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Autor Thema: [D&D 5e] Rising Tide (4/4)  (Gelesen 24798 mal)

Bloodjack

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  • 19. Januar 2020, 13:32:25
[D&D 5e] Rising Tide (4/4)
« am: 19. Januar 2020, 13:32:25 »

"Arr ihr Landratten. Willkommen im Empty Net. Sucht euch einen Platz aus und ich bringe euch etwas zu trinken. Und wenn ihr Lust habt, erzählt euch der alte Kreb eine Geschichte über ein Ereignis das sich vor vielen Jahren hier in Saltmarsh zugetragen hat. Alles begann an einem stürmischen Abend hier im Empty Net...."

Spielsystem: Dungeons and Dragons 5. Edition
Technik: Roll 20 + DZ-Teamspeak
Termin: nach Absprache

Die Crew:

Raija 22 als Éil-Vágar "Zmej" Gjalla ein Dragonborne Artificer Alchemist

musterteppich als Mirahn Dunkeltaucher ein Triton Paladin mit dem Oath of the Ancients

Chaotica als Amber Moon eine Firbolg Klerikerin des Gottes Kelemvor (Grave Domain)

Laetificat als Midnight eine Tabaxi Waldläuferin die sich sehr gut in der Jagd versteht (Hunter)

Bloodjack als der alte, holzbeinige Geschichtenerzähler (GM^^) der Gruppe


Ahoi werte Leser,

wir möchten euch hier über unsere Runde berichten. In der "Rising Tide" Kampagne wollen wir eine Kombination der "Ghosts of Salthmarsh" & "Call from the Deep" Kampagnen bespielen. Das ganze in möglichst lockerer und familärer Umgebung, unser Ziel ist es eine gute Zeit zu haben und wenn wir daneben noch eine tolle Geschichte erzählen können dann ist das umso besser. :)

Dabei legen wir viel Wert auf schönes Rollenspiel mit viel Atmospähre, wobei wir auch nichts gegen den ein oder anderen lustigen Spruch haben.  Man muss auch dazu sagen das der GM keinen großen Plan von der Seefahrt hat und es daher eher den Charm eines Fluch der Karibik Films annehmen kann.  ;D  ;)

Desweiteren wird hier viel Wert auf die Rule of Cool gelegt, wenn ein Spieler eine coole Aktion plant, dann soll die auch probiert werden dürfen und wenn man dafür etwas die Regeln biegen muss. ^^

Wir werden hier auch in Form eines Logbuchs über die Geschichten der Gruppe berichten und würden uns sehr freuen wenn ihr Lust habt da mitzulesen.   :D

Stille Zuhörer sind natürlich auch immer gerne gesehen.  ;)

Einen guten Wind und ein immervolles Glass Grog wünscht euch eure Rising Tide Crew   :occasion14:
« Letzte Änderung: 07. Februar 2021, 14:22:12 von Bloodjack »
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"Plan and prepare for every possibility, and you will never act. It is nobler to have courage as we stumble into half the things we fear than to analyse every possible obstacle and begin nothing. Great things are achieved by embracing great dangers."

Bloodjack

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  • 29. April 2020, 11:46:52
Logbuch des Shore of Dreams Einführungsabenteuers Teil 1
« Antwort #1 am: 29. April 2020, 11:46:52 »

Logbucheintrag von Mirahn Dunkeltaucher

In einer Welt ähnlich der unseren und doch zwei Schritte nach links... Fanden Sie sich vier Abenteurer, bekannt und doch fremd, EInzelkämpfer und doch gemeinsam.
In der Mitte ihres Weges fanden sich die Heldinnen in Yokutoru auf der Suche nach Abenteuer, Gold und dem größten Schatz der Welt.

Fernab der bekannten Gewässer traf die Gruppe am Hafen der kleinen Insel zunächst auf eine Fischerfamilie. Während der Opa der Familie Midnight einen frischen Snack verkaufte, waren die Enkel fasziniert der fremdhautigen Reisenden.
In Mitten der Reisfelder, am Fuße des Berges, abseits des Hafendorfes fanden sie sich in der Taverne ein.

Geleitet wird die Taverne Piskar, einer Tritonbardin, die mit einer eisernden Faust und scharfzünnigen Stimmen regiert. Am Tresen steht Larissa, eine Tieflingdame, und bedienen tut Murasa Sepret.
Bereits nach dem ersten Sitzen und dem Verköstigen des köstlichen Sakes (natürlich des Besten der Insel) hatte die Gruppe ein Blickduell mit einem rassistischen Zwerg, der nichts gutes konnte und keine Manieren hatte. Dazu gehörte noch der Boss, die Piratenkapitänen mit angeschlagenen Säbel, einem Möchtegern Halblingscharmeur und einem zu coolen Halbelfen, der einfach nicht reden wollte.

Während Piskar in einer Perfomance bereits andeutete, es mit Einverständnis und Konsens nicht so ernst nimmt, umgab sie sich bewundernden (bezauberten) Anbetern. Dabei deutete sie an, mehr über die Geschichte des Schatzes zu wissen. Nach einer Verhandlung bekommt Piskar 1/4 des Schatzes und die erlebten Geschichten und die Gruppe ein Schiff, eine Kopie einer Karte und Unterkunft bis zum Start.

