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Autor Thema: [DSA] aventurische Abenteuergilde - MeisterInnenwechsel & Feedbackrunden - Idee!  (Gelesen 16758 mal)

Salandrion

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  • 29. März 2022, 18:17:53

Hey liebe Menschen!

Ich will eine aventurische Abenteuerergilde aufmachen:

1) in der MeisterInnen für MeisterInnen reihum leiten und gemeinsam die Orga der Gruppe übernommen wird (gegenseitiges Unterstützen mit Bildern, Software, Musik, absprache in vielen Punkten)
(Neulinge und AnfängerInnen sind durchaus erlaubt, müssen sich aber auch anpassen und lernfähig zeigen, DSA ist von der Welt und Hintergrund und auch Regeln komplex und auch Spielleiten ist eine Kunstform ;) )

2) ihre Charaktere sich in einer (reisenden) Gilde organisieren, anzicken, interagieren, Konfliktspiel sein darf (was aber nie in Sackgassen führen darf, sondern immer zu interessanten Handlungsbögen für ALLE)

3) in der es zwischen den Abenteuern(-Abschnitten) Feedbackrunden für Abenteuer, MeisterIn und SpielerInnen (und sonst was) gibt, wo Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge, aber auch OT-Konflikte angesprochen werden sollen
Ich möchte gerne ein besserer Spielleiter werden, Lücken im Abenteuer erkennen, die ich übersehen hab oder mitbekommen, wenn euch eine Eigenart meines Charakters eigentlich nervt.
Auch die Gruppe kann sich so weiterentwickeln und verändern und Probleme können frühzeitig geklärt werden, bevor sie unterschwellig zum auseinanderbrechen der Gruppe führen.

4) in der auch Ingame Gildensitzungen sein dürfen und die Geschicke der Gilde von den SpielerInnen aktiv mitgestaltet werden (auch Mikromanagement, ausführliche Berichte, Soldverhandlungen, Geld+Lebensstile, Ungleichheit & Hierachien)

5) In der großen wert auf Savetytools und NoGos gelegt wird

6) eine Geschlechtergerechtes / Antisexistische Grundidee besteht (und mindestens zwei Plätze [von sechs] von SpielerInnen besetzt sind) und grundsätzlich diskriminierungssensibel gespielt wird.
Ingame gibt es Sexismus, Rassismus, Klassismus und andere Diskriminierungen, OT soll aber klar sein, dass dies Diskriniminerung ist und Charaktere so sind, weil sie eben Nachteile und Fehler haben.
Die Welt aber wird mehr oder weniger dagegen vorgehen, indem eben viele Ritter weiblich sind, die Städte, in denen Tulamiden und Mittelländer zusammen leben, aufblühen, wärend im eigenbrödlerischen Andergarst der Fortschritt ausbleibt und Charaktere, die diskriminieren, früher oder später ihre Nachteile und Fehler vorgeführt bekommen. KEIN: "Das war halt damals so!"
Als Spieler sollten wir alle auf einer Welle sein, das wir sensibel mit diesen Themen umgehen und moraisch schauen, wie wir gemeinsam auch in der Gruppe besser sein können. Klar sind wir alle nicht perfekt und in einer diskriminierenden Gesellschaft aufgewachsen, also braucht es eine gewisse Tolenranz. Aber die grundsätzliche Bereitschaft und ein Wille zum lernen ist Vorrassetzung für ein gutes miteinander)

7) Wo Aventurien mit all seinem Hintergrund ein Vorschlag ist und kein zu enges Netz und erst recht nicht in Stein gemeißeltes Gesetz.
Es setzt Rahmen, den ich kenne und größtenteils Liebe, aber ob jetzt der Junker dieses Dörfchens vor ein paar jahren abgesetzt wurde und nun dort wer anders regiert: wenn es dem Abenteuer dient go for it!
Regeln, Hintergrund und Würfelergebnisse dürfen zum Spielspaß gerne gebogen und auch mal gebrochen werden

8] Ein SpielleiterIn-SC darf gerne mitlaufen, damit mal Hinweise oder Themen mit reingegeben werden können, in Diskussionen auch mitspielt und nicht daneben gesessen werden muss und auch mit einem Spezialgebiet anspielbar und nutzbar ist und die Gruppe ergänzt (zb: Heiler oder Magier) ABER: Nicht Abenteuerlösend, keine MarySue, sondern eben ein Nebencharakter, keine der Hauptfiguren. Genau so können Spielercharaktere von abwesenden SpieelrInnen behandelt werden: Anspielbar, aber nicht essentiell.

(Wird eventuell noch um mehr Punkte ergänzt ::) )

Etwas mehr zur Motivation:
Da gerade mal wieder eine meiner Gruppen wegbricht, kommen wieder mal Projekte in emienm Kopf, die sich dort exponentiell ausbreiten und rausgelassen werden wollen.
Da aus Zwei solcher Ideen bereits große Projekte entstanden sind (Meine 10+jährge "der Norden ruft!"-Runde und mein "drei-Gruppen-Metagame-Stadtverwaltung-Bürgerkrieg-Projekt" Bauernschach) frag ich diesmal mal vorher...
Denn alleine stemm ich kein weiteres großes Gruppen-Projekt.

Ich mag Aventurien und auch DSA mit seinem Micromanagement. DSA4.1 wohlgemerkt, auch wenn mir die Nachteile des Systems schon bewusst sind und ich selber eher Regelarm leite, aber eben mit dem System als Rahmen.
Es gibt viel Hintergrund, den man für eine solche Truppe nutzen könnte und auch ganze Kampagnen lassen sich mit einer größeren Gilde sicher besser regeln und so könnte nach und nach mehr entstehen, auch was den Metaplot solch einer Gilde anginge. Ich denke dabei zb. an die Society aus Veasen. Und in Pathfinder gibts ja auch solch eine Abenteurergilde. Auch mögliche Abenteuerideen.

Gebt gerne Rückmeldungen zu dieser Idee, die mich die Nacht hat wach liegen lassen und noch ganz frisch in mir Wabert und sicher noch in der ein oder andere Richtung Feedback vertragen kann.

Ach ja, potentiell hab ich Mittwoch Dienstags für solch ein Projekt zeit :) Zuverlässigkeit und langfristige Motivation ist natürlich Vorraussetzung für sowas.

