Kapitel 52
Widerstand
Nachdem die Blessuren des Kampfes von unseren Heilern versorgt wurden, war es an der Zeit in die Tiefhimmel-Zitadelle zurückzukehren. Als wir ankamen und dem König die freudige Nachricht über den Fall des Sippenschlächters überbrachten, wurden wir als Helden zelebriert. Es gab ein großes Bankett zu unseren Ehren und wir konnten nach langer Zeit endlich wieder ausgelassen feiern!
Bald darauf traf eine Nachricht ein: Gerreth ließ uns mitteilen, dass die Vorbereitungen des Widerstandes auf Herzland abgeschlossen sind. Es sei an der Zeit die Weidekönigin zu Fall zu bringen und die Wildlinge zu befreien. Es war somit eindeutig, wohin uns die Reise als nächstes führen würde. Nicht nur würde es uns ermöglichen den Rabenstab zu erhalten, in erster Linie sollte es als Befreiungsschlag der Wildlinge gelten. Ich selbst bin mir dem Ausmaß ihrer Situation noch immer nicht komplett bewusst, aber ich weiß, dass niemand so in Gefangenschaft leben sollte. Zumal ich mehrere Wildlinge zu meinen Verbündeten und Freunden zähle und auch sie davon betroffen sind. Auch um ihretwillen ist es entscheidend, die Herrschaft der Weidekönigin zu beenden…
Als wir in Herzland eintrafen, wurden wir von Gerreth und einigen seiner Kameraden empfangen. Es blieb keine Zeit zu verlieren und er führte uns an einen geheimen Ort, wo der Widerstand einen Tunnel vorbereitet hatte, um unbemerkt ins Landesinnere zu gelangen.
Allerdings blieb dies einigen Eichendornen nicht verborgen und sie überfielen uns überraschend vor dem Tunnel. Wir konnten den Angriff vorerst abwehren und begaben uns ins Innere. Gerreth plante, weitere Nachzügler zu verhindern und den Tunnel zu sprengen. Er begab sich zurück zum Eingang, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Kurz darauf erzitterten die Wände durch das erschütternde Geräusch einer Explosion. Als er nach mehreren Minuten nicht zurückkehrte, schauten Cerra und Trickser nach dem Rechten. Als sie seine Spur nicht finden konnten, mussten wir wohl vom schlimmsten ausgehen. Es blieb aber keine Zeit zu verlieren und wir folgten dem Tunnel ins Innere
Nach längerem Marsch erblickten wir am Ende den Ausgang und befandet uns mitten in der Wildnis von Herzland wieder. Ein Elf namens Aethor empfing uns argwöhnisch, bis wir ihn davon überzeugen konnten, dass es sich bei uns um die Himmelssucher handelt. Er teilte uns mit, dass man bereits auf uns warten würde. Er führte uns in eine kleine Siedlung, wo wir an einer geheimen Besprechung der Astbrecher teilnehmen sollten. Das Ziel war es, in die Fleischschmiede einzudringen und die Weidenkönigin zu bezwingen. Zu diesem Zweck sollten Erdgolems einen Tunnel graben, um die Mauern des Palastes ungesehen zu passieren. Unsere Aufgabe würde darin liegen, die Magier und Erdgolems bei diesem Vorhaben zu beschützen. Wir stimmten dem Plan zu und machten uns kurz darauf allesamt auf den Weg.
Um unsere Aufgabe zu erfüllen, mussten wir zwingend unbemerkt bleiben. Der Kampf an den Palastmauern war bereits im vollen Gange. Viele Wildlinge kämpften erbittert um ihre Freiheit, doch es war ein grausamer Anblick. Den mächtigen Dienern der Weidenkönigin hatten die Wildlinge kaum etwas entgegenzusetzten. Es wirkte eher wie ein einseitiges Massaker. Jeder von uns ging anders mit dem Anblick um. Am liebsten hätte der Großteil eingegriffen, doch dies würde den ganzen Plan zunichtemachen. So blieb nichts anderes übrig, als das Opfer der Wildlinge zu akzeptieren und weiterzumachen…
Die Golems verrichteten ihre Arbeit und unsere Truppe schlüpfte durch den Tunnel ins Innere des Palastes. Ein prächtiger Innenhof lag vor uns, friedlich, ganz im Kontrast zu den Grausamkeiten außerhalb der Mauern. Aethor und seine Kameraden trennten sich von uns, um sich dem Kampf der Wildlinge anzuschließen. Wir hingegen rannten in Richtung der Fleischschmiede, bis sich kurz darauf jemand in den Weg stellte. Die Weidenkönigin würde alles tun, um unser Vorhaben scheitern zu lassen…