dann war der ganze Aufstand hier völlig umsonst. Ich machte mich also auf den Weg...

Schnell stand ich in dem Novizentrakt, und vor einem Problem... welches Zimmer war bloß das von Rika gewesen? Herrje, es sah einfach alles gleich aus, es war eine Tür weiter vorne, aber ob die erste oder 2.?! Bevor ich mir den Kopf zerbrach ging ich einfach an jede Zimmertür und klopfte, dann trat ich nach kurzem zögern auch ein und schaute mich ganz kurz um. Schließlich konnte ich auch Rikas Zimmer finden, aber von ihr keine Spur, nur die für sie typische leichte Unordnung, nichts auffälliges. Natürlich wollte ich ihr Zimmer auch nicht einfach so durchsuchen, vielleicht war sie ja auch einfach nur im Waschraum? Schnell ging ich dorthin, aber von Rika keine Spur, besorgt ging ich wieder zu den anderen in den Speisesaal, inzwischen war auch Farahjin eingetroffen. Ich setzte mich und wartete was wohl nun passieren würde, die Unruhe wurde immer deutlicher, das Flüstern immer mehr....

Plötzlich stand Farahjin auf und fragte was denn hier bloß los sei und wer denn überhaupt fehlen würde..... Echt jetzt?! War das heimliches ermitteln für ihn? Im verborgenen? Herrje....Anstatt dass wir nun lauschen konnten was die Geweihten so sagen würden, vielleicht irgendetwas beobachten konnten, stand nun ihre Eminenz auf und hielt eine weitere Ansprache, sagte die Geweihten sollten sich nicht wie Kinder benehmen, dann schickte sie unsere Gruppe um nach dem Geweihten und der Novizin zu schauen. Dies war nun auch endlich der Moment um mit Farahjin zu reden, er mußte doch etwas mitbekommen haben! Vielleicht hatte er deshalb so offen gesprochen eben beim Frühstück? Aber, was wollte er dann bezwecken? Und wieso... wieso kam er nicht mit uns? Zu 4. standen wir nun nämlich im großen Hauptraum und schauten uns verwirrt an. Farahjin hatte Sotolosch noch etwas zugeflüstert, war aber selbst dann im Speisesaal geblieben. Was sollte denn das nun wieder? Konnte er sich denn nicht noch kurz zusammen reißen und später frühstücken? Wir mußten doch wissen was er gesehen hatte...Oder war er etwa eingeschlafen und es war ihm nun peinlich? Was immer es war, wir konnten nun schlecht hingehen und ihn holen und so standen wir ratlos beisammen, dann sagte uns Sotolosch was Farahjin ihm zugeflüstert hatte. Es war nur ein Wort, nur ein Name.... Eboreus... Ich wußte es! Hatte ich es nicht gleich gesagt?! Ja aber... was bedeutete es denn nun eigentlich? Was hatte der Geweihte in der Nacht gemacht? Was hatte Farahjin gesehen? Am liebsten wäre ich hin und hätte ihn geschüttelt, ihm mußte doch klar sein dass wir seine Informationen benötigen... unfassbar!
Es war wieder einmal Salix der total gelassen blieb, das wäre doch prima, denn nun hatten wir Zeit in Ruhe die Kammer vom Novizenmeister zu durchsuchen. Was? Sicherlich würden wir dort weder Rika noch den Geweihten aus Drol finden, aber Salix hatte recht, diese Gelegenheit sollten wir uns nicht entgehen lassen. Ich erwähnte dass ich kurz bei Rika im Zimmer gewesen war um nach ihr zu suchen und dass unbedingt auch bei Gilmon ay Melior nachgeschaut werden sollte. Salix stimmte mir zu und entschied dann dass er nach dem Geweihten schauen würde und ich solle in der Zeit die Kammer von Eboreus durchsuchen...
Was jetzt? Ich?! Warum sollte ausgerechnet ich... kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg, ich war des diskutierens so müde, außerdem hoffte ich das wahlweise Sotolosch oder Cian sich anbieten würden die Aufgabe zu übernehmen, denn beide begleiteten mich.

An der Kammer angekommen positionierten die beiden sich dann allerdings neben der Tür, keiner wollte diese Aufgabe übernehmen, na prima... dabei waren sie doch diejenigen gewesen die sich von Dschadir extra in solchen Dingen haben ausbilden lassen. Tsss. Na gut, dann würde eben ich mich umsehen.
Ich weiß nicht wie lange ich mich in der Kammer aufgehalten habe, ich habe in Schränken nachgesehen, in Schubladen, unter den Kommoden und Sesseln. Ich habe die Wände abgeklopft und nach Falltüren geschaut, war sogar in dem extra abgetrennten Schlafbereich und sah dort in und unter der Kommode und dem Bett nach.... nichts. Frustriert stand ich schließlich an der Tür, konnte es wirklich sein dass es hier absolut gar nichts zu finden gab? Wieder bezweifelte ich dass es eine gute Wahl gewesen war mich diese Aufgabe übernehmen zu lassen, ich mein, was versteh ich denn schon von stöbern in fremden Dingen, von Durchsuchungen und dem finden wichtiger Beweisstücke? Wovon ich allerdings etwas verstehe ist Magie, also konzentrierte ich mich nun auf einen Odem, vielleicht konnte ich etwas auffälliges finden, vielleicht sogar etwas wie eine magisch versteckte Tür?
Nein, auch mein Zauber zeigte mir absolut nichts ungewöhnliches. Es mußte aber doch irgendetwas geben... andererseits, dieser Mann plante vermutlich seit Ewigkeiten, war so lange unentdeckt geblieben, würde er so offensichtlich etwas in seinem Zimmer liegen lassen? Oder war er wirklich so mächtig wie es die Karten angedeutet hatten? War dieser magische Eingang eventuell so stark versteckt dass ich ihn selbst mit meinen Fähigkeiten nicht entdecken konnte? Ich schüttelte den Kopf, ich konnte noch so lange hier herum stehen, ich würde nichts weiter heraus finden. Als ich das Zimmer verließ kam auch Salix grade zu den anderen, er erklärte er habe den Geweihten ay Melior unversehrt in seinem Zimmer gefunden. Aus Salix Aussagen schließe ich dass der Geweihte wohl ein kleines Problem mit Alkohol hat, zumindest hatte er letzte Nacht eines, nunja, dies soll nun wirklich nicht unser Problem sein. So erklärte ich nun den anderen dass ich nichts gefunden hatte, machte auch noch einmal deutlich dass ich es nicht gewohnt bin in fremden Dingen zu stöbern. Alle nickten und Sotolosch erklärte sich schließlich bereit noch einmal nachzuschauen, sicher war sicher. Salix machte sich in der Zwischenzeit daran mit sämtlichen Wachen zu sprechen, vielleicht hatte Rika den Tempel ja auch verlassen? Um Pjetrow zu suchen? Ihr würde ich so etwas wirklich zutrauen..... Beide Männer kamen nach kurzer Zeit ohne Ergebnisse zurück, Sotolosch hatte nichts gefunden und niemand hatte den Tempel in der Nacht betreten oder verlassen. Ich begann mir ernsthafte Sorgen um Rika zu machen...