Liebe Grüße euch, Sala/Johannes

PS: die letzten Talkrunden und Workshops zum Spielleiten haben mich zu der Feedbackidee inspiriert :) Ich bin da sehr gespannt drauf, ob sowas klappen kann (wenn man sich von vornhinein drauf einstellt und gutes Feedback versucht)
« Letzte Änderung: 15. April 2022, 00:45:26 von Salandrion »
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Danii0206

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  • 29. März 2022, 18:56:03

Eine meiner Spielerinnen eben zu mir: "Schau mal ins Forum, da kopiert jemand unsere Runde!"  ;D

Bis auf das Mikromanagement in Punkt 4, das wir über die Lebensstile abhandeln, könnte dies eine Beschreibung meiner Runde sein.^^

Also Feedback: Wenn du die passenden Leute findest, kann das so funktionieren.
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LoneWolf

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  • 29. März 2022, 19:01:35

Ich bin nicht interessiert- will dir aber die Chance geben, meine Anstoßpunkte zu erfahren. Ob du sie teilst, ist deine Entscheidung.

Ich fühle mich von der gefühlten "Glattheit" der Runde abgeschreckt. Die Runde ist sofort antisexistisch, vermutlich noch antirasisstisch (ich weiss, das steht hier nicht, aber ich impliziere es- sollte ich mich irren, verzeih bitte), und vermutlich darauf ausgelegt dass die Welt etwas fairer ist als sie in der Wirklichkeit ist. Und das nimmt für mich in Runden immer sofort Spannung raus. Spannung entsteht durch Konflikt- sei es, dass man gegen eine andere Weltansehung in den Kampf zieht, sei es, dass man in der Gruppe unterschiedliche Ziele hat, eine Welt ohne Reibung ist einfach nur langweilig weil nichts passiert.

Und solche Reibung entsteht dadurch dass auch die Charaktere nicht perfekt sind. Dass sie anecken. Dass sie Macken und Fehler haben- und manchmal auch dadurch, dass sie Arschlöcher sind. Und diese Chance ist hier gefühlt nicht- wie gesagt, ich kann mich in deinen Intentionen immer täuschen. Aber für mich fühlt sich das Gruppenkonzept so an, als sollten die Charaktere frei von Schwächen sein die sie von anderen Menschen (Metamenschen?) abgrenzen, und das nimmt mir einen großen Reiz des Rollenspieles, eben mal nicht perfekt sein zu können.

Ich hoffe ich helfe dir mit dem Beitrag- und bitte sieh es in keinem Fall als Angriff, sondern als Feedback wie gewünscht  :love9:
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Aniell

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Grundsätzlich klingt das für mich spannend, aber mein Hauptpunkt ist momentan "keine Zeit".
Außerdem Schreckt mich 4.) ab, da ich überhaupt kein Freund von Micromanagement bin und jeder Versuch, den ich in diese Richtung unternommen habe mir irgendwann die Lust/den Spass am Spielen verleidet hat, da es sich für mich früher oder später wie Arbeit anfühlt. Darauf habe ich in meiner Freizeit leider nicht viel Lust.
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Salandrion

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  • 29. März 2022, 19:38:44

Danke LoneWolf für das Feedback, da möchte ich gerne drauf eingehen:

Ich möchte mit nichten alles Glatt machen, nur wissen, wo wir hin wollen.

Wer einen sexistischen Charakter spielt, der Frauen nicht zutraut, Ritter zu sein, kann das tun. Nur bricht er eben mit seinem Umfeld und der Welt, die ihn als Ewiggestrigen ansieht, der nach Andergarst gehört.
Auf Spielerbene soll es Antisexistisch sein und das gleichberechtigte Aventurien, wie es ja auch größtenteils beschrieben ist, soll die Basis der Runde sein.
Rassismus und andere Diskriminierungsformen dürfen und sollen ganz klar ihren Platz (INGAME) haben, nur eben Moralisch klar eingeordnet als Diskriminierung, die zumindest als Spieler kritisch gesehen werden muss, und nicht als "wir spielen doch Mittelalter, da darf ich das". (Durchaus übertrieben dargestellt, aber ich denke, ihr wisst was ich meine...)

Das sollte ich also nochmal besser Formulieren, daher: VIelen Dank für das sehr wertvolle Feedback :) Gerne mehr
« Letzte Änderung: 29. März 2022, 19:46:27 von Salandrion »
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Salandrion

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  • 29. März 2022, 19:45:08

Grundsätzlich klingt das für mich spannend, aber mein Hauptpunkt ist momentan "keine Zeit".
Außerdem Schreckt mich 4.) ab, da ich überhaupt kein Freund von Micromanagement bin und jeder Versuch, den ich in diese Richtung unternommen habe mir irgendwann die Lust/den Spass am Spielen verleidet hat, da es sich für mich früher oder später wie Arbeit anfühlt. Darauf habe ich in meiner Freizeit leider nicht viel Lust.

Schade, ich hätte dich sehr gerne dabei :)

Mircomanagement ist für mich an verschiedenen Stellen wichtig. Tagebücher & Berichte zb. sind einfach Grundverschieden, jenachdem, welche SpielerIn sie schreibt und für welchen Charakter sie formuliert.
Andere Sachen kann man auch kürzer abhandeln und ein "mach du das für mich" passt da auch oft, es soll vor allem kein Wiederstand dagegen geen, wenn andere das machen und spaß daran haben.
Für mich ist in verschiedenen Runden immer wieder wichtig und ein Teil meines Spielspaßes, das Proviant, Geld oder andere Ausrüstung zur neige gehen, sinnvoll verwendet werden ect. Meistens wird das aber irgendwann vergessen, nervt irgendwie etwas oder verscheindet durch eine "Meisteraktion", in deren Anschluss dann doch die Proviantversorgung nicht mehr so wichtig ist. Ich will das aber mal ernsthaft bespielen (zumindest, wenn es sich vom Abenteuer her anbietet, nicht, wenn man in Gareth Diebe sucht)
Ich wünsche mir aber zb. wirklich das Thema Soldverhandlung mit jedem Charakter, genau wie ich mit jedem über den Grund seiner Abenteuerlaufbahn reden können möchte!

Weiß nicht, ob das für dich unter Micromanagement fällt oder nicht... finde das Thema aber spannend und oft unterschätzt.
« Letzte Änderung: 29. März 2022, 19:47:02 von Salandrion »
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Avalia

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  • 29. März 2022, 19:52:14

Zitat
4) in der auch Ingame Gildensitzungen sein dürfen und die Geschicke der Gilde von den SpielerInnen aktiv mitgestaltet werden (auch Mikromanagement, ausführliche Berichte, Soldverhandlungen, Geld+Lebensstile, Ungleichheit & Hierachien)

Für mich tatsächlich ebenfalls der größte Punkt gegen Interesse.

