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Autor Thema: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?  (Gelesen 4731 mal)

Beo

  • Gast

Hey Leutz!

Mir kam heute mal eine Überlegung in den Sinn, wo ich dachte, das ist ein prima Thema um in die Community zu werfen.  :D
Dabei geht es mir um One-Shots und vor allem um umfangreichere Regelsysteme.

Dabei möchte ich fragen wie ihr zu der These steht ob die recht regelumfangreichen Systemen wie DSA, Pathfinder / DnD, alles aus der World of Darkness, Splittermond usw. mit One-Shots "kompatibel" sind oder ob sich einige von diesen Systemen eher eignen für One-Shots als andere oder man lieber die Finger von diesen Systemen als One-Shot Grundlage lassen sollte.
Sicherlich kann man alle Systeme für eine Kurzstory hernehmen, es bleibt mir aber die Frage offen was "gibt" dir ein Kurztripp in so ein System, wenn es villt. auch noch neu für dich selber ist und man die Welt als auch die Regeln nur rudimentär im Spiel erfahren kann.
Weil tiefere Einblicke in die Regelmechaniken - also die ganzen Finessen, die es ggf. gibt - sind meistens schwer möglich. Auch die eigentliche Beschäftigung mit dem eigenen Charakter geht oft verloren, wenn vorgenerierte Char gestellt werden (und man villt auch gar nicht wirklich überreisst was sie können oder wie die Dinge die sie können eingesetzt werden).
Sicherlich ist das Angebot von vorgenerierten Chars sehr komfortabel und ermöglicht einen schnellen Spieleinstieg, aber so richtig einfühlen ist doch eher schlecht möglich .... oder wie ist eure Meinung dazu?

Mir kommt halt die These in den Sinn das grade in den ausführlicheren Regelsystemen ein richtiger Einblick zum Kennenlernen fast unmöglich ist, außer man ist halt "nur" auf das Hunting einer guten Story aus und alles andere spielt für einen selber eine weniger große Rolle.

Daher meine Frage in die Runde:
- Warum spielt ihr One-Shots?
- Warum reizt euch das Ausprobieren von regelumfangreichen Systemen (grade in One-Shots)?
- Könnt ihr aus One-Shots tragende Erkenntnisse für euch mitnehmen um ein System für euch richtig einschätzen zu können?
- Was ist euch bei der Teilnahme an One-Shots besonders wichtig?
« Letzte Änderung: 31. Januar 2023, 22:53:46 von Beo »
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ScarSacul

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  • 01. Februar 2023, 00:04:34
Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #1 am: 01. Februar 2023, 00:04:34 »

Daher meine Frage in die Runde:
- Warum spielt ihr One-Shots?

Verschiedenste Gründe:
- Das Rollenspielen an sich
- neue Leute kennenlernen
- zusammen Geschichten spinnen
- Drama- und Konfliktspiel
- neue Systeme ausprobieren
- meine Evergreens anbieten (ViewScream, Itras By, Ten Candles, Warhammer Fantasy, Erzählrollenspiele, ..)
- ...


- Warum reizt euch das Ausprobieren von regelumfangreichen Systemen (grade in One-Shots)?

Ich spiele eher regelarme Systeme mit wenigen Ausnahmen.
Ausnahmen sind, weil mich das Setting zu sehr reizt (z.B. Warhammer Fantasy) oder sie Besonderheiten haben, die ich im Spiel kennenlernen will.
So habe ich das Blade Runner RPG in Vorbereitung, möchte ich das realistische Hârnmaster, das epische Pendragon gerne kennen lernen.
Jedes System hat seine Besonderheiten. Ich weiß prinzipiell schon recht genau was ich will und lese mich in viele verschiedene Systeme ein.
Und die Systeme, die nach dem Lesen noch immer nicht den Reiz auf mich verloren haben, die will ich auch gerne anbieten und/oder bespielen.

Meistens leite ich ja selbst, doch habe ich in letzter Zeit auch bei Timo (sein Erzählrollenspiel "Iphigenie", das sagenhafte "Agon"), Expacis (die Hard Sci-Fi "Mothership", das abgründige "KULT Divinity Lost") und bei Marot/0zzey (Erzählrollenspiel "Silberberge") ausgetestet.