Sicherheitshalber gingen wir dann auch noch einmal in ihr Zimmer, immerhin hatte ich nur geschaut ob sie vielleicht verschlafen hat, hatte dabei ganz grob den Blick schweifen lassen ob es irgendetwas auffälliges gab, wirklich durchsucht hatte ich das Zimmer natürlich nicht. So standen wir dann zu 4. in dem sehr kleinen Raum und schauten uns um. Schon nach kurzer Zeit ist uns dabei ein Schreiben aufgefallen, nein, keines der Bekennerschreiben der angeblichen Spötter, diese Handschrift war anders. Als wir gelesen hatten was auf dem Zettel stand schauten wir uns erneut ungläubig an.... was? Niemals! So hatte Rika, die Schrift konnten wir mit ihren Schulunterlagen vergleichen, geschrieben sie sei es gewesen die Pjetrow entführt habe. Sie habe es einfach nicht mehr ausgehalten dass er sich nicht für sie entscheiden konnte, dass er einfach nicht einsehen wollte... Beendet hatte sie die Nachricht mit der Aussage sie würde nun zu ihm gehen damit sie für immer zusammen sein könnten, niemand solle sie suchen...
Echt jetzt?! Hielt uns... hielt MICH wirklich irgendjemand für so dumm diesem Zettel auch nur für eine Sekunde zu glauben? Ich meine, als wäre diese kleine verliebte Göre überhaupt in der Lage so etwas zu planen, sie besaß weder die Intelligenz noch die Raffinesse, das Geschick... sie war einfach bloß ein wahnhaft verliebtes junges Ding das langsam den Blick für die Realität verlor. Pah!  Oder war es gar nicht der Plan dass irgendjemand wirklich glaubte sie habe es getan? Seltsam auf jeden Fall dass die Nachricht nicht ganz offensichtlich auf ihrem Bett platziert war oder ähnliches, vielleicht hatte sie daran aber auch schlicht nicht gedacht. Aber, was sollte das nun alles? Mit Sicherheit für Unruhe sorgen, für Chaos, noch mehr Misstrauen, noch mehr Verzweiflung, Anschuldigungen und Unordnung... furchtbar! Auf keinen Fall würden wir diese Nachricht jemandem zeigen, abgesehen vielleicht von ihrer Eminenz, ich steckte ihn sofort sorgsam in meine Tasche. Aber... wo war nun Rika? Wer hatte sie warum dazu gebracht diese Nachricht zu schreiben? Und wohin war sie dann warum verschwunden? Und wie? Wir mußten nun unbedingt heraus finden was Farahjin in der Nacht beobachtet hatte, gleichzeitig wollten wir dafür sorgen dass die Geweihten erst einmal im Speisesaal blieben. Salix wollte eigentlich Cian schicken, aber bevor der irgendetwas erwidern konnte hatte sich Sotolosch schon in Bewegung gesetzt.... nunja, auch egal, wir warteten also auf Farahjin.

Farahjin kam dann auch recht schnell zu uns, gleichzeitig aufgeregt und enttäuscht, dann erzählte er uns was er in der Nacht beobachtet hatte. Zum einen hatte er wohl den Geweihten ay Melior geshen der sich in die Küche schlich um sich etwas zu trinken zu besorgen... naja, wie gesagt, nicht unser Problem. Außerdem hatte er aber gehört wie vermutlich Rika in den Waschraum gegangen und dort sehr lange geblieben war. Kurz nach ihr war es dann Eboreus Jannerloff der ebenfalls in die Waschräume ging, Farahjin konnte Stimmen hören, konnte aber nicht beschwören dass es sich um die beiden Personen handelte, anzunehmen war es aber durchaus, hören was gesagt wurde konnte er natürlich leider auch nicht. Nach etwa einem halben Stundenglas, ungewöhnlich lange wenn du mich fragst... was tut man so lange in dem eisigen Waschraum? Nunja, nach einem halben Stundenglas also kam dann Eboreus wieder aus dem Waschraum heraus und ging in Richtung seines Zimmers, erst Minuten später konnte Farahjin weitere Türen hören, offenbar Rika die wieder in ihr Zimmer ging. Farahjin schien aufgrund dieser Beobachtungen total aufgeregt zu sein, erklärte aber sofort enttäuscht dass seine Falle, nämlich im Speisesaal offen zu fragen wer Rika zuletzt gesehen hatte, nicht funktionierte. So gab zuerst Albin Laikis an sie, wie üblich, gehört zu haben als sie in die Waschräume ging, aber auch der Novizenmeister gab an kurz mit ihr gesprochen zu haben. Farahjin hatte wohl gehofft der Geweihte würde das nächtliche Treffen verschweigen, wobei... ein Beweis wäre dass immer noch nicht, er konnte anschließend immer noch behaupten er habe es vergessen weil er noch im Halbschlaf war oder sonstiges.
Farahjin hatte Rika aber tatsächlich auch noch gesehen, einige Zeit später nämlich war sie durch den Tempel ins Vivarium gegangen und nicht wieder heraus gekommen, im Vivarium hatte Farahjin allerdings schon nachgesehen, dort war sie nicht mehr und auch Hesindir, der heute wieder sehr früh dort war um die Schlangen zu versorgen, schien nichts auffälliges entdeckt zu haben.... hmmmmmm