Zmej versuchte Piskars besondere Laute zu studieren und bekam ihr Missfallen angedeutet- und ihre Gnadenlosigkeit. Auch zuvor schienen die Mitarbeitenden sehr vorsichtig gegenüber der Tavernenbesitzerin. Diese war merkwürdig abwesend, als die Schlägergruppe Murasa in ihr Bett mit Druck bringen wollte.
Eine Schlägerei entspann sich, in deren Folge Amber ihre Meinung kund tat und Leben zum Heilen nahm. Midnight lud ihre Armbrust und ihre negativen Gefühle gegenüber dem Zwerg mit Bolzen durch. Mirahn schmetterte ihren Dreizack und Netz neben ihre Gegner und räumte dann mit ihrem Speer und ihres Gottes Gnade auf. Zmej kämpfte geschickt: Ließ Tische schweben, brachte Zwerge zum Kotzen und fing zwei Dolche schmerzhaft ab. Außerem baute sie ein gemeinschaftliches Band zu Murasa auf und heilte anschließend die K.o.-gegangenen Gegner.
Die Gruppe hielt sich zurück und tötete niemand, brachte den Kapitän zum Aufgeben und Bezahlen ihrer Schulden (10 Gold zu Mirahn) und ließ die Prügel ziehen. Der Halblingchameur war hingegen zu betrunken und war mittem im Kampf zum Pinkeln und damit gänzlich fort getorkelt.

Piskar bedankte sich und bezierte Amber, die sie in ihr Bett magisch zwingen wollte. Unter Protest der Gruppe verschwand sie und der Zauber über Amber brach, die gleichzeitig betrübt und erleichtert war.  Murasa gelang es, heimlich ein Treffen um 12 Uhr mittags am Wachturm zu vereinbaren.

Es verbleiben noch 3 Tage bis zur Abfahrt- und bis Jagd der Schätze.

« Letzte Änderung: 29. April 2020, 12:55:32 von Bloodjack »
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  • 29. April 2020, 12:52:24
Logbuch des Shore of Dreams Einführungsabenteuers Teil 2
« Antwort #2 am: 29. April 2020, 12:52:24 »

Logbucheintrag von Zmej

Nach der dann doch geruhsamen Nacht haben wir uns alle zum Frühstücken eingefunden. Murasa will am liebsten nicht hier sein, sieht zumindest so aus und Larissa hat sie stehts im Auge. Die Köchin hat schients schlechte Laune weil sie das Essen verschärft, extrem. Piskar gesellt sich kurz zu uns und wir bekommen die Erlaubnis das Schiff unter die Lupe zu nehmen.
Gesagt. getan. Auf dem Weg zum Hafen machen wir noch einen Abtecher zum Schmied (doofer eingebildeter Stoffel) der ziemlich unfreundlich ist sich aber an Mirahn ranmacht. Nach dem "netten" Abtecher drehen wir noche ine Runde über den Markt, merke: verstecke deine Goldmünzen sonst hast du einen Haufen Leute um dich die sie haben wollen.  Außerdem haben sie hier neben Fisch auch fragwürdigere Waren.

AM Hafen finden wir ziemlich schnell die Wasserscheide, geführt von einem  kleinen Mensch mit einem Holz- und einem Metallbein. Er wirkt ziemlich bedrohlich und will partout keine Fragen zum Schiff beantworten. Und dann zwingt er uns alle Kisten zu schleppen.... Bis zum Mittag schuften wir so, aber immerhin konnte ich eine Dampfmaschine von nahem sehen.

Gegen Mittag machne wir uns auf den Weg zum Wachturm, Murasa wollte uns ja dort treffen. Es stellt sich heraus, dass Piskar die Taverne von Murasas Familie übernommen hat und das ganze Dorf mit Versprechungen von Reichtümern an sich gebunden hat. Murasa hat nach dem Vorfall gesten Nacht natürlich Todesangst, will aber trotzdem normal im Shore of Dreams weiterarbeiten, bis wir die Sache irgendwie geklärt haben.
Nachdem Murasa wieder Richtung Taverne geht planen wir etwas und Midnight fällt die Köchin auf die uns aus einem Gebüsch beobachtet.
Auf dem Weg zurück folgen wir Spuren der Gnomin bis wir eine Luke im Boden finden. Fragwürdig. und Suspekt. Also gehen wir rein, nach einem längeren Gang finden wir einen alten Voratskeller mit Reis... und Leichen. 4 STück, die Seefahrer von gestern Abend. Anscheinend wurden sie gefoltert, ein kleines Büchlein ziegt uns, dass die Gnomin wohl sehr paranoid ist und denkt, dass diese Leute der Zhenatrim angehört haben. Und Piskar hat sie angeheuert gehabt. Amber möchte sie gerne betsatten, wir dürfen aber keine auffälligen Veränderungen vornehmen... hach, die Balken sehen eh aus als ob sie bald einstürzen also helfen wir da einfach nach. Nachdem Mirahn noch ein Skelett findet (nach einem sher interessanten Gespräch mit einem Wurm anscheinend) und Amber fertig mit ihren Riten ist bereite ich die Sprengung vor.  Alle gehen durch eine Luke die zu einem verlasenen Häuschen führt und ich zünde die Lunte. Schlechte Mischung, muss daran arbeiten, brennt zu schnell ab.  Aber das Begräbnis war erfolgreich!