Als Spieler zu spielen, Tagebücher zu schreiben und für die Zeit, in der man leitet, vorzubereiten ist eine Sache. (... und nach meinem Verständnis auch normal.)

Ausrüstungsverwaltung gehört für mich nur dann zu interessanten Spielinhalten, wenn es einen sinnvollen Grund dafür gibt (Wasser für eine Wüstenreise, Heilkräuter bei einer Seuche, usw.). In jedem anderen Fall ist es müßig und fühlt sich für mich wie nicht sinnvoll verbrachte Zeit an. Lieber spiele Szenen mit einem oder mehreren Mitspielern aus.

Wenn das von jemandem in der Gruppe übernommen wird, der daran Spaß hat, wäre die Gruppe interessant.
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  • 29. März 2022, 20:01:06

Danke Avalia.

Das sehe ich auch so, es sollte sinnvolle Gründe geben, warum Ausrüstung und Geld (und anderes, was unter Mikromanagement fällt)  verwaltet wird und Dinge besprochen werden, nicht als reiner selbstzweck.

Die Frage ist, ob wir auch Spaß daraus ziehen, die "Organisation/Gilde" weiter zu entwickeln, zu vergrößern, vielleicht in einer Stadt politisch an einfluss zu gewinnen ect, was sich dann ja auch auf die Restlichen Spielsitzungen auswirkt.
Grundsätzlich ist der Punkt aber nicht soooo wichtig, also wenn jemand dabei garkeine Lust drauf hat, dann kann man auch ein "Kleines Licht" in der Gilde bleiben und eben Aufträge erledigen.

Wichtig ist mir, dass es niemand doof findet, wenn es solches Management und solche Sitzungen gibt und auch Handlungen dort Auswirkungen auf die anderen Charaktere, Welt und Abenteuer haben.

Beispielsweise könnte ich mir auch vorstellen, dass es bei gewissen Vergehen Bestrafungen der ganzen Gilde gibt, über die gesprochen und abgestimmt wird.
Soetwas auszuspielen kann, so alle SpielerInnen darauf Lust haben, viel Spannung erzeugen und die ganze Gruppendynamik ergänzen.

Was meinst du dazu? Nichts für dich oder grundsätzlich spannend?
Oder andere Bedenken?
« Letzte Änderung: 29. März 2022, 20:03:08 von Salandrion »
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Avalia

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  • 29. März 2022, 20:59:54

Meine Sorge ist eher Verwaltung als Selbstzweck.

Es ist mit Sicherheit spannend Verfehlungen und deren Bestrafung von beiden Seiten einmal zu betrachten.
Aber ein klischeehafter Hoftag, nur auf das Setting einer Gilde umgedacht, wäre etwas, bei dem ich mich eher schweigend zurückhalten würde.

Allgemeines "Basebuilding" in einer Stadt oder einem Landstrich ist eine spannende Idee. (Von eigenen Gnaden oder Sturmgeboren greifen diese Themen ja interessant auf.)
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  • 29. März 2022, 21:30:50

@Aniell & Avalia:

Könnt ihr mir etwas mehr erklären, was genau ihr unter Micromanagement versteht und was euch daran abschreckt bzw. sich wie arbeit anfühlt?

Und Zusatzfrage: Wäre es okay, wenn beispielsweise einmal im Monat so eine Runde stattfinden würde, wo ihr dabei sein könntet, aber nicht müsstet?
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Owlbear

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  • 29. März 2022, 22:26:39




1) in der MeisterInnen für MeisterInnen reihum leiten und gemeinsam die Orga der Gruppe übernommen wird (gegenseitiges Unterstützen mit Bildern, Software, Musik, Absprache in vielen Punkten)
(Neulinge und AnfängerInnen sind durchaus erlaubt, müssen sich aber auch anpassen und lernfähig zeigen, DSA ist von der Welt und Hintergrund und auch Regeln komplex und auch Spielleiten ist eine Kunstform ;) )
Eine Meister-Poolrunde wäre ganz klar eine schicke Sache mit viel Potential. Jeder hat so seine Vorlieben uns Sachen, die man besonders gut kann und macht, da könnten viele Synergien entstehen. Dafür müsste man aber eine gemeinsame Vision haben, wie das alles am Ende aussehen soll, sonst steht man sich gegenseitig im Weg. "Anpassen und lernfähig" ist für mich so eine Sache, kommt sehr darauf an, was damit gemeint ist. In MMO Gilden ist das gerne ein Euphemismus für "No Casuals". Voller Einsatz oder kein Platz hier. Persönlich bevorzuge ich es, wenn es auch Rollen gibt, die Gelegenheitsspieler füllen können. Auch in einer komplexen Welt kann ja Platz für einfach gestrickte Charaktere sein. Wir spielen regelarm aber bitte lerne sie trotzdem alle widerspricht sich ein wenig.


2) ihre Charaktere sich in einer (reisenden) Gilde organisieren, anzicken, interagieren, Konfliktspiel sein darf (was aber nie in Sackgassen führen darf, sondern immer zu interessanten Handlungsbögen für ALLE)
Klingt spannend, aber wie andere hier auch schon gepostet haben braucht es die richtigen Leute. Das Potential für Drama ist hoch, der Mehrwert wäre es mir persönlich nicht wert. Dann lieber zwei, drei konkurrierende Fraktionen in der Gilde, aber innerhalb der Fraktionen Burgfrieden. Wir gegen die, aber nicht jeder gegen jeden.

3) in der es zwischen den Abenteuern(-Abschnitten) Feedbackrunden für Abenteuer, MeisterIn und SpielerInnen (und sonst was) gibt, wo Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge, aber auch OT-Konflikte angesprochen werden sollen. Ich möchte gerne ein besserer Spielleiter werden, Lücken im Abenteuer erkennen, die ich übersehen hab oder mitbekommen, wenn euch eine Eigenart meines Charakters eigentlich nervt. Auch die Gruppe kann sich so weiterentwickeln und verändern und Probleme können frühzeitig geklärt werden, bevor sie unterschwellig zum auseinanderbrechen der Gruppe führen.
Persönlich animiere ich immer zu Feedback und nehme gerne Wünsche und Anregungen entgegen. Aber der große Gruppenkiller war für mich immer Zeitmangel, dagegen hilft aus meiner Sicht nur Bedingungen zu schaffen, die für so viele Beteiligte wie möglich den maximalen Spielspaß pro Zeit ermöglichen. Feedback ist dafür unerlässlich, aber noch wichtiger ist der Sache vorab ein eindeutiges Profil zu geben, damit es später nicht heißt "ich hatte mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt".