Was bedeutete das nun genau? Ganz offenbar hatte Eboreus Rika irgendwie dazu gebracht dieses Schreiben anzufertigen und dann ins Vivarium zu gehen wo sie dann... ja was? Sie wird sich ja wohl kaum in Luft aufgelöst haben, und Eboreus ist selbst nicht ins Vivarium sondern in sein Zimmer gegangen. Was konnte da passiert sein? Klar war es möglich dass Rika am Waschraum mit einem Einflusszauber belegt wurde, so verliebt wie sie ist würde aber vielleicht sogar gutes Zureden reichen, falsche Versprechungen, Drohungen Pjetrow etwas anzutun? Aber wo war sie nun? Was wurde ihr eventuell angetan? Und was bedeutete dass nun alles für Pjetrow?

Da es irgendetwas im Vivarium geben mußte machten wir uns schließlich auf den Weg dorthin, es mußte doch irgendwo... eine Art Eingang, irgendetwas! Wir nahmen den ganzen Raum auseinander, schauten unter Sesseln und unter dem schweren Tisch. Ich klopfte den Fußboden ab, klopfte sogar leicht gegen die Glasscheiben vom Terrarium... nichts. Salix blickte mich schließlich fragend an... Er mußte seine Frage gar nicht stellen, wie üblich ging es mal wieder darum ob magisch etwas möglich war. Ich hatte allerdings schon im Zimmer des Geweihten nach einer Art Eingang oder sonstigem gesucht und nichts gefunden, ich befürchtete dass ich auch hier nichts finden würde da es, sofern vorhanden, einfach viel zu gut getarnt war. Trotzdem ließ ich mich von Salix überreden einen Odem zu sprechen und mir sogar den gesamten Raum anzuschauen, natürlich ohne etwas zu sehen, keine magischen Türen. Ich spürte erneut wie ich Kopfschmerzen bekam, meine magischen Reserven waren fast erschöpft. Wenn ich nicht bald irgendetwas dagegen tun würde... dann wäre ich der Gruppe überhaupt keine Hilfe mehr, immerhin mußten wir davon ausgehen dass sich unser Feind nicht einfach so kampflos ergibt. Ich brauchte... ja, Schlaf am besten, ich sah aber natürlich ein dass dies nun nicht möglich war, zumal mein Schlaf im Moment so von Alpträumen gezeichnet war dass ich mich kaum erholen konnte..... Eine Meditation! Eine Meditation und ein passender Tee! Ich mußte dringend einkaufen und mich für eine Stunde zurück ziehen... Diese eine Stunde würden die 4 doch sicherlich ohne mich auskommen? Ich meine.... es stand immerhin nun nur an mit Hesindir Walsjakow zu sprechen, er war nach Rika der erste gewesen der im Vivarium war, vielleicht hatte er doch etwas gesehen und dem nur keine Bedeutung zugeordnet. Außerdem stand ein Gespräch mit ihrer Eminenz an, vielleicht noch einmal mit Albin Laikis.... Das alles sollten die 4 Männer doch wirklich alleine schaffen oder etwa nicht?!
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Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #50 am: 07. Dezember 2019, 16:18:31 »

Im Hesindetempel „Tempel des Wissens“ von Festum am Morgen des 5. Boron 1005

Bevor Cian, Farahjin, Salix und Yamira das Vivarium verlassen, bittet Yamira darum, sich kurz etwas außerhalb des Tempels zu besorgen und im Anschluss zu meditieren, während die anderen die Geweihten aus dem Speisesaal entlassen und sich mit der Hilfe von Hesindir nochmals genauer das Terrarium ansehen.

Nachdem die Geweihten den Speisesaal verlassen haben, suchen Cian, Farahjin, Salix und Sotolosch  Hesindir in seinem Zimmer auf, um von dort gemeinsam mit ihm ins Vivarium zu gehen. Dort angekommen, befragen sie ihn zu allem was das Vivarium und besonders das Terrarium betrifft.
Er kann sich daran erinnern, dass ein Ast im Terrarium am Morgen umgekippt war. Daraufhin bitten sie Hesindir das Terrarium zu öffnen, damit sie es von innen untersuchen können. Er meint, die Schlangen wären vom Frühstück noch satt, jedoch benötigt er die speziellen Handschuhe, die er holen geht.
Farahjin sitzt die meiste Zeit, erschöpft von der Nachtwache, schlafend im Vivarium.
Bewaffnet mit den Handschuhen und einem Stab, öffnet Hesindir das Terrarium und schiebt die Schlangen von dem Ast weg. Cian, Salix und Sotolosch schauen gespannt auf die Ecke und überlegen wer rein steigen soll, als Salix vorschlägt, dass er Sotolosch rechts und Cian ihn links greift. Cian und Sotolosch scheinen etwas verwundert von dem Vorschlag, jedoch greift Cian, ohne lange zu zögern, zu und so schmeißen sie Sotolosch in das Terrarium.
Im Bereich um den Ast kann er nichts entdecken, daher arbeiten sie sich langsam vorwärts. Bis sich Sotolosch an einem großen Stein eine Verstauchung zu zieht. Cian nimmt den Platz von Sotolosch im Terrarium ein und kann unter dem Stein einen Geheimgang finden.
Sie probieren etwas mit dem Mechanismus rum und Sotolosch geht ein wenig Ausrüstung holen. In der Zwischenzeit schaut sich Cian unten schon mal um und stellt fest, dass es mit 2 Gängen größer scheint als erwartet und bittet Sotolosch noch etwas Pergament für eine Karte zu holen.
Während er das Pergament holt, trifft er auf Yamira. Salix ist Cian derweil hinterher gestiegen und die beiden warten bis der Rest folgt.
Zusammen folgen sie dem Gang der nach Nordwesten führt. Er endet in einer Leiter die wieder zurück nach oben führt. Sotolosch ist sich ziemlich sicher das sie immer noch unter dem Tempel sind. Sie gehen zurück zu der Stelle an der sie runter gekommen sind um von dort aus dem anderen Gang Richtung Nordosten zu folgen.
Dieser weitet sich nach einigen Schritt zu einem Heiligtum. Sotolosch merkt als erster, weil er voran geht, beim betreten des Heiligtums das etwas an seiner inneren Kraft gezogen und geraubt hat. Cian und Yamira bemerken das selbe bei betreten des Heiligtums.
Eboreus wartet schon auf die Gefährten in seinem Heiligtum des Namenlosen, wie sich herausstellt. Zudem liegt Rika ohnmächtig auf den Stufen zum Altar und Pjetrow sitzt an einer Staffelei und malt geistesabwesend.
Salix verwickelt Eboreus in ein Gespräch während er sich ihm nähert. Yamira nähert sich Pjetrow.
Plötzlich tauchen erneut 1 ½ Dutzend Wolfsratten auf und der Kampf beginnt mit dem Bolzen der sich von Sotolosch Armbrust löst und bei Eboreus im linken Arm einschlägt. Schnell setzt Salix Eboreus mit mächtigen Schlägen zu, während Cian sich Eboreus nähert. Yamira schmeißt das Bild, welches Pjetrow malt, um, woraufhin er sie angeht. Eboreus lässt ein dunklen Strahl auf Salix nieder gehen bevor dieser ihm mit weiteren Hieben zusetzt und schlussendlich ohnmächtig und sterbend zu Boden schickt. Yamira schubst Pjetrow, wobei er stolpert und verwundert aus einem Trance ähnlichen Zustand erwacht. Die Wolfsratten umzingelten die einzelnen Personen. Doch dank Salix zielsicheren Hieben können auch diese ohne größere Verletzungen besiegt werden.