Midnight hat zuvor das Haus auf dem Hügel erspäht das grünen Rauch aus dem Schornstein aufsteigen hatte. Ungewöhnlich, eine Untersuchung wert. Es stellt sich heraus, dass dort 2 alte blinde Frauen wohnen die Vögel und Waschbären als ihre Augen nutzen. Das ist ja überhaupt nicht gruselig. SIe laden uns zu einem Tee und etwas zu Essen ein. Außerdem erfahren wir, dass das Dorf sicher ist (najaaaaaa). Sie bieten uns auch Tränke und Amulette im Tausch für etwas das uns wichtig ist an. Mirahn bietet Perlen an, diese wollen sie aber nicht haben. Als ich mich vergewissert habe, dass sie den Sachen nichts antun gebe ich schweren Herzens Madame Pomfrey ab, sie hat mir immer zugehört aber ihre Negativität in letzter Zeit ist einfach untragbar. Ein Luftwechsel wird ihr guttun. Dafür erhalte ich einen Trank Enlarge/Reduce.
Nun wollen sich die Damen zur Ruhe begeben, wir verlassen die Hütte also. Mit Blick auf Yokatai überlegen wir uns die nächsten Schritte.
« Letzte Änderung: 29. April 2020, 12:55:42 von Bloodjack »
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  • 29. April 2020, 12:53:27
Logbuch des Shore of Dreams Einführungsabenteuers Teil 3
« Antwort #3 am: 29. April 2020, 12:53:27 »

~Auszug aus dem Tagebuch von Amber~

Wir verließen also die Hütte der alten Damen - sie wirkten wie Druidinnen, schienen aber keine zu sein. Welch eine Enttäuschung. Die Blicke der beiden hatten mir ein wenig das Fell zu Berge stehen lassen. Wir benötigten in jedem Falle einen Plan. Dass Piskar nichts gutes im Schilde führte, war mir ja von anfang an klar gewesen - nun, vielleicht nicht ganz von anfang an - aber wir mussten etwas tun wenn wir nicht so enden wollten wie die armen Seelen, die wir im Keller dieses Hauses im Dorf bestattet hatten. Und wo wir gerade davon sprechen - während wir gerade die Holzhütte der Damen verließen, konnten wir einige Wachen, eine Art Patrouille beobachten.

Nicht alle waren so beeindruckt oder besorgt davon. Wir versuchten weitere Informationen zu bekommen, doch Vögel eigneten sich nur bedingt als Gesprächspartner, wie wir feststellen mussten. Letztendlich war ein Plan gefunden, wenn auch wohl nicht der beste aller Pläne, der je gemacht worden war. Wir würden essen, Zmej und Midnight würden früh zu Bett gehen und versuchen, in Piskars Zimmer einzubrechen um etwas zu finden, das uns helfen würde. Währenddessen würden Mirahn und ich versuchen würden möglichst lange unauffällig so zu wirken, als hätten wir nichts böses im Schilde.

Nun waren wir also aufgeteilt, und das macht es etwas schwieriger für mich, mich zu erinnern. Vor allem, wenn man bedenkt, was wir da getrunken haben... aber immer der Reihe nach.
Larissa gesellte sich zu mir und Mirahn, wir spielten Würfel und tranken besonders guten Sake. Ich hatte ein wenig das Gefühl, dass Larissa sich für Mirahn interessierte - aber sie war kein Stück besser als Pisskar.
Nachdem ich etwas vergeblich versucht hatte, Informationen aus den Patrouille-Leuten heraus zu kriegen, die sich auch in der Taverne aufhielten, tranken wir noch ein wenig - und dann wurde alles schwarz.

Was also währenddessen bei Midnight und Zmej passiert ist kann ich hier nur aus Erzählungen festhalten!

Anscheinend hatten die beiden kein Problem damit, das Zimmer zu finden, das Piskar gehörte. Beide sind sehr gut im Klettern und Fliegen und schon zuvor hatten wir davon gesprochen gehabt, dass sie wohl über das Fenster einsteigen würden. Die Tür war definitiv mit einem Zauber geschützt gewesen!
Leider kam alles immer etwas anders als man so denkt, und Piskars Zimmer war eines ohne Fenster. Was, im Nachhinein, sehr klug war, denn man konnte ja sehen wie leicht jemand einfach so in ein Zimmer einbrechen kann. Allerdings hatte sie nicht bedacht, dass da immer noch ein Kamin in ihr Reich führte. (Ein Kamin in einem Zimmer ohne Fenster? Vollkommen unverantwortlich, wenn ihr mich fragt.)

Ich bin mir nicht sicher, ob ich veralbert wurde, als mir Zmej und Midnight erzählt haben, dass Zmej offenbar von einem giftigen Pfeil ausgeknockt und unter dem Bett versteckt worden waren, während Midnight versuchte sich zu verstecken, als Piskar wieder ins Zimmer kam. Leider hatte sie nicht mit dem Spiegel gerechnet, und damit wie selbstverliebt Piskar war - anscheinend endete das ganze in einem "Cat-Fight", von dem ich es schade finde, dass ich ihn verpasst hatte.