4) in der auch Ingame Gildensitzungen sein dürfen und die Geschicke der Gilde von den SpielerInnen aktiv mitgestaltet werden (auch Mikromanagement, ausführliche Berichte, Soldverhandlungen, Geld+Lebensstile, Ungleichheit & Hierachien)
Hmmm.. das mache ich eigentlich nur gegen Geld im Job. Sitzungen habe ich wahrlich schon genügend in meinem Leben. Als Life-Event wäre das nichts für mich. Im Forum oder auf Discord vielleicht, wenn ich einfach mal was schreiben kann, wenn ich in der Bahn sitze. Ungleichheit und Hierarchien sind wieder ein Punkt, bei dem ich das Drama-Potential höher einschätze als den Mehrwert für mich persönlich. Ich arbeite in einer strengen Hierarchie und mag nach Feierabend eine Spur Anarchie. Ich kann mich gut durchsetzen und noch besser verhandeln, aber diese Skills nutze ich nicht gerne in meiner Freizeit. Bei Spielen mit einem quantifizierbaren Elementen kann Ungleichheit an der Kampfkraft, der Menge an Ressourcen oder an der Qualität von Gemeinschaftsdiensten festgemacht werden. Im Rollenspiel fällt mir nur Willkür oder Auswürfeln ein, beides nicht sonderlich spannend finde ich.


5) In der großen wert auf Savetytools und NoGos gelegt wird. Ich hoffe mal, dass sich das als Standard für neue Gruppen durchgesetzt hat.

6) eine Geschlechtergerechtes / Antisexistische Grundidee besteht (und mindestens zwei Plätze [von sechs] von SpielerInnen besetzt sind) und grundsätzlich diskriminierungssensibel gespielt wird.
Ingame gibt es Sexismus, Rassismus, Klassismus und andere Diskriminierungen, OT soll aber klar sein, dass dies Diskriminierung ist und Charaktere so sind, weil sie eben Nachteile und Fehler haben.
Die Welt aber wird mehr oder weniger dagegen vorgehen, indem eben viele Ritter weiblich sind, die Städte, in denen Tulamiden und Mittelländer zusammen leben, aufblühen, wärend im eigenbrödlerischen Andergarst der Fortschritt ausbleibt und Charaktere, die diskriminieren, früher oder später ihre Nachteile und Fehler vorgeführt bekommen. KEIN: "Das war halt damals so!"
Als Spieler sollten wir alle auf einer Welle sein, das wir sensibel mit diesen Themen umgehen und moraisch schauen, wie wir gemeinsam auch in der Gruppe besser sein können. Klar sind wir alle nicht perfekt und in einer diskriminierenden Gesellschaft aufgewachsen, also braucht es eine gewisse Tolenranz. Aber die grundsätzliche Bereitschaft und ein Wille zum lernen ist Vorrassetzung für ein gutes miteinander)


Mich freut Dein Ansatz, aber ich bin mir nicht sicher, ob eine Quote nicht ein Bärendienst sein könnte. Mir fehlt das ein wenig der Kontakt zu jüngeren Spielrunden. Für meinen Jahrgang und die Jahrgänge davor kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen: Je höher der Nerdfaktor, desto niedriger war der Frauenanteil. Eine Umfrage in einem meiner Lieblingsspiele hat jüngst einen Frauenanteil von 2% ergeben. So löblich jede Maßnahme gegen Sexismus ist, nicht jede Quote funktioniert auch. Mein Arbeitgeber hat eine Schwerbehindertenquote und bietet wirklich gute Arbeitsbedingungen für Schwerbehinderte. Da funktioniert die Quote gut, weil es viel mehr qualifizierte Schwerbehinderte als offene Stellen für sie gibt. Die Frage wäre also, ob es pro Runde zwei Frauen gibt, die gerne Spielen würden, aber von Männern davon abgehalten werden. Außerdem ist mir nicht ganz klar: Geht es voranging um Gleichberechtigung oder willst Du einfach gerne Frauen in den Runden dabeihaben, weil Du das als Bereicherung empfindest?

Finde es sehr gut, dass Du diskriminierungssensibel spielen willst, aber wie weit bist Du bereit zu gehen? Ich arbeite und spiele auch mit Menschen, für die es ein wenig mehr Geduld braucht. Die man zum Beispiel nicht immer auf Anhieb versteht. Deren Psyche sie und andere vor Herausforderungen stellt. Was die leidige M/W/D Geschichte angeht bin ich leidenschaftslos und jeder darf sein/spielen wen und was er möchte, so lange es nicht andere aus nachvollziehbaren Gründen belastet. (Oder sexistisch ist, aber das versteht sich von alleine.)


7) Wo Aventurien mit all seinem Hintergrund ein Vorschlag ist und kein zu enges Netz und erst recht nicht in Stein gemeißeltes Gesetz.
Es setzt Rahmen, den ich kenne und größtenteils Liebe, aber ob jetzt der Junker dieses Dörfchens vor ein paar jahren abgesetzt wurde und nun dort wer anders regiert: wenn es dem Abenteuer dient go for it!
Regeln, Hintergrund und Würfelergebnisse dürfen zum Spielspaß gerne gebogen und auch mal gebrochen werden
Ohne diese Freiheiten spielt sich DSA etwas zäh für meinen Geschmack, bis auf das Würfen. Wenn ein Wüfelwurf über Erfolg oder Misserfolg eines ganzen Abenteuers entscheidet ist das Abenteuer doof. Aber gewürfelt ist gewürfelt, ansonsten spiele ich gleich Systeme mit weniger bis keinen Würfeln.

8] Ein SpielleiterIn-SC darf gerne mitlaufen, damit mal Hinweise oder Themen mit reingegeben werden können, in Diskussionen auch mitspielt und nicht daneben gesessen werden muss und auch mit einem Spezialgebiet anspielbar und nutzbar ist und die Gruppe ergänzt (zb: Heiler oder Magier) ABER: Nicht Abenteuerlösend, keine MarySue, sondern eben ein Nebencharakter, keine der Hauptfiguren. Genau so können Spielercharaktere von abwesenden SpieelrInnen behandelt werden: Anspielbar, aber nicht essentiell.
Das ein Magier oder Heiler als SC mitläuft ist meiner Meinung nach den Schwächen von DSA geschuldet. Persönlich bevorzuge ich es etwas großzügiger mit Heiltränken zu sein, magische Artefakte mit begrenzten Ladungen dem Loot beizumischen und wenn es notwendig scheint auch mal ein paar Punkte in Wissenstalenten oder Magischer Analyse zu spendieren.