Cian fängt sofort an Eboreus zu knebeln und zu fesseln. Farahjin und Yamira kümmern sich um Pjetrow. Sotolosch zerschlägt als erstes das Bild an dem Pjetrow bei deren eintreffen gearbeitet hat und kümmert sich dann um Rika. Anschließend um die Anderen. Bevor die Gruppe sich, mit ihren Gefangenen und den Verletzten, auf den Rückweg macht, schaut sich Farahjin das Buch auf dem Altar an. Er kann mit der Schrift nichts anfangen. Jedoch fällt ein Pergament beim durchblättern aus den Seiten raus. Salix hebt es auf, knickt es und steckt es ein. Das Buch wiederum bleibt auf dem Altar liegen.
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  • 07. Dezember 2019, 16:47:50
Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #51 am: 07. Dezember 2019, 16:47:50 »

Aus dem Tagebuch des jungen Exil-Maraskaner Farahjins ohne Heimat:

05.Boron, 4827 FdW (1005 BF), Feuertag, Festhum
Bericht an die Erzwissenbewahrerin

Bevor wir die unterirdische Anlage wieder verließen, hat Sotolosch sich um die Verletzungen von Eboreus gekümmert. Zwar wussten wir, dass dieser durch und durch verdorben war und unsere Gnade nicht verdiente, doch wollten wir auf diese Weise sicherstellen, dass er nicht vorzeitig vom traurigen Bruder geholt würde und somit seiner anständigen Verurteilung und Bestrafung entging. Anschließend sind wir wieder nach oben gestiegen, allerdings nahmen wir nicht den Weg, durch den wir gekommen waren, sondern wählten die andere Seite. Es hat keinen wirklich überrascht, dass wir im Zimmer des Novizenmeisters herausgekommen sind, auch wenn der Zugang wirklich gut hinter einem der Schränke versteckt war. Wenn man nicht wusste, wonach man suchte, war er von außen fast unmöglich, ihn zu entdecken.

Auf dem Weg zur Tempelvorsteherin passierten wir den menschenleeren Andachtsraum mit der großen Statue und wunderten uns ein wenig, weil die Schlangen weiterhin wie ein Schutzkreis um die Statue der allwissenden Schwester formiert waren. War die Gefahr denn noch nicht gebannt, obwohl wir den Verräter innerhalb der Geweihtenschaft entlarvt und unschädlich gemacht hatten? Andererseits war es ja auch nur wenige Momente her, dass wir dem Spuk ein Ende bereitet hatten. Vielleicht würden die Schlangen nur noch einen Moment brauchen, um sich auf die veränderte Situation einzustellen. Bevor wir die Kammer der Erzwissensbewahrerin erreicht hatten, bot Cian sich an, die Ausrüstung der anderen in meine Kammer zu bringen – schließlich wäre es äußerst unangemessen, mit unseren Waffen vor die Geweihte zu treten. Damit hatte er natürlich recht, trotzdem hat es mich gewundert, dass er nicht dabei sein wollte, wenn wir Ihrer Eminenz berichteten, dass wir den Schuldigen gefunden hatten. Offenbar machte er sich nichts daraus, als klopften wir anderen derweil schon einmal an ihr Zimmer und wurden auch sofort hereingebeten. Iltscha Krasnakow musste sehr in Gedanken gewesen sein, denn zuerst hatte sie gar nicht bemerkt, dass wir Eboreus und die beiden Novizen dabeihatten. Sobald sie deren Anwesenheit bemerkt hatte, wollte sie dann aber natürlich wissen, was sich ereignet hatte und Herr Salix berichtete sehr knapp und emotionslos von den Geschehnissen. Die oberste Hesinde-Geweihte war zwar überaus erleichtert, dass die beiden Novizen wieder da waren, sie wollte aber nicht glauben, was sie da hörte und bezweifelte, dass sich alles wirklich so abgespielt hat, wie Salix es schilderte. Ich kann ihr das gar nicht verübeln, hätte ich nicht mit eigenen Augen diesen unterirdischen Raum und Pjetrows verstörende Bilder gesehen und selbst erlebt, wie Eboreus die Ratten herbeigerufen und unseren Ritter mit der Kraft seines unheiligen Herrn angegriffen hat, hätte ich wohl selbst meine Zweifel gehabt. Deswegen schlug ich vor, dass sie uns am besten nach unten begleiten sollte, um sich diesen Ort mit eigenen Augen anzusehen.