Mirahn und ich waren bis dahin ja leider bereits... unpässlich.
Wir erwachten alle gemeinsam, unserer Sachen beraubt und in denkbar schlechtem geistigen Zustand. Kelemvor sei dank habe zumindest ich meine Karten noch bei mir. Mit uns eingeschlossen waren ein Ork und ein Halb-Elf - Murasas Freund?
Der Ork war der Überzeugung, Midnight zu kennen und gab ihr ständig einen anderen Namen. Ich kann mich nicht mal an seinen Namen erinnern, ich war schon immer schlecht darin, mir so etwas zu merken. Oder hatte er uns ihn noch gar nicht gesagt?

Nun, hier strandeten wir also. Eingeschlossen, mehr oder minder mittellos und darauf wartend, dass etwas passierte. Meine Fingerspitzen kribbeln wenn ich meine Karten berühre - wohin auch immer wir gebracht werden, Kelemvor denkt, dass dort eine Aufgabe für mich wartet. Unsere erste, viel dringlichere Aufgabe wird wohl aber sein, überhaupt einmal hier raus zu kommen.
« Letzte Änderung: 29. April 2020, 12:55:53 von Bloodjack »
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  • 29. April 2020, 12:55:19
Logbuch des Shore of Dreams Einführungsabenteuers Teil 4
« Antwort #4 am: 29. April 2020, 12:55:19 »

Aus den Erzählungen Midnights:

Nach dem katastrophal verlaufenen Einbruch kam ich gefesselt zu mir. Anscheinend wurden wir gerade irgendwo hin getragen. Das Rauschen eines Wasserfalls und der unebene Untergrund ließen darauf schließen, dass es bergauf ging. Piskar und ihre Gefolgschaft steckten uns in eine Art Zelle. Beim Rausgehen hörte ich sie noch über eine Verletzung fluchen, die ich ihr in unserer kleinen Auseinandersetzung beigebracht hatte. Geschieht ihr recht. Warte nur, bis ich die Gelegenheit bekomme, dann kommt Runde 2...
Man ließ uns erst einmal dort. Nach kurzer Zeit wurde ich der Anwesenheit zweier weiterer Gestalten gewahr. Einer davon nannte mich immerzu Bayu und rüttelte an mir. Vorsichtshalber ließ ich meine Augen geschlossen und beschränkte mich aufs Lauschen. Einer von beiden schien der Vernünftigere zu sein. Das war nicht der, der mich penetrant aufzuwecken versuchte. Nach einiger Zeit kamen meine Gefährtinnen zu sich. Auch ich wagte nun einen Blick. Uns gegenüber standen ein Halb-Elf und ein Halb-Ork. Wir stellten uns einander vor und berichtigten den Halb-Ork, der mich wohl mit einem ehemaligen Reisegefährten verwechselt hatte. Wir tauschten uns aus, wie wir in diese missliche Lage gekommen waren. Dabei stellte sich heraus, dass nicht der Halb-Elf, sondern der Halb-Ork Murasas Schwarm war! Haha... oh Mann... nein, das mag man sich nicht vorstellen. Aber immerhin war er nett. Selbst nachdem er wusste, dass ich nicht Bayu war.

Es dauerte eine ganze Weile, da kam die Glitschfischige samt Gefolgschaft zurück. Sie wollte nun, dass wir uns Werkzeuge - Spitzhacken und Schaufeln - schnappten, die vor der Zelle lagen. Ich tat wie geheißen, ließ es mir aber nicht nehmen, das Miststück noch einmal anzufauchen. Ich würde noch meine Revanche bekommen, oh ja!
Wir schienen in einer Art unterirdischem Komplex zu sein. Das meiste war jedoch eingestürzt. Piskar führte uns in eine große Höhle und was wir dort sahen, ließ uns den Atem stocken. Ein riesiger Flussdrache, um ein Vielfaches größer als gewöhnlich. Aber das Allerseltsamste: Er leuchtete blau! Was, ein blau leuchtender Flussdrache fragt ihr? Sowas gibt es doch gar nicht! Und doch standen wir genau so einem Ding gegenüber. Piskar zeigte sich von dem angriffslustigen Verhalten des Viehs nicht im Geringsten beeindruckt und begann stattdessen auf ihrem Instrument zu spielen. Bevor das Wesen irgendjemanden von uns zu seiner nächsten Mahlzeit machen konnte, lullte die Musik der Fischfrau das Ungeheuer ein. Nun wurde auch klar, was Piskar damit bezweckte: Wir sollten an einer Stelle in der Höhle graben. Dabei spielte sie unaufhörlich weiter und drohte damit, das Ungetüm auf uns loszulassen.
Mir war klar, dass das Wesen nicht zu unterschätzen war und so wie es aussah, hing unser Leben tatsächlich von der Schleimstimme ab. Meine Rache hatte ich mir anders vorgestellt. In Ermangelung von Alternativen beschlossen die meisten von uns, erst einmal mitzuspielen. Nicht so Zmej. Sie verweigerte die Arbeit und versuchte Piskar die Vorteile ihres Schwarzpulvers aufzuzeigen, mit dem wir die Wand in Minuten hätten durchbrechen können. Piskar schien sich für das Material zu interessieren, doch von Arbeitsverweigerung wollte sie nichts hören. Einer ihrer Leute verschwand mit Zmej um eine Ecke und wir konnten hören, wie Metall auf Schuppen traf. Immer wieder. Ich umfasste den Griff meiner Spitzhacke so fest, dass ich meinte er würde gleich zerbrechen. "Du bekommst deine Rache und die Rache für Zmej gleich mit. Gedulde dich, es ist wie bei der Jagd. Und Jagd kannst du. Warte auf den richtigen Augenblick", versuchte ich meine vor Wut schäumenden Gedanken zu beruhigen. Meinen Zorn ließ ich solange an den Felsen vor mir aus. Doch leider war Zmej das keine Lehre. Sie verweigerte weiterhin die Arbeit und wir sahen für den Rest unserer Schicht nichts mehr von ihr.