(Wird eventuell noch um mehr Punkte ergänzt ::) )

Etwas mehr zur Motivation:
Da gerade mal wieder eine meiner Gruppen wegbricht, kommen wieder mal Projekte in emienm Kopf, die sich dort exponentiell ausbreiten und rausgelassen werden wollen.
Da aus Zwei solcher Ideen bereits große Projekte entstanden sind (Meine 10+jährge "der Norden ruft!"-Runde und mein "drei-Gruppen-Metagame-Stadtverwaltung-Bürgerkrieg-Projekt" Bauernschach) frag ich diesmal mal vorher...
Denn alleine stemm ich kein weiteres großes Gruppen-Projekt.

Ich mag Aventurien und auch DSA mit seinem Micromanagement. DSA4.1 wohlgemerkt, auch wenn mir die Nachteile des Systems schon bewusst sind und ich selber eher Regelarm leite, aber eben mit dem System als Rahmen.
Es gibt viel Hintergrund, den man für eine solche Truppe nutzen könnte und auch ganze Kampagnen lassen sich mit einer größeren Gilde sicher besser regeln und so könnte nach und nach mehr entstehen, auch was den Metaplot solch einer Gilde anginge. Ich denke dabei zb. an die Society aus Veasen. Und in Pathfinder gibts ja auch solch eine Abenteurergilde. Auch mögliche Abenteuerideen.

Gebt gerne Rückmeldungen zu dieser Idee, die mich die Nacht hat wach liegen lassen und noch ganz frisch in mir Wabert und sicher noch in der ein oder andere Richtung Feedback vertragen kann.

Ach ja, potentiell hab ich Mittwoch für solch ein projekt zeit :) Zuverlässigkeit und langfristige Movitvation ist natürlich vorraussetzung für sowas.

Liebe Grüße euch, Sala/Johannes

PS: die letzten Talkrunden und Workshops zum Spielleiten haben mich zu der Feedbackidee inspiriert :) Ich bin da sehr gespannt drauf, ob sowas klappen kann (wenn man sich von vornhinein drauf einstellt und gutes Feedback versucht)
« Letzte Änderung: 29. März 2022, 22:30:35 von Owlbear »
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Freygeist

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  • 30. März 2022, 17:35:48

Hallo Miteinander,
Ich persönlich erkenne in diesem Vorhaben eine Menge Potenzial. Der Gedanke, etwas im Gemeinsamen groß und bedeutsam wirken zu lassen, hat schon was entzückendes.
Zumal sich Spieler und Meister in einem größeren Pool wesentlich zwangloser einer bestimmten Themenrunde hingezogen fühlen dürfen.

Salandrion übernimmt beispielsweise jene Runden, die sich bevorzugt mit Mikromanagement, Ratssitzungen und dergleichen beschäftigen, während ein anderer Spielleiter den Fokus auf Kämpfe, Reisen, oder andere Hindernisse des Abenteuerlebens legt.

Leider bin ich zu sehr ausgelastet, um meinen Teil beizutragen. Wünsche aber dir @Salandrion und allen potenziellen Teilnehmern bestes Gelingen!
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Salandrion

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Zitat
2) ihre Charaktere sich in einer (reisenden) Gilde organisieren, anzicken, interagieren, Konfliktspiel sein darf (was aber nie in Sackgassen führen darf, sondern immer zu interessanten Handlungsbögen für ALLE)
Klingt spannend, aber wie andere hier auch schon gepostet haben braucht es die richtigen Leute. Das Potential für Drama ist hoch, der Mehrwert wäre es mir persönlich nicht wert. Dann lieber zwei, drei konkurrierende Fraktionen in der Gilde, aber innerhalb der Fraktionen Burgfrieden. Wir gegen die, aber nicht jeder gegen jeden.

Meinst du hier Drama als etwas schlechtes im Sinne von Streit zwischen MitspielerInnen?
Ich denke, es wird früher oder später natürlich solche Fraktionen geben, je nachdem, wie groß die Gilde ist. Und es wir d eine größere Gruppe von Charakteren geben, sie sich raushällt.
Aber das würde ich persönlich ganz den Spielern/Charakteren überlassen. Ich persönlich kann sehr viel Spielspaß aus diesem Drama ziehen und finde es sehr schade, dass es meistens nicht passiert...

Zitat
3) in der es zwischen den Abenteuern(-Abschnitten) Feedbackrunden für Abenteuer, MeisterIn und SpielerInnen (und sonst was) gibt, wo Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge, aber auch OT-Konflikte angesprochen werden sollen. Ich möchte gerne ein besserer Spielleiter werden, Lücken im Abenteuer erkennen, die ich übersehen hab oder mitbekommen, wenn euch eine Eigenart meines Charakters eigentlich nervt. Auch die Gruppe kann sich so weiterentwickeln und verändern und Probleme können frühzeitig geklärt werden, bevor sie unterschwellig zum auseinanderbrechen der Gruppe führen.
Persönlich animiere ich immer zu Feedback und nehme gerne Wünsche und Anregungen entgegen. Aber der große Gruppenkiller war für mich immer Zeitmangel, dagegen hilft aus meiner Sicht nur Bedingungen zu schaffen, die für so viele Beteiligte wie möglich den maximalen Spielspaß pro Zeit ermöglichen. Feedback ist dafür unerlässlich, aber noch wichtiger ist der Sache vorab ein eindeutiges Profil zu geben, damit es später nicht heißt "ich hatte mir etwas ganz anderes darunter vorgestellt".

Diese Effizienzmaximierung sehe ich als ein zentrales problem. Es braucht für mich auch mal ruhigere Runden, in denen mehr Charakterspiel passiert, es braucht Runden, wo sich die SpielerInnen austauschen und es braucht Feedbackrunden. Und das sage ich als Leiter von zwei Großprojekten und mehreren Gescheiterten solchen ;)
Klar, ein eindeutiges profil braucht es, dass versuche ich hier. Oder minst du damit was anderes?