Offenbar hielt Herr Salix das auch für eine gute Idee. Zuerst riet er der Erzwissensbewahrerin eindringlich dazu, nicht nur den Urheber all des Schreckens, sondern auch die beiden Novizen, von denen man ebenfalls nicht sicher wusste, inwiefern sie durch die Verheißungen des Bruderlosen korrumpiert worden sind, in die Obhut von zwei Tempelwachen zu übergeben. Und anschließen schlug er vor, dass Yamira und ich die Geweihte hinunterführen und ihr den unheiligen Ort zeigen könnten. Das wollte ich nur zu gern, und es war auch gut, dass Salix und Sotolosch oben blieben, um auf die anderen aufzupassen. Cian war derweil noch immer nicht in die Kammer der Tempelvorsteherin gekommen, stattdessen trafen wir ihn dann aber im Gang davor und er schloss sich uns an. Und dann stiegen wir ein weiteres Mal die verborgenen Stufen hinab, dieses Mal allerdings vom Zimmer des Novizenmeisters aus. Iltscha Krasnakow war genauso erschrocken vom Anblick der unterirdischen Anlage und der Bilder wie wir. Es war ihr anzusehen, wie entsetzt sie war, dass sich solch ein Ort unter den heiligen Hallen Ihres Tempels befand. Am schlimmsten aber war wohl der Anblick des in dunkles Leder eingeschlagenen Buches, das noch immer auf dem Ständer am Ende des Raumes stand. Sie blickte kurz auf dessen Titel und für einen Moment erstarrten ihre Gesichtszüge. Laut vorlesen wollte sie ihn nicht, von Cian aber weiß ich, dass es sich um „Die 13 Lobpreisungen des Namenlosen“ handelte, ein unheiliges Buch über den dunklen Kult des Bruderlosen, welches die Geweihte unbedingt vor den Augen argloser Seelen verbergen wollte. Nachdem wir uns noch kurz umgeschaut hatten und Yamira Auskunft zu den Bildern hier unten gegeben hatte, gingen wir wieder in die Kammer der Tempelvorsteherin, wo die anderen noch immer warteten.


05.Boron, 4827 FdW (1005 BF), Feuertag, Festhum
Neue Erkenntnisse und ein neuer Auftag

Nachdem Ihre Eminenz die unterirdische Anlage mit eigenen Augen gesehen hatte, zweifelte sie nicht mehr an unseren Ausführungen, sondern kündigte an, dass es weitere Ermittlungen innerhalb der Kirche geben werde, um den ganzen Schaden aufzudecken, den der gefallene Geweihte angerichtet hat. Salix schlug sogar vor, die heilige Inquisition hinzuzuziehen, um die Geschehnisse weiter zu untersuchen. Dieser Vorschlag stieß bei der Tempelvorsteherin jedoch auf wenig Gegenliebe, die Diener des Bruder Praios hinzuzuziehen käme für sie nur als „allerletzte Möglichkeit“ in Frage. Erst einmal holte sie die Tempelwache und ließ Eboreus und die beiden Novizen abführen und sicher verwahren.

Anmerkung: Dass die Erzwissensbewahrerin ziemlich lang gebraucht hat, um die Tempelwachen herbei zu holen, ist dem einen oder anderen durchaus aufgefallen, Farahjin hielt es aber offenbar nicht für besonders erwähnenswert.

Als Iltscha zurück war, holte Salix das Pergament hervor, welches aus dem unheiligen Buch gefallen war, als ich es mir angesehen hatte. Darauf stand in den Zeichen der Garetjas geschrieben die folgende Nachricht:


Der Junge hat potnezial und könnte uns von nutzen sein.
Enttäusch mich nicht!
Z.v.V.

Eine ganze Weile diskutierten wir darüber, was das wohl bedeuten würde und welche Pläne Eboreus gehabt haben könnte. Klar war, dass er wohl nicht allein gehandelt hat, sondern dass es mindestens einen weiteren Schurken geben müsste. Und auch wenn niemand etwas mit den Initialen „Z.v.V.“ anfangen konnte, so vermuteten die anderen doch, dass das „v.“ für „von“ stünde und dass es sich somit bei dem Verfasser um einen Adligen handelte. Vorausgesetzt natürlich, der Name war nicht komplett erfunden. Ich hatte dann auch gleich die Idee, im Adelskontor einmal nachzufragen, ob es einen Bornischen Adligen mit diesen Initialen gäbe, Iltscha wand aber zu Recht ein, dass es sich natürlich auch um jemanden handeln könnte, der nicht von hier stammte.