Wir buddelten also weiter. Mirahn schlug gerade einen Brocken aus der Wand, da schoss uns eine Skeletthand entgegen. Dank meiner Reflexe konnte ich den Arm des Skeletts abtrennen, bevor es Schaden anrichten konnte. Amber schien die Anwesenheit von Untoten Sorgen zu machen. Wir gruben von nun an wachsamer weiter.
Zuletzt legten wir etwas frei, das wie eine Tür aussah. Doch dann war auch schon das Ende unserer Arbeitszeit erreicht. Man sperrte uns wieder in die Zelle und Piskar verschwand.

In der Zelle fanden wir Zmej bewusstlos hinter der Tür liegend wieder. Sie schien noch zu leben, aber der Abschaum hatte ihr übel mitgespielt. Wir ruhten uns alle erst einmal aus.

Dies hielt aber nicht lange vor, denn Mirahns rebellischer Geist war pausenlos auf der Suche nach einer Ausbruchsmöglichkeit. So kam es, dass sie einen Zauber wirkte und mit dem blauen Flussdrachen in der Höhle vor unserer Zelle zu reden begann. Doch das war ein wildes Tier und bekanntlich lassen diese nicht so gut mit sich reden. Besonders nicht wenn sie hungrig sind. Das Monstrum warf sich gegen unsere Zellentür und hob sie sogar an einer Stelle aus den Angeln. Mirahn und nun auch Amber versuchten weiter auf es einzureden. So wie es schien hatte das Ding Junge und Piskar hatte es schon lange nicht mehr gefüttert. Die beiden versprachen ihm Essen, wenn es uns unbeschadet durch seine Höhle gehen ließe. Zuerst meinte man, das Ungetüm würde nicht hören, doch schließlich zog es sich in seine Höhle zurück. Unser starker halb-orkischer Freund hob auf Anweisung von Zmej die Tür vollends aus ihren Angeln. Dabei überschätzte er jedoch seine eigene Kraft - oder Zmej seine Intelligenz ihren Anweisungen exakt Folge zu leisten - und zerstörte unseren einzigen Schutz vor der blauen Bestie endgültig.

Mit mehr Mut als man ihr auf den ersten Blick zutrauen würde trat Amber hinaus und ging in Richtung des Monsters. Mirahn, wie immer auf den Schutz ihrer Freunde bedacht, trat mutig vor sie. Was auf eine gewisse Weise wirklich komisch aussah, denn Amber überragte sie deutlich. Zuerst meinte man, der blaue Flussdrache würde Amber und Mirahn jeden Moment verschlingen, doch Amber gelang es rechtzeitig einen Zauber zu wirken, mit dem sie einen Haufen Fleisch vor der Nase des Ungeheuers erscheinen ließ. Misstrauisch schnupperte es an der Nahrung, begann sie dann aber doch in einem Mordstempo zu verschlingen. Währenddessen reden die beiden weiter auf das Ding ein. Ich bin mir nicht sicher, wie viel Intelligenz so einer Abart eines Tieres zuzutrauen ist, doch es schien seine animalischen Instinkte tatsächlich so weit unterdrücken zu können, dass wir uns in seine Höhle wagen konnten. Einzig von seiner Brut sollten wir uns fernhalten, die wohl hinter dieser Steintür steckte, die wir zuvor freigelegt hatten.

Vorsichtig wagten wir uns also in die Höhle. Wir nahmen den Fahrstuhl in Augenschein, durch den Piskar und ihre Schergen zu uns hinuntergekommen waren. Dieser war natürlich hochgezogen und der Mechanismus befand sich am oberen Rand des Lochs. Ich erklärte mich bereit, den Schacht empor zu klettern, doch das untere Ende lag außerhalb meiner Reichweite. Daher kam die Idee auf, dass der Halb-Ork, der mich weiterhin ab und zu - trotz besseren Wissens - Bayu nannte, hochwerfen könne. Das taten wir dann auch. Wie eine Kanonenkugel flog ich der Schachtwand entgegen und es gelang mir, mich festzuhalten. Langsam kletterte ich den Schacht empor.