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4) in der auch Ingame Gildensitzungen sein dürfen und die Geschicke der Gilde von den SpielerInnen aktiv mitgestaltet werden (auch Mikromanagement, ausführliche Berichte, Soldverhandlungen, Geld+Lebensstile, Ungleichheit & Hierachien)
Hmmm.. das mache ich eigentlich nur gegen Geld im Job. Sitzungen habe ich wahrlich schon genügend in meinem Leben. Als Life-Event wäre das nichts für mich. Im Forum oder auf Discord vielleicht, wenn ich einfach mal was schreiben kann, wenn ich in der Bahn sitze. Ungleichheit und Hierarchien sind wieder ein Punkt, bei dem ich das Drama-Potential höher einschätze als den Mehrwert für mich persönlich. Ich arbeite in einer strengen Hierarchie und mag nach Feierabend eine Spur Anarchie. Ich kann mich gut durchsetzen und noch besser verhandeln, aber diese Skills nutze ich nicht gerne in meiner Freizeit. Bei Spielen mit einem quantifizierbaren Elementen kann Ungleichheit an der Kampfkraft, der Menge an Ressourcen oder an der Qualität von Gemeinschaftsdiensten festgemacht werden. Im Rollenspiel fällt mir nur Willkür oder Auswürfeln ein, beides nicht sonderlich spannend finde ich.
Was genau nimmst du hier als "Arbeit" wahr und wie würdest du es wir anders wünschen?
Wäre es für dich cool, wenn andere das machen und du dich größtenteils raushallten kannst?
Quantifizierbare Elemente wären zb. Abstimmungen, aber auch Charakterwerte oder Geldmengen, die hineinfließen. Man müsste sich eben als Gruppe einigen.
Für mich hat genau das einen großen Spielwert, aber ich verstehe auch, wenn das für einige nicht so passt. Was genau daran nicht passt, würde mich aber nochmal konkret interresieren.
Hierachien gbts ja immer innerhalb einer gruppe, nur meistens versteckt. Ist es dann okay, solange man sich nicht damit beschäftigen muss?

Zitat
5) In der großen wert auf Savetytools und NoGos gelegt wird. Ich hoffe mal, dass sich das als Standard für neue Gruppen durchgesetzt hat.

Nö, leider nicht, deswegen schreib ich es hier ganz klar rein ;)

Zitat
6) eine Geschlechtergerechtes / Antisexistische Grundidee besteht (und mindestens zwei Plätze [von sechs] von SpielerInnen besetzt sind) und grundsätzlich diskriminierungssensibel gespielt wird.
Ingame gibt es Sexismus, Rassismus, Klassismus und andere Diskriminierungen, OT soll aber klar sein, dass dies Diskriminierung ist und Charaktere so sind, weil sie eben Nachteile und Fehler haben.
Die Welt aber wird mehr oder weniger dagegen vorgehen, indem eben viele Ritter weiblich sind, die Städte, in denen Tulamiden und Mittelländer zusammen leben, aufblühen, wärend im eigenbrödlerischen Andergarst der Fortschritt ausbleibt und Charaktere, die diskriminieren, früher oder später ihre Nachteile und Fehler vorgeführt bekommen. KEIN: "Das war halt damals so!"
Als Spieler sollten wir alle auf einer Welle sein, das wir sensibel mit diesen Themen umgehen und moraisch schauen, wie wir gemeinsam auch in der Gruppe besser sein können. Klar sind wir alle nicht perfekt und in einer diskriminierenden Gesellschaft aufgewachsen, also braucht es eine gewisse Tolenranz. Aber die grundsätzliche Bereitschaft und ein Wille zum lernen ist Vorrassetzung für ein gutes miteinander)

Mich freut Dein Ansatz, aber ich bin mir nicht sicher, ob eine Quote nicht ein Bärendienst sein könnte. Mir fehlt das ein wenig der Kontakt zu jüngeren Spielrunden. Für meinen Jahrgang und die Jahrgänge davor kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen: Je höher der Nerdfaktor, desto niedriger war der Frauenanteil. Eine Umfrage in einem meiner Lieblingsspiele hat jüngst einen Frauenanteil von 2% ergeben. So löblich jede Maßnahme gegen Sexismus ist, nicht jede Quote funktioniert auch. Mein Arbeitgeber hat eine Schwerbehindertenquote und bietet wirklich gute Arbeitsbedingungen für Schwerbehinderte. Da funktioniert die Quote gut, weil es viel mehr qualifizierte Schwerbehinderte als offene Stellen für sie gibt. Die Frage wäre also, ob es pro Runde zwei Frauen gibt, die gerne Spielen würden, aber von Männern davon abgehalten werden. Außerdem ist mir nicht ganz klar: Geht es voranging um Gleichberechtigung oder willst Du einfach gerne Frauen in den Runden dabeihaben, weil Du das als Bereicherung empfindest?

Ich hab in einer meiner Runde 50% Frauen, das ist sehr angenehm, dagegen hab ich das gefühl, mit einer weiblich gelesenen Person in einer "Männergruppe" wird es schnell klischeehaft. Daher finde ich eine größere "Gleichheit" gut. Und die Quote ist hier auf der DZ ja deutlich besser als 2%, ich schätze mal bei der Zielgruppe dieser Runde bei etwa 25-30.
Runden sind für mich fast immer automatisch weniger sexistisch, sobald weiblich gelesenen Menschen dabei sind. Das wünsche ich mir ;)

Zitat
Finde es sehr gut, dass Du diskriminierungssensibel spielen willst, aber wie weit bist Du bereit zu gehen? Ich arbeite und spiele auch mit Menschen, für die es ein wenig mehr Geduld braucht. Die man zum Beispiel nicht immer auf Anhieb versteht. Deren Psyche sie und andere vor Herausforderungen stellt. Was die leidige M/W/D Geschichte angeht bin ich leidenschaftslos und jeder darf sein/spielen wen und was er möchte, so lange es nicht andere aus nachvollziehbaren Gründen belastet. (Oder sexistisch ist, aber das versteht sich von alleine.)

Guter Einwand. Ich bin bereit zu viel Geduld, aber erwarte dass auch von den Menschen, mit denen ich spiele. Ich erwähne Dinge auch 10 mal und nehme das nicht übel, solange ein einlenken und eine (langsame) Einsicht und Veränderung zu sehen ist.
Mit Widerstand aber will ich nicht umgehen. Das nervt nur und zu oft hab ich den "So war das früher halt"-Spruch schon gehört. NEIN, einfach NEIN. (zumal es selbst dann in 90% der Fälle nicht stimmt)

Ich und wir leben in dieser diskriminierenden Gesellschaft und hab auch selber meine weißen Flecken, auf die ich gerne hingewiesen werden möchte.
Ich will lernen, und das ist manchmal auch kompliziert und nicht immer rall ich selber alles.