Vor allem Salix hatte sogar schon bevor wir das Dokument gelesen hatten, darauf bestanden, dass Eboreus einen Grund für sein Handeln gehabt haben musste. Er wollte einfach nicht wahrhaben, dass der gefallene Geweihte einerseits so überlegt und kontrolliert auftrat und andererseits so sehr dem Wahn des Dreizehnten erlegen sein sollte, dass er mit Aktionen wie den gefälschten Bekennerschreiben oder der Zerstörung des Bildes im Tempel unnötig auf sich aufmerksam gemacht hat. Ich weiß gar nicht, wie oft unser Ritter in diesem Zusammenhang „Wenn Eboreus kein Dummkopf ist“ gesagt hat. Es war auf jeden Fall sehr oft. Und auch auf die Idee mit der Inquisition ist er im Laufe des Gesprächs noch einmal zurückgekommen, wies aber auch darauf hin, dass es selbstverständlich die Entscheidung der Erzwissensbewahrerin wäre, ob sie dies hinzuziehen wollte oder nicht. Immer mehr verloren wir uns in Spekulationen, was wohl die Hintergründe für das Handeln des Novizenmeisters gewesen sein mochten. Schließlich war es die Erzwissensbewahrerin , die bemerkte, dass die beiden verschwundenen Novizen befreit und den Verräter innerhalb des Tempels gefunden wäre und dass somit die Aufgabe, mit der sie uns betraut hatte, eigentlich erledigt wäre. Da es aber offenbar weitere Hintermänner gab und die Geschehnisse noch nicht vollständig aufgeklärt waren, bot uns Ihre Eminenz an, uns mit weiteren Nachforschungen zu beauftragen und uns dafür auch zu entlohnen. Einer nach dem anderen erklärten wir, dass wir nur allzu bereit wären, diesen neuen Auftrag anzunehmen. Und sofort überlegten wir, was sinnvolle nächste Schritte wären. Salix schlug vor, dass die Hesinde-Kirche Pjetrows Bilder aufkaufen sollte, um sicher zu stellen, dass damit kein weiterer Schaden angerichtet wird. Außerdem müssten wir Pjetrow befragen, was uns die Tempelvorsteherin auch grundsätzlich gestattete, allerdings hielt sie es für nötig, vorab die Therbûniten zu konsultieren und zu schauen, ob sie dem jungen Mann helfen könnten. Zunächst wollte sie aber die Geweihtenschaft über die letzten Geschehnisse informieren.

Bevor wir entlassen wurden, machte Yamira die Geweihten noch auf Rikas Verfehlungen aufmerksam und schlug vor, sich in besonderem Maße um diese irrgeleitete Novizin zu kümmern. Und Sotolosch nutze die Gelegenheit, um sich nach einer Belohnung für die erwiesenen Dienste zu erkundigen. Iltscha eröffnete uns, dass wir alle die Möglichkeit erhalten sollten, kostenlos sämtliche Bibliotheken der Stadt aufzusuchen und uns dort Bücher auszuleihen. Eigentlich ist das bestimmt auch eine großzügige Belohnung. Allerdings wusste ich gar nicht so genau, ob Cian und Sotolosch überhaupt lesen konnten. Da sie sich aber gleich erkundigten, für welche Bibliotheken dieses Angebot genau galt, konnte ich davon ausgehen, dass zumindest sie es nutzen würden. Für mich selbst konnte ich nur hoffen, dass es hier auch Bücher mit tulamidischen Schriftzeichen gäbe, ansonsten würde ich nicht viel mit ihnen anfangen können. Wir sprachen noch kurz mit Ihrer Eminenz und ich konnte Yamira ansehen, dass ihr irgendeine Äußerung unangenehm gewesen sein musste, dann wurden wir aber durch den lauten Gong unterbrochen, der zum Mittagessen läutete. Sotolosch und Cian baten die Tempelvorsteherin, sie zu den Therbunitern begleiten zu dürfen. Yamira, Salix und ich würden unterdessen sofort zu den di Brelacs aufzubrechen.


Anmerkung: Nicht nur Yamira war es unangenehm, dass Sotolosch sich so direkt nach einer Belohnung erkundigt hatte. Noch schlimmer wurde die Situation aber dadurch, dass Farahjin unverblümt darauf hingewiesen hat, dass es außer der Hesinde-Kirche noch einen weiteren Auftraggeber gäbe, der die Gefährten mit Nachforschungen betraut hatte. Als der Zwerg schließlich das Gespräch darauf gelenkt hat, dass man ja in Festum gar keine Waffen tragen dürfe und ob die Tempelvorsteherin diesbezüglich nicht vielleicht etwas machen könnte, um die weiteren Nachforschungen zu vereinfachen, drohte das Gespräch vollends zu kippen und man kann von Glück sagen, dass es durch den Gongschlag abgebrochen wurde.

05.Boron, 4827 FdW (1005 BF), Feuertag, Festhum
Bericht an Familie di Brelac

Anstatt direkt zum Haus des Händlers zu gehen, schlug Salix vor, dass wir uns zuvor in einigen Gasthäusern erkundige sollten, ob Fredo von Eschenfurt, der Beschützer von Catalinya, dort wirklich versucht hatte, mit Hilfe eines Aushangs weitere Wachleute für die Villa der Familie di Brelac anzuheuern. Immerhin hatten wir hier in Festhum schon genug Täuschung und Verrat erlebt, so dass wir kaum noch etwas ausschließen konnten. Und tatsächlich hatten wir in den ersten Schenken, in denen wir uns erkundigten, kein Glück. In den „7 damischen Elchen“ wusste man nichts von einem solchen Aushang und im „Blauen Salamander“ fanden wir zwar einen interessanten Wirt, der uns später eines seiner alkoholischen Experimente zur Verkostung anbieten wollte, das so ähnlich wie Jergan-Bier schmecken sollte, bezüglich unseres eigentlich Anliegens konnte uns der Mann aber auch nicht helfen. Bis dahin waren wir aber auch in der falschen Gegend unterwegs. Ich kannte mich in Festhum zwar immer noch nicht besonders gut aus, aber wenn ich hier Söldner anheuern wollte, dann würde ich mein Glück bestimmt nicht im Hesindendorf versuchen, sondern eher in der Nähe des Hafens schauen, wo sich mehr handfeste Gestalten herumtrieben. Und dorthin führte uns dann auch unser Weg und nachdem wir zuerst mit der „Seeperle“, einer eher vornehmen Tavern'uzak, noch einmal daneben gelegen hatten, wurden wir schließlich in einer sehr einfachen Schenke fündig. Zuerst war der Wirt des „Rettenden Hafens“ nicht besonders gesprächig, verriet uns aber zumindest, dass tatsächlich vor einigen Tagen ein Mann, auf den Fredos Beschreibung passte, hier einen Aushang angeschlagen hatte. Warum sich darauf keiner gemeldet hat, wurde uns dann klar, nachdem unser Ritter dem Mann ein paar Münzen zugesteckt hatte. Dann verriet er uns nämlich, dass der Aushang schon kurze Zeit später von Tismers Leuten wieder abgenommen worden war. Aus irgendeinem Grund war diesem Schurken also daran gelegen, dass Catalinyas Familie keinen zusätzlichen Schutz erhielt. Aber welcher Zusammenhang da genau bestand, darüber konnten wir nur spekulieren.