Als ich fast oben angekommen war, hörte ich plötzlich eine Stimme. Es schien eine unserer Wachen zu sein, die leise mit sich selbst redete. Fieberhaft überlegte ich, wie ich vorgehen sollte und entschloss mich schließlich dazu, den Mann den Schacht hinunter zu ziehen. Irgendwie schien er jedoch zu bemerken, dass ich an seinem Fuß zerrte und wurde auf mich aufmerksam. Es kam zu einem kurzen Kampf auf der Aufzugsplattform, doch mir gelang es, ihm seinen Speer abzunehmen und ihn von der Plattform zu stoßen. Mit einem Schrei fiel er meinen Gefährten entgegen und diese fingen ihn auf. Ich ließ ihnen den Aufzug hinunter und wir nahmen die Wache mit. Als wir uns gerade auf den Weg zurück ins Dorf machen wollten, sahen wir uns jedoch Gestalten aus dieser Richtung entgegen kommen. Es handelte sich vermutlich um Piskar und ihre Wachen. Schnell fassten wir einen Plan: Zmej manipulierte den Aufzug, sodass die nächste Person, die dort hinunter fahren würde, nicht mehr hoch gelangen könnte und Mirahn verdichtete den Nebel, um uns vor neugierigen Blicken zu schützen, bis wir den Waldrand erreichten.

Wir ließen Piskar und ihr Gefolge hinter uns zurück und machten uns auf den Weg zurück ins Dorf. Mit einem Zauber spürte Mirahn unsere Ausrüstung auf. Sie schien sich in der Küche der Taverne zu befinden. Kurzerhand beschlossen Amber und ich, uns mit einem Zauber zu verwandeln und in die Taverne zu gehen. Vielleicht hätte uns an dieser Stelle etwas mehr Überlegung gut getan. Ich verwandelte mich in die nette alte Dame, die mir auf dem Markt Fisch verkauft hatte und erregte kein Aufsehen. Amber jedoch wurde zu der Wache, die wir bewusstlos im Wald vor der Taverne zurückgelassen hatten. Das ließ Larissa, die Tieflings-Barkeeperin und Komplizin von Piskar, schnell misstrauisch werden. Auf die Frage, wieso Amber in Gestalt des Soldaten nicht auf ihrem Posten war, täuschte diese Übelkeit vor. Das schien Larissa ihr tatsächlich abzunehmen und überließ ihr ein stark riechendes Getränk. Amber verschwand nach Einnahme des selbigen überstürzt nach draußen und kam auch nicht zurück. Besser war das, denn so wie es aussah hatten wir von hier drinnen keine Chance, an unsere Ausrüstung zu kommen ohne aufzufallen. Schlussendlich tat ich es ihr gleich und humpelte, auf meinen vermeintlichen Gehstock gestützt, nach draußen.

Als ich um die Ecke bog, sah ich Piskar und meine Gefährten vor mir. Wie bei den neun Höllen hatte es dieser glitschige Aal geschafft, den Aufzugsschacht hinauf zu kommen? Egal. Was jetzt zählte war nur, das sie mit dem Rücken zu mir stand. Meine Gelegenheit. Endlich.
Mit einem Schrei stürzte ich mich von hinten auf sie und verwandelte mich im Angriff zurück. Mein Gehstock wurde zu dem Speer, den ich der Wache abgenommen hatte, und mir gelang es tatsächlich, Piskar zu überraschen. Der schien das jedoch gar nicht zu schmecken. Das nächste woran ich mich erinnere ist, wie ich auf Zmej zustürmte und nur noch wusste, dass ich sie töten musste. Zum Glück konnte ich Zmej nicht ernsthaft verletzen, sondern versenkte meine Krallen stattdessen in dem Fass neben ihr. Sichtlich irritiert über meinen Sinneswandel, entschied sie sich dennoch dafür, Piskar anzugreifen. Danke Zmej. Das war nicht ich selbst. Diese Fischhexe hatte irgendwas mit mir gemacht, was mich auf meine Freunde losgehen ließ. Der Anblick von Zmej ließ mich jedoch wieder zur Besinnung kommen und ich konnte mit klarem Verstand verfolgen, wie meine Gefährten - im Gegensatz zu mir inzwischen wieder voll ausgestattet, sie hatten wohl unsere Ausrüstung finden können - Piskar übel zusetzten. In einem letzten Aufbäumen rief die glitschige Fischhexe ihre Meisterin an. Daalgard oder so. Schneller als es die Natur für möglich halten würde, kam ein Sturm auf. Tiefschwarze Gewitterwolken türmten sich über dem kleinen Dorf auf und Blitze begannen dazwischen zu zucken. Und inmitten der Wolken hob sich deutlich die Gestalt einer schneeweißen Frau vom Hintergrund ab. Mit wehendem weißen Haar und weißer Robe glitt die Gestalt hinab in unsere Richtung und dann wachten wir auf.

Und starrten mitten in ein Gesicht voller Tentakel. Ganz recht. Es sah aus wie eine Mischung aus Mensch und Oktopus. Mit mehr Oktopus. Das Wesen schwebte auf mich zu und hob seine Hand, zwischen deren langen, mit Krallen bewehrten Fingern eine Art Wurm zappelte.
Der Wurm wand sich direkt vor meinem Auge und öffnete sein kleines Maul... und dann... Schwärze.
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  • 13. September 2020, 13:50:46
Episode 1 "Und am Ende der Straße steht ein Spukhaus am Meer"
« Antwort #5 am: 13. September 2020, 13:50:46 »

Amber Moons Logbucheintrag

Es war eine stürmische und regnerische Nacht in der Stadt. Nur wenige Licher brannten. Der Wind pfif um das "Empty Net",
eine der Tavernen der Stadt, in der sich in dieser Nacht allerlei Leute versammelten, um vor dem Wetter Schutz zu finden.