Diese grundsätzliche Lernbereitschaft zu einer diskriminierungsbewusstheit wünsche ich mir auch von allen meinen MitspielerInnen.
Und zwar besonders im Hobby Rollenspiel, wo diese Themen ja immer wieder vorkommen! (Und wir die möglichkeit haben, dinge anders zu machen ;) )

Zitat
7) Wo Aventurien mit all seinem Hintergrund ein Vorschlag ist und kein zu enges Netz und erst recht nicht in Stein gemeißeltes Gesetz.
Es setzt Rahmen, den ich kenne und größtenteils Liebe, aber ob jetzt der Junker dieses Dörfchens vor ein paar jahren abgesetzt wurde und nun dort wer anders regiert: wenn es dem Abenteuer dient go for it!
Regeln, Hintergrund und Würfelergebnisse dürfen zum Spielspaß gerne gebogen und auch mal gebrochen werden
Ohne diese Freiheiten spielt sich DSA etwas zäh für meinen Geschmack, bis auf das Würfen. Wenn ein Wüfelwurf über Erfolg oder Misserfolg eines ganzen Abenteuers entscheidet ist das Abenteuer doof. Aber gewürfelt ist gewürfelt, ansonsten spiele ich gleich Systeme mit weniger bis keinen Würfeln.
Das Würfeln war insbesondere auf die meisterlichen Würfel bezogen und zu oft gibt es ja garkeine "echte Freiheit" :(
Und ein Würfelergebnis, egal welches, sollte zu spiel führen. Das geht auch immer, auch wenn man mal kreativ sein muss. Wenn das nicht der fall ist, sollte man vieleicht weniger würfeln?
Und wieviel oder wenig man in DSA würfelt, liegt ja am SPielstil, nicht am System (sehe ich zumindest so)

Zitat
8] Ein SpielleiterIn-SC darf gerne mitlaufen, damit mal Hinweise oder Themen mit reingegeben werden können, in Diskussionen auch mitspielt und nicht daneben gesessen werden muss und auch mit einem Spezialgebiet anspielbar und nutzbar ist und die Gruppe ergänzt (zb: Heiler oder Magier) ABER: Nicht Abenteuerlösend, keine MarySue, sondern eben ein Nebencharakter, keine der Hauptfiguren. Genau so können Spielercharaktere von abwesenden SpieelrInnen behandelt werden: Anspielbar, aber nicht essentiell.
Das ein Magier oder Heiler als SC mitläuft ist meiner Meinung nach den Schwächen von DSA geschuldet. Persönlich bevorzuge ich es etwas großzügiger mit Heiltränken zu sein, magische Artefakte mit begrenzten Ladungen dem Loot beizumischen und wenn es notwendig scheint auch mal ein paar Punkte in Wissenstalenten oder Magischer Analyse zu spendieren.

Meine SpielerInnen und ich nehmen es als ganz angenehm wahr, wenn ich einen NSC mitführe. Zum einen, da ich auch mal ein Gespäch mit am laufen halten kann, in dem dieses oder jenes garnicht bedacht wurde, zum anderen aber auch, weil eine weitere Person da ist, die expertise in gewissen themen hat oder eigene Geschichten mtbringt. Nicht zuletzt auch, um in einer längeren Ingamediskussion mitreden zu können.

Wenn die Gruppe Heilerspiel mag, kann es sinnvoll sein, einen heiler mitzunehmen, wenn man gerade keinen dabei hat (zb. weil der SpielerIn fehlt). In meiner Bauernschach-runde sind zwar magisch interresierte Charaktere, aber keine Magier, so dass ein NSC-Magier durchaus interresant sein kann, wenn die Charaktere dann das Gebrabbel zu deuten versuchen. Aber wohl sehr speziell ;)

Wichtig ist hier immer: auf den Spielspaß aller achten. Passt es, dann gerne, aber eben nicht mit dem NSC den Plot lösen oder den Obermufti umschießen.
« Letzte Änderung: 31. März 2022, 01:39:59 von Salandrion »
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Salandrion

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  • 31. März 2022, 01:42:40

Hallo Miteinander,
Ich persönlich erkenne in diesem Vorhaben eine Menge Potenzial. Der Gedanke, etwas im Gemeinsamen groß und bedeutsam wirken zu lassen, hat schon was entzückendes.
Zumal sich Spieler und Meister in einem größeren Pool wesentlich zwangloser einer bestimmten Themenrunde hingezogen fühlen dürfen.

Salandrion übernimmt beispielsweise jene Runden, die sich bevorzugt mit Mikromanagement, Ratssitzungen und dergleichen beschäftigen, während ein anderer Spielleiter den Fokus auf Kämpfe, Reisen, oder andere Hindernisse des Abenteuerlebens legt.

Leider bin ich zu sehr ausgelastet, um meinen Teil beizutragen. Wünsche aber dir @Salandrion und allen potenziellen Teilnehmern bestes Gelingen!

Danke dir, der Zuspruch freut mich :)
Genau so ist es gedacht, ich übernehme das "Gildeninterne", andere SpielleiterInnen eher die Kämpfe, Schatzjagten und Reiseabenteuer.

Aber so richtig viel begeisterung scheint es ja nicht zu geben...  ::)
naja, vielleicht kommt ja noch was. Oder ich warte drauf, dass ihr alle mal mehr Zeit habt :P
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Owlbear

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  • 31. März 2022, 11:54:56

Lieber Salandrion, wie sehe liegt Dir viel an der Sache und so will ich auch gerne noch ein wenig ins Detail gehen. Aber vorneweg: Sei bitte nicht zu kritisch mit Dir selbst. Du steckst viel Arbeit und Freizeit in eine Sache und es ist aus meiner Sicht auch vollkommen in Ordnung, dass Du deinen eigenen Vorstellungen folgst und machst worauf Du Lust hast. Wer mitmachen will ist offensichtlich herzlich willkommen, wer etwas anderes sucht mag sich bitte selbst bemühen oder wo anders suchen. Natürlich haben große Projekte ihren Reiz, aber wie eines meiner beruflichen Vorbilder mir einmal sagte: Man kann auch in kleiner Runde exzellent sein.

Ich spiele hin und wieder EVE online, das heißt ich habe durchaus Spaß an Konflikten und Hierarchien. Aber in EVE bleiben diese Sachen fast komplett ingame, Kooperationen haben oft hunderte Mitglieder, Allianzen sogar tausende. Das Spiel gibt einen grandiosen Rahmen für diese Art Spiel vor. Es gibt echte Spionage, Wahlkampf voller Propaganda und Lügen, Wirtschaftsallianzen und Handelskriege, Verrat und Rufmord sind eher die Regel als die Ausnahme. Aber ich kenne fast keinen der anderen Spieler persönlich. Wenn ich mich also in eine andere Kooperation einschleiche, mir ihre Vertrauen erschwindele um nach ein paar Wochen oder Monaten um 5 Uhr morgens ihr Konto abzuräumen, ihre Mitlieder aus dem Charter zu werfen und ihre Flotte im Dock zu zerstören, dann habe ich keine Ahnung, welche Spieler hinter diesen Pixels stecken. Kein schlechtes Gewissen, wenn ich schlecht verteidigte Bergbauschiffe in die Luft jage oder in einer ganzen Region ein kritisches Bauteil aufkaufe, um meinem Produktionsstandort einen Vorteil zu verschaffen.