- Könnt ihr aus One-Shots tragende Erkenntnisse für euch mitnehmen um ein System für euch richtig einschätzen zu können?

Absolut. Ich durchschaue Regelsysteme recht schnell, ob sie mir auf Dauer Freude bereiten oder ob sie mir eher im Wege stehen.
Manchmal bediene ich mich auch daran als Steinbruch, wenn ich eigene Systeme/Konzepte entwerfe.


- Was ist euch bei der Teilnahme an One-Shots besonders wichtig?

Das kommt ganz auf die Prämisse und meine jeweilige Erwartungshaltung an.
Es gibt Oneshots, da will ich mehr über die Spielmechanik in der Praxis erfahren.
Bei anderen sind das Drama- und Konfliktspiel im Vordergrund.
Mal sind es völlige Gagarunden oder leichtherziger Pulp.
Die Frage lässt sich für mich nicht pauschal beantworten.

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Das Universum ist groß genug, dass jede Wahrheit darin ihren Platz findet.
ScarSacul stellt sich vor..

boeseMuh

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  • 01. Februar 2023, 10:35:20
Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #2 am: 01. Februar 2023, 10:35:20 »

Zitat
- Warum spielt ihr One-Shots?

Ich spiele aus zwei getrennten Gründen One-Shots.
1. Um intensives Charakterspiel zu betreiben.
2. Um Systeme kennen zu lernen.

Um den Plot geht es mir ehrlich gesagt (fast) nie, aber auch in Kampagnen bin ich kein Plothunter.


Zitat
Warum reizt euch das Ausprobieren von regelumfangreichen Systemen (grade in One-Shots)?
Ich lerne gerne Regeln. Und in One-Shots kann man sehr gut niederschwellig umfangreiche Systeme testen. 


Zitat
Könnt ihr aus One-Shots tragende Erkenntnisse für euch mitnehmen um ein System für euch richtig einschätzen zu können?

Wenn der One-Shot als System-Kennenlern-Runde aufgebaut ist, kann man sehr gut etwas über das System lernen. Das setzt voraus, dass der Spielleiter die Schwerpunkte und Stärken des Systems gut in Scene setzt.
Wenn das System Verfolgungsjagden gut abbildet, sollte im One-Shot auch eine vorkommen. Wenn es ein durchdachtes Kampfsystem hat, möchte ich nicht nur Tavernen- und Detektivspiel.
Jede Scene sollte nicht nur dem Plot dienen, sondern auch einen Aspekt des Systems beleuchten.

Und dann merkt man sehr schnell, ob das System flüssig läuft, wie intuitiv es von der Hand geht etc.
Was ich nicht gut einschätzen kann ist, wie viel Freude die Charakterprogression macht, also Stufenaufstieg etc., aber da hilft meist ein kurzes Gespräch mit dem SL, um die Optionen grob abschätzen zu können.


Zitat
- Was ist euch bei der Teilnahme an One-Shots besonders wichtig?

Wie bei Frage 1 schon gesagt kommt das drauf an.
Wenn ich einfach mal wieder auf Spielerseite spielen will, ist mir das System egal. Dann will ich nur die Möglichkeit haben, meinen Charakter auszuspielen.

Wenn ich das System kennen lernen will, möchte ich, dass nach Möglichkeit regelkonform gespielt wird und wenige, aber aussagekräftige Scenen vorkommen.
Wenn die Regeln gekürzt werden, nur damit der Plot vorangeht, lernt man natürlich nix.
Meine DnD5e Erfahrung war z.B. eine Spelljammersession, bei der wir mit einem Schiff von A nach B bzw. B nach C geflogen sind und zweimal gekämpft haben. Nicht viel Plot, trotzdem hatte ich hinterher einen guten Eindruck vom System.

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Skarabäus

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  • 02. Februar 2023, 14:47:02
Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #3 am: 02. Februar 2023, 14:47:02 »

Daher meine Frage in die Runde:
- Warum spielt ihr One-Shots?