Im Schrankraum, den man durch eine schiefe Tür erreicht, spielte jemand auf einer Zieharmonika abszöne Lieder, und die Muschelsammler trockneten sich und ihre Habe.
Unter ihnen war auch der Ledige Ned, dem der Ringfinger an der linken Hand fehlt. Er ist gerade dabei, mit seinen Kumpanen zu würfeln
und von dem verfluchten Haus zu sprechen, als kurz nacheinander Midnight, Zmej und Amber die Taverne betreten, Sie sind tropfend nass und jedes mal wenn die Türe sich öffnete, rief Kreb Shenker, der lange, dürre Writ mit dem seltsamen Ausschlag am Hals: "Tür zu, es zieht!"

Bereits in der Taverne saß Mirahn, die auf jemanden wartete. Zum Glück ließ dieser jemand nicht lange auf sich warten, und Conall, der hübsche... "Geschäftsmann" tritt zu Mirahn,
die ihn mit einem Küsschen auf die Wange begrüßt. Seine Geschäfte laufen wohl gut, und auch er erzählt von dem alten Haus an der Küstenstraße, in dem es wohl spuken soll.
Dort hat früher ein alter Alchemist gewohnt - und vielleicht findet dort Mirahn das Königsblatt, ein Kraut, nach dem sie auf der Suche ist.

Yen, die oft freizügig gekleidete, blonde Schankmaid drängt Zmej, Amber und Midnight dazu, sich zu setzen und etwas zu bestellen - und wie es das Schicksal nun einmal möchte, landen die drei am Tisch von Conall und Mirahn. Sie bestellen etwas, trinken und reden eine Weile.

Amber ist aufgeregt, als sie von dem Haus erfährt - es erklärt endlich das Zeichen, dass ihr göttlicher Schutzpatron ihr am Morgen gegeben hat.
Zmej wirkt etwas nervös, allerdings ebenso interessiert. Sie scheint etwas hungrig zu sein und bekommt etwas zu Essen ausgegeben.

Im Laufe des Abends stellt sich heraus. Alle vier haben einen Grund, zu dem alten Haus des Alchemisten zu gehen. Die Rede ist von Kräutern, Geistern und einem Stein, der Gold erschaffen kann.
Leute sind verschwunden und diese Sache sollte definitiv untersucht werden. Von Profis. Während unsre vier Abentererinnen sich besprechen, verschwindet Conall mit Yen nach oben in ein Zimmer, kommt gerade im rechten Moment (wenn auch mit offener Hose) zurück und sie beschließen, aufzubrechen. Conall kann sie mit einem Planwagen mitnehmen, denn nachts und im Regen muss man nun wirklich nicht weiter zu Fuß laufen als nötig. (Nur Midnight bemerkt, dass Conall in seinem Planwagen wohl auch noch anderes transportiert als Fisch).

Nach einem kurzen Zwischenstopp am Stadttor sind sie unterwegs, und schon bald ist das Haus - oder mehr die Villa - des Alchemisten zu sehen.
Ein einst wohl stattliches Herrenhaus direkt an einer Klippe, ein verwilderter Garten daraum herum.
Über ein quietschendes Tor gelangen sie schließlich in den Garten. Am Himmel spannen sich die vier Sterne über de Haus auf - das Zeichen, das Amber gesucht hatte. Vergeblich war allerdings die Suche nach dem Kraut, das Mirahn im Garten erhofft hatte.
Als sie bei der Suche auf einen alten Brunnen stoßen, bemerken die Abenteurerinnen, dass sie nicht allein an diesem Ort sind!

Zwei Schlangen greifen an! Mirahn und Zmej sind am nächsten, Amber, die im Dunklen weniger gut sieht, ist etwas langsamer in ihrer Reaktion.
Midnight wird von einer der Schlangen gebissen und verliert das Bewusstsein - das Gift der Schlangen scheint stärker als zuerst vermutet! Amber sieht unterdessen seltsame Wesen, die sich ebenfalls aus dem Dunkeln auf sie zubewegen - schafft es aber, diese zu beeinflussen, zurück zu bleiben und rennt zu Midnight, um sie mit Kelemvors Hilfe zu stabiliseren.  Zmej versucht eine Schlange zu schocken, was weniger gut funktioniert als erhofft. Mirahn erledigt eine der Schlangen und Zmej gelingt es schließlich, auch die zweite zu töten.

Zmej versorgt Midnights Wunden mit Salben und die Mungos, die sich brav zurück gehalten hatten, holen sich die Schlangen-Leichen als Snack, sind ansonsten aber lieb und flauschig.
Midnight schnurrt, als Mirahn sie mit einer sanften Berührung noch etwas mehr heilt. Der Regen hat inzwischen aufgehört, doch langsam ziehen sich die Nebel um das Haus, in dem Amber Geräusche hören kann. Gemeinsam machen Sie sich auf zum Eingang.

Die dritte der Stufen bricht beinahe durch - und als die vier sich umsehen, bemerken sie, dass wer auch immer dort drinnen Geräusche macht, davon wusste.
Spuren führen in das Haus, doch die dritte Stufe war ausgelassen. Es muss ein kräftiger Mensch gewesen sein, der Staub zeigt die Abdrücke deutlich.

Die Eingangshalle ist miefig, aber zumindest trocken. Bis auf einen Kleiderständer (harmlos), einen Schrank und die Treppen nach oben ist nicht viel zu sehen.
In den Räumen weiter nach hinten, vermutlich aus der Küche, hört Amber erneut Geräusche. Sie und Mirahn erkunden die Räume.

Die meisten der Räume sind leer und zwar staubig, aber gut erhalten. In der Küche rollt den beiden ein Topf entgegen, auch hier ist eine Fußspur, die vor der alten Spüle endet. Die Schranktür fällt ab, Amber und Mirahn erschreckens ich furchtbar und dann krabbeln auf einmal vier riesige Hundertfüßler aus dem Spülkasten! Das alarmiert Zmej und Midnight.

Letzere erledigt einen der Hundetfüßler mit einem gezielten, einzelnen Schuss aus ihrer Armbrust. Mirahn wird gebissen, während Amber es schafft, auszuweichen. Zmej erledigt mit ihrer Handaxt ein weitres Krabbelmonster. Midnight schießt einen weiteren Pfeil zielgenau zwischen Ambers Beinen hindurch auf den dritten Hundertfüßler und tötet auch diesen.

Den letzen der Krabbler zerschmettert Amber mit ihrer Mace. Für einen Moment kehrt Ruhe ein und die vier können sich etwas erholen. Sie fühlen sich nun erstaunlich besser gewappnet für zukünftige Kämpfe.
« Letzte Änderung: 14. September 2020, 14:48:03 von Bloodjack »
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  • 14. September 2020, 14:44:48
Episode 2 " Die Leiden des jungen Ned"
« Antwort #6 am: 14. September 2020, 14:44:48 »

Zmejs Logbucheintrag

Die Küche war nun insektenfrei. Die angrenzende Türe wurde geöffnet, der Geruch von Schimmel und Urin stieg ihnen in die Nase. Eine Treppe die zum Keller führt war zu sehen und ein Kupfereimer, der für den Uringestank zuständig war. Zmej nahm sich diesen nachdem sie den Urin im Spülbecken weggekippt hatte.
Nach kurzer Besprechung wurde die Türe wieder verschlossen, das Obergeschoss sollte zuerst durchsucht werden. Ein sehr leiser und heimlicher Treppenaufstieg war ihnen nicht gegönnt, dazu schepperte einfach jeder zu sehr. Im Obergeschoss wurden wieder Spuren gefunden, diesen wurde gefolgt. Das östlichste Zimmer wurde geöffnet. Leer, bis auf ein Bett, auf dem ein gefesselter, geknebelter und nackter (Unterhose vorhanden) Mann saß. Er schien sehr panisch und beruhigte sich erst, als Mirahn und Midnight die morschen Bretter vor ihren Füßen auffielen. Die Person wurde von Midnight befreit und stellte sich dann als Ned Shakeshaft, ein Reisender der in diesem Haus Zuflucht vor dem Sturm gesucht hatte, vor. Im Haus wurde er von Hinten geschlagen und wachte erst in diesem Zimmer wieder auf. Da keine Kleidung angeboten werden konnte, wurden Brot und Käse gereicht. Es wurde beschlossen diesen Ned erst einmal mitkommen zu lassen, immer im Blick von Midnight und Zmej die hinter ihm liefen.

Die Erkundung der Zimmer ging schleppend voran. In einem wurde Amber von 2 kleinen Schwärmen Spinnen angegriffen. Diese haben letztendlich Ned bewusstlos gebissen, da er von Zmej in das Zimmer getrieben wurde nachdem er ihr an den Gürtel gefasst hatte. Andere Zimmer waren leer bis auf ein paar Möbelstücke. Zmej sammelte diverse Dinge in ihrem neuen Eimer. Im Treppenaufgang zum Turm wurde sie von seltsamen Fledermaus-Kolibri-Hybrieden angegriffen. Diese wurden durch einen Blitzstrahl von Zmejs Seiten und den Waffen von Midnight, Mirahn und Amber in Kürze erledigt. Ned war zu diesem Zeitpunkt schon bewusstlos und wurde von Amber getragen. Man muss ihm zugestehen, dass er ein sehr hilfreicher Bewusstloser war. Auf dem Turm war nichts außer einem kaputten Teleskop, dieses wurde von Zmej eingesteckt. Die andere Treppe zum Dachboden wurde von Midnight, der Agilsten, untersucht. Leise öffnete sie die Luke und schaffte es einen Schwarm der flattrigen Blutsauger (Fledermaus-Kolibri-Hybriden) nicht zu alarmieren.

Somit war das Obergeschoss durchsucht, nun wartete das Erdgeschoss seine Geheimnisse preiszugeben. 2 Räume, einer eine Bibliothek