Vor dem Haus der di Brelacs trafen wir dann Uribert, der tatsächlich Salix Empfehlung folgend von dem reichen Händler in dessen Dienste genommen worden war. Berichten konnte er uns allerdings nicht viel. In der Nacht war nichts Besonderes passiert, er hatte lediglich ein paar Gestalten in der Nähe der Villa beobachtet, die nicht so recht in die Gegend gepasst hatten, von denen er aber vermutet hatte, dass sie hier auf Beutezug waren und von der bewachten Villa eher Abstand nehmen würden. Im Haus wurden wir von Fredo begrüßt und zu dem Händler und Catalinya vorgelassen. Wir berichteten ihnen, dass wir Pjetrow gefunden hatten und wie wir es schon erwartet hatten, war Catalinya außer sich, als sie erfuhr, dass der Künstler wiederaufgetaucht war. Ebenso wenig überrascht waren wir, dass sie sich große Sorgen machte, weil Pjetrow noch nicht wieder ganz bei sich war und wir ihr auch keine Einzelheiten zu seinem Zustand oder dem geben wollte, was ihm widerfahren war. Mir ist es dann aber ganz gut gelungen, einen Themenwechsel herbeizuführen. Und nachdem der Händler auch noch einmal bestätigt hatte, dass bei ihnen in der Zwischenzeit nichts weiter passiert war und Salix ihm erneut dringend dazu gerate hatte, weitere Wachen anzuheuern, sicherte uns Herr di Brelac zu, weitere Bemühungen zu unternehmen, um den Schutz seines Hauses und der Familie zu erhöhen. Anschließend eröffnen wir Catalinya, dass die Hesinde-Kirche das „dunkle“ Bild Pjetrows zurückkaufen wollte, da es gefährlich war und in Sicherheit gebracht werden sollte. Sie war von dieser Idee überhaupt nicht begeistert, der Händler aber kündigte an, dass die Familie das Bild dem Tempel spenden wollte. Anschließend verabschiedeten wir uns und schon im Gehen erkundigte ich mich noch, ob Catalinya oder ihr Vater in den nächsten Tagen das Haus verlassen müssten. Sie meinten zwar, dass sie es wohl für ein paar Tage noch aushalten würden, sich ausschließlich im Schutz der Villa aufzuhalten, trotzdem ließ ich sie wissen, dass sie uns unbedingt Bescheid geben sollten, wenn sie doch das Haus verlassen wollten. Dann würden wir ebenfalls ein Auge auf sie haben und mit ein bisschen Glück sogar mitbekommen, wer ihnen nachstellte.

Anmerkung: Auch wenn es dem Maraskaner nicht bekannt ist, sei hier berichtet, dass sich währenddessen Cian und Sotolosch ein wenig in der Tempel-Bibliothek umgesehen haben und dann gemeinsam mit der Erzwissensbewahrerin aufgebrochen sind. Im Ordenshaus wurden sie von der örtlichen Vorsteherin der Therbûniten begrüßt, die gerne bereit war, Iltschas Bitte zu folgen und bei der Behandlung des Novizen Pjetrow zu unterstützen. Sie stellte ihnen die junge Geweihte Melanja Borodaj an die Seite, die kurz darauf vor allem Sotolosch freundlich begrüßte und sich mit dem Zwerg sofort in eine angeregte Unterhaltung über die Heilung von Wunden und Krankheiten sowie Unterschiede zwischen Menschen und Zwergen verlor. Erst als Cian die beiden unterbrach, machte man sich bereit zum Aufbruch und kehrte dann den kurzen Weg zum Hesinde-Tempel zurück. Bereits unterwegs hatte der Zwerg das Gespräch wieder aufgenommen und sich nach der Bibliothek der Therbûniten erkundigt, um dann bereitwillig und mit einem gewissen Stolz zu erklären, dass er und die anderen sich einen Bibliothekspass verdient hätten, den man nun eifrig zu nutzen gedachte. Wieder im Tempel angekommen, erkundigte sich Melanja danach, was dem Patienten widerfahren war, um alsbald mit der Behandlung beginnen zu können.
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Ugarkai

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Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #52 am: 07. Dezember 2019, 16:58:27 »

5. Boron

Hesindetempel:
Melanja soll sich erst einmal um Pjetrow kümmern, sagt die Hochgeweihte. Wir wechseln in Cians Zimmer, um in Ruhe mit Pjetrow reden zu können. Sotolosch reißt sich zusammen und plaudert nicht mehr, nachdem ihn Melanja ermahnt hat. Sie redet mit beruhigender Stimme auf Petrow ein.

Bei den Di Brelacs:
Salix, Farahjin und Yamira sprechen mit Uribert, der Wache steht, über den Verbleib von Stippen und seiner Bande. Yamira sucht Spuren im Gebüsch. Alle machen sich Sorgen, ob Arlin Tismers Schergen die Kinder verschleppt haben.

Die drei gehen zu den Stoerrebrandts. Salix erkundigt sich bei Danilo, ob er Stippen kontaktieren könne. Die junge Küchenmagd Peranka kann den Kontakt herstellen. Das Trio wartet gerne, da Peranka sich nach draußen aufmacht. Das Gespräch kommt auf die Initialen Z. v. V. und wer wohl dahinter steht. Kann man im Adelsarchiv nachsehen, wer diese Initialen trägt oder sich nach einem Bekannten Anhänger des Namenlosen, z. B. bei Rakorium erkundigen?

Peranka kommt außer Atem zurück. Sie haben Stippen. Die finsteren Schergen haben ihn als Geisel genommen. Die Beobachtung soll nicht weiter geführt werden. Die verbleibenden Kinder wurden eingeschüchtert. Die Auftraggeber von Stippen sollen sich zur Phexensstunde am Leuchtturm einfinden. Salix beruhigt Peranka, die ziemlich aufgelöst ist.

Salix schlägt vor, die Gegend um den Leuchtturm vorher zu erkunden. Uribert wird nach dem Weg gefragt und eingeweiht, um was es geht. Er soll heute Abend an der Villa besonders wachsam sein, da das Treffen am Leuchtturm auch nur eine Finte sein könnte. Er passt gut auf und wird die Parole "Na, ihr Wandervögel ausgeben", wenn etwas im Argen liegt, über das er nicht direkt reden kann.

Salix, Yamira und Farahjin sehen sich den Leuchtturm und seine Umgebung an. Es wird der Plan gefasst, den Schergen ein eigene Falle zu stellen, und dafür einfach vorher am Leuchtturm zu sein.

Behutsam lässt Melanja Pjetrow erzählen wie er sich fühlte und was ihm widerfahren ist. Melanja lässt sich und Pjetrow viel Zeit und nimmt nach einer Stunde eine Pause. Cian bremst Sotolosch als er Melanja mehr über die Hintergründe erzählen möchte.

Melanja und Cian verlassen den Raum. Sotolosch passt weiterhin im Zimmer auf Pjetrow auf.

Cian lauscht einem Gespräch von Rika und Melanja. Rika berichtet, wie sie fremdgesteuert wandelte und zum Vivarium und durch die Giftschlangen nach unten gelang. Sie meinte, sie sei nur noch eine Beobachterin ihrer selbst gewesen. Eboreus kommt zu Bewusstsein und möchte sich befreien. Cian lässt Semkin die Verschnürung fester ziehen und nach ihrer Eminenz schicken.

Cian mahnt zu Vorsicht beim Verhör, da Eboreus über übernatürlichr dunkle Begabungen verfügt und Salix damit beharkte. Ihre Eminenz weist an, den Knebel zu entfernen und mit einem Langdolch an Eboreus Kehle für Sicherheit zu sorgen.

Als der Knebel gelöst wird, lächelt Eboreus siegesgewiss und versucht sich zu Zunge abzubeißen. Dadurch würde er unvermeidlich verbluten und müsste so nichts über die düsteren Machenschaften verraten. Cian lässt geistesgegenwärtig seinen Dolch fallen, um mit beiden Händen den Mund von Eboreus zu schließen. Mit Semkins Hilfe gelingt es Eboreus zu überwältigen.

Salix, Yamira und Farahjin kehren in den Tempel zurück und suchen die beiden anderen Mitstreiter. Dabei sehen sie die Szene wie Semkin und Cian Eboreus binden. Die Frage kommt auf, wer die Informationen, die Eboreus zu verbergen möchte, aus ihm herausbekommen könnte. Diskutiert werden die Inquisition oder Magier der hiesigen Magierakademie.

Cian durchsucht Eboreus. Eboreus hatte ein leeres Buch der Schlange und einen gewellten Dolch bei sich.

Yamira ist die ganze Zeit unruhig. Stippen wurde ja entführt. Nach dem Farahjin Sotolosch wieder aufgesammelt hat, treffen wir uns in Yamiras Zimmer. Dort diskutieren wir die Lage. Ist die Geschichte am Leuchtturm nur ein Finte, um von der Villa der di Brelacs abzulenken? Wir wissen um die Falle und bereiten uns vor. Aber wie? Die Idee mit der Windhose auf Bolzen oder Wurfspeer, die Verwirrung stiftet, klappt nicht. Mantka Riba - auch keine Zeit sie zu kontaktieren. Es wird hin und her überlegt. Stippen im Stich lassen ist keine Option, sich abschlachten lassen aber auch nicht.

Es werden verschiedene Optionen hin und hergewälzt. Ein Dschinn könnte Stippen aus der Geisellage befreien, nur fehlt Yamira die Kraft. Farahjin erklärt sich bereit seinen Wechsel für den Kauf der Zaubertränke einzusetzen. Bei den Alchemisten werden zwei Zaubertränke für 120 Dukaten erstanden. Wir brechen auf zum Turm. Dort wird dann der Dschinn gerufen werden.
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  • 07. Dezember 2019, 17:01:11
Re: [DSA 4.1] Aventurische Geschichte (5/5)
« Antwort #53 am: 07. Dezember 2019, 17:01:11 »

Melius est prevenire quam preveniri.

Es sollte sich auf das Treffen mit Tismer durch ein Gespräch mit Pjetrow vorbereitet werden, was nicht stattfand, weil die Perainegeweihte ihm ein Schlafmittel verabreicht hatte. So blieb noch die Waffen zusammen zu suchen und Salix als widerwilligen Packesel zu mißbrauchen um diese so zum Leuchtturm zu transportieren. Dort bereitete Yamira ihr Herbeirufung vor und Cian und Salix sondierten nochmal das Gelände. Dann war es soweit, die Tulamidin rief einen Dschinn der Luft herbei, der auf ihr Wort Stippen befreien sollte. Dann wurde gewartet ...

Veni, vidi, vici

Arlin Tismer kam mit acht seiner Leute und eine von diesen hatte Stippen am Schlafittchen. Der verbale Schlagabtausch endete mit dem Dschinn, der Stippen den Händen der Schurkin entriss. Daraufhin schickte Tismer seine Leute in den Kampf, der kurz darauf zu seinen Ungunsten entschieden war. Seine HelferInnen liessen wir, entgegen Cian Einwurf, sie alle die Klippe herunter zu schmeissen, zurück. Ihn nahmen wir mit und befragten ihn, wobei herauskam, dass der ehemalige Novizenmeister Eboreus ihn angeheuert hatte und er das alles als eine rein geschäftliche Angelegenheit ansah. Catalinya sollte ausgeschaltet werden, weil sie Eboreus zu neugierig war. Als eine Art Zwischenhändler brachte Tismer vier Bilder von Pjetrow zu Leubrand Rogel, einen Handelskarawanenführer, dessen Treck über Tobrien nach Gareth ziehen soll. Danach brachten wir Tismer in den Hesindetempel um ihn der Erzwissensbewahrerin vorzuführen. Auf dem Weg dorthin zeigte sich ein gesunder und freier Stippen und eine Patrouille konnte davon abgehalten werden uns aufzuhalten.
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