Was Konfliktspiel angeht bin ich durchaus effizient und ruchlos. Eigene Verluste machen mir schon lange nichts mehr aus. Ohne Risiko gibt es keine großen Siege. Bob (Gott der Wurmlöcher) gives and Bob takes it away. Ich habe gelernt die Hinterfotzigkeiten meiner Gegenspieler anzuerkennen, auch eine noch so hinterhältige Falle verdient Anerkennung. Wutausbrüche der Gegenspieler werden als Bestätigung der eigenen Pläne empfunden. Und am Ende des Tages kann jeder Konflikt auf dem Schlachtfeld ausgetragen werden, denn Alles kann explodieren, ausreichend Feuerkraft vorausgesetzt. Die Verluste sind "echt", es gibt keinen Re-spawn, das Herzrasen ist echt und die gewonnenen oder verlorenen Ressourcen entsprechen viel eingesetzter Spielzeit oder harten Euros. Es steht tatsächlich etwas auf dem Spiel.

Im Rollenspiel fehlt mir dafür sowohl die Anonymität als auch die Konsequenz. Für mich einfach das falsche Setting für solche Spielchen. Die richtigen Leute vorausgesetzt könnte man vielleicht Etwas spanendes simulieren. Aber ich erwarte eher, dass sich der Konflikt zu 90% auf der für mich anstrengenden Ebene abspielt. Vielen fällt es schwer die Ebenen (ingame/outgame, Kritik an der Sache vs. Kritik an der Person) auseinander zu halten. Könnte ich mir das einfach mit einer Schüssel Popcorn ansehen wäre es in Ordnung. Aber meistens finde ich mich dann in der Rolle es Mediators wieder, der ständig darauf hinweist, dass ingame  Konkurrenz bei outgame Freundschaft das Ziel sein sollte. Mag sein, dass ich da zu pessimistisch bin.

Zu Abgrenzung Arbeit vs. Freizeitspaß: Ich erfinde gerne mal eine Legende, aber ich will in meiner Freizeit keine Excelsheets befüllen. Wer zahlen Schubsen will kann das gerne tun, aber damit will ich in meiner Freizeit nichts zu tun haben. So ähnlich ist das auch mit dem "Drama": Beruflich habe ich schon alle Hände voll zu tun, um die Mitglieder meiner Teams zum gemeinsamen Ziel zu bringen. Es irritiert mich, wenn die objektiv beste Option mal wieder persönlichen Animositäten, Selbstwertkomplexen, versteckten Agendas oder Imponiergehabe zum Opfer fällt. Das brauche ich nicht auch noch nach Feierabend. Eine ruhige ingame Runde mit gutem Rollenspiel ist super, sich einen Abend lang outgame zu unterhalten, dafür fehlt mir die Zeit.

Outgame Sachen regele ich gerne schriftlich zwischen den Runden. Feedback ist zum Beispiel wichtig, aber ich mag nicht jedes Fass immer wieder aufmachen. Wer etwas ändern möchte bringt sich bitte aktiv ein. Haben mehrere Spieler zu einem Punkt etwas vorbereitet kann abgestimmt werden oder ein Kompromiss gesucht. Hat nur eine Person sich aktiv eingebracht sehe ich selten einen Grund das nicht umzusetzen. Der Übergang von Feedback zu Nörgeln ist fließend. Große outgame Diskussionsrunden sind aus meiner Sicht nur wenig zielführend, so etwas würde ich vielleicht zwei, drei mal im Jahr machen.

Wenn es genügend Frauen gibt die mitspielen wäre das sehr erfreulich, dann könnte auch eine Quote funktionieren. Aber vielleicht reicht auch eine Empfehlung? All-Girls Gruppen können als "Safe-Place" für Einsteigerinnen fungieren, da steht man dann mit einer einseitigen Quote etwas doof da. Mädels, bitte teilt euch auf wäre ja auch keine Ansage. Das weibliche Mitspieler meistens gut für den Umgangston in einer Gruppe sind, steht außer Frage. Aber das ist noch kein Selbstzweck - ist ja nicht ihre Aufgabe jemanden Manieren beizubringen. Diese Verantwortung fällt uns allen in gleichen Teilen zu. Zumindest von mir kann ich behaupten, auch gut für den Umgangston einer Gruppe zu sein und das nicht erst, seit ich eine Tochter habe. Ich gebe zu, das der Schutzinstinkt gegenüber anwesenden Frauen größer ist als mein moralsicher Anspruch an reine Herrenrunden. Aber ich arbeite daran und bin mir auch nicht mehr zu blöd in reiner Männergesellschaft platten Sexismus als solchen zu benennen.

Gegen Widerstand anzuarbeiten will glaube ich kein Spielleiter und kein Mitspieler. Das gemeinsame Ziel sollte klar sein und gemeinsam verfolgt werden. Nennen wir es eine gewisse Bereitschaft sich in eine Gruppe zu integrieren. Mir ist es nur wichtig, dass niemand Unzulänglichkeiten zum Vorwurf gemacht werden, die außerhalb der Einflussmöglichkeiten liegen. Habe einen Kollegen mit starker Gaumenspalte und es dauert ein wenig, bis man gelernt hat ihn zu verstehen. Die Zeit sollte man sich aber nehmen denn es ist erstaunlich wie schnell unser Hirn sich anpasst und das Problem für uns beseitigt. Sowas meinte ich.

Bei Abenteurer-Gilde im Fäntelalter Setting würde ich spontan am ehesten an so etwas wie die vier Musketiere im Lieblichen Feld denken, an die Gefährten aus Skyrim dem Bornland, die Räuber des Farindel Forrest - in Strumpfhosen! Vielleicht auch eine Ottajasko auf Plünder- und Entdeckungsfahrt, Pirats for the  Perlenmeer oder der Tempel der Assassinen in der Khom, ein wenig Credo inklusive.



Viele Grüße Eulenbär



« Letzte Änderung: 31. März 2022, 12:42:13 von Owlbear »
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