- Primär weil ich keine Zeit habe für eine lange und regelmäßig stattfindende Kampagne.
- Es gibt viele originelle Spiele, die superviel Spaß machen, aber aus verschiedensten Gründen nach einem Mal spielen vorbei sind.
- Abwechslung finde ich toll.
- One-Shots eignen sich bestens, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob einem ein Setting oder System liegt.
- Der Aspekt neue Leute kennen zu lernen spielt dabei ebenfalls eine Rolle.

- Warum reizt euch das Ausprobieren von regelumfangreichen Systemen (grade in One-Shots)?

Ich lerne nicht gerne Regeln. Daher finde ich es fantastisch, wenn sich jemand diese Mühe gemacht hat, der nicht ich ist und der mir diese Regeln häppchenweise näher bringt. Ein One-Shot reicht normalerweise aus, um sagen zu können, ob es sich lohnt mich intensiver mit Regeln und System auseinanderzusetzen.

- Könnt ihr aus One-Shots tragende Erkenntnisse für euch mitnehmen um ein System für euch richtig einschätzen zu können?

Definitiv.

- Was ist euch bei der Teilnahme an One-Shots besonders wichtig?

Bei One-Shots wünsche ich mir ein intensives Spielerlebnis, was auf unterschiedliche Weise erreicht werden kann (Immersion, Drama und Konflikte, Tempo, originelle Story oder Setting,...)
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Pluviophil

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Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #4 am: 04. Februar 2023, 12:55:36 »

One shots sind für mich eigentlich nichts. Klar habe ich einige mal gemacht, sowohl als SL angeboten wie auch als Spieler mitgemacht, und im allerersten oneshot damals hier auf der Drachenzwinge unter den anderen Mitspielern einen guten Spielleiter gefunden bei dem ich dann auch zwei tolle Kampagnen gespielt habe.
Aber gerade als SL finde ich den Aufwand an Vorbereitung für einen oneshot zu viel.
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Olibino

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  • 04. Februar 2023, 17:10:34
Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #5 am: 04. Februar 2023, 17:10:34 »

Ich habe One-Shots quasi erst hier auf der Drachenzwinge kennengelernt. Davor habe ich fast nur Kampagnen gespielt. Und ich mag One-Shots sehr gerne, weil ich Abwechslung sehr gerne mag. Es gibt so unfaßbar viele Rollenspiele, man kann ja nur einen winzigen Bruchteil kennenlernen, wenn man immer nur Kampagnen spielt.

Besonders wichtig finde ich das Timing. Es muß klar sein wann man startet und wann man ungefährt endet, alle müssen sich daran halten und die Geschichte muß dann auch durch sein. Ich finde es immer super-schade wenn man mittendrin abbrechen muß. Dieses Problem hat man bei Kampagnen nicht. Aber wenn das Timing stimmt, hat man auch ein tolles Erlebnis, mit dem ganzen Spannungsbogen an einem einzigen Spielabend.

Regelumfangreiche Systeme als One-Shots sind bei mir eine große Ausnahme. Gelegentlich möchte ich ein solches System aber einmal kennenlernen, weil ich viel positives darüber gehört habe. Und dann eignet sich ein One-Shot als erster Eindruck sehr gut. So habe ich D&D5e hier auf der DZ kennengelernt. Und es hat sehr gut geklappt. Und ich bereite mich gerade auf Die Schwarze Katze (Ableger von DSA) vor, weil ich das Setting sehr cool finde und ich eine tolle SL habe, und da nehme ich die recht komplizierten Regeln in Kauf.

Ich mag vorgefertigte Charaktere sehr gerne, da sie meistens eine schöne Hintergrundgeschichte haben und man ja auch einen von mehreren auswählen kann. Da komme ich oftmals leichter rein, als wenn ich mir alles von null aus selber ausdenken muß.
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Salandrion

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  • 06. Februar 2023, 22:41:50
Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #6 am: 06. Februar 2023, 22:41:50 »

Für mich sind Oneshots eher wie Filme, aufwendig, oft schnell und irgendwie "explosiv", ob das nun Action oder Drama ist, aber eben auch etwas zu schnell, klischeehaft und "platt".
Und zu sehr Fokussiert auf Ein Thema (oder wenige) Oft fehlt die Zeit für wirklich komplexe Themen oder Zwischenmenschliches oder Beides.
Umso klarer und konkreter ein Oneshot beschrieben ist, umso mehr alle wissen, worauf sie sich einlassen(Thema, Einstieg, zeitlimit), umso weniger Freiheiten es gibt (zb. vorgefertigte Chars), umso eher ist es meiner Erfahrung nach "ein Erfolg".
Oneshots haben schlicht selten den Raum für viel Inhalt, versuchen aber meistens viel zu viel. Eine spannende Erkenntnis, die ich mir echt merken sollte vor meinem nächsten "Oneshot" :-\

Somit sind komplexe Systeme eigentlich ungeeingnet, außer es geht explizit darum, dieses System zu lernen und die Regeln "zu testen" oder das Setting mal "anzuschnuppern".
Wenn ich dann aber noch krasse Charakterinterakton, Action und ein spannendes Finale erwarte... ist das viel zu viel. Und ehrlich, nur um ein System zu lernen, das reicht mir meistens nicht.

Kampagnen sind dann eher (lange) Serien, es ist raum für Regeln, raum für Soziales Spiel, Raum für Simulation, Raum für "sich treiben lassen", raum sich mit einem Charakter zu identifizieren und sich in diesen Hineinzuversetzen, ihn tiefer auszugestalten, was für mich ein Haupt-"spaß"-Element des Rollenspiels ist.

Ich denke, das ist der Grund, warum ich One-Shots nicht so gerne mag. Es ist oft nicht wirklich klar, was passiert, meine Erwartungen sind hoch und sie werden oft durch Timing, MitspielerInnen oder andere Umstände entäuscht.

Dann lieber einen "Blindshot" mit Menschen, die ich mag, wo es dann einfach darum geht, ne schöne Zeit miteinander zu verbringen :)
(Oder eben die "Ewige" Sandbox-Kampagne, die ich so liebe, aber die eigene Fallstricke hat. Und Kampagnen haben natürlich auch nicht zwangsläufig bessere Storys, Charaktere, Spannung ect. Nur haben sie den Raum, um diese erzählungen zu ermöglichen)
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Owlbear

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  • 07. Februar 2023, 11:30:21
Re: One-Shots : Systemerkundung oder einfach "nur" Storyhunting?
« Antwort #7 am: 07. Februar 2023, 11:30:21 »


Daher meine Frage in die Runde:
- Warum spielt ihr One-Shots?
- Warum reizt euch das Ausprobieren von regelumfangreichen Systemen (grade in One-Shots)?
- Könnt ihr aus One-Shots tragende Erkenntnisse für euch mitnehmen um ein System für euch richtig einschätzen zu können?
- Was ist euch bei der Teilnahme an One-Shots besonders wichtig?

- Warum: Die meisten OneShots habe ich angeboten, um neue Spieler kennenzulernen. Für meine eigenen Runde haben wir OneShots gespielt, bis es gepasst hat. Von langen Vorstellungsgesprächen und Schriftwechseln bin ich nicht so der Fan, ich will wissen wie jemand spielt, bevor es "richtig" losgeht. Und manchmal fehlt hat die Zeit für mehr als einen OneShot, dann schau ich halt, ob ich einen spielen oder einen anbieten kann.

- Mich reizen regelumfangreiche Systeme nur wenig, aber von vielen Systemen gibt es ja eine abgespeckte Version. Die Einsteigerbox von Splittermond verwende ich sehr gerne. Und ich lerne gerne neue Mechaniken kennen. Vieles davon kann man ja auch in andere Systeme als Hausregel einbauen. Z.B. Vorteil-Nachteil wie in DnD5, Abenteuerphase und Gefährtenphase aus diversen Herr der Ringe Spielen usw.

- Ob mir der OneShot ein Gefühl für das ganze System gibt, kommt natürlich stark auf die Leitung an. Aber ich denke ich verstehe schon worum es im Kern geht nach vier Stunden Spiel. Bei Cypher-System und 7th Sea war das kein Problem.

- Wichtig ist mir bei OneShots, egal ob ich leite oder spiele, das es sofort losgeht. Lore und Regeln werden dann hier und da ergänzt. Mit simplen, vorgefertigten Helden ist das meistens kein Problem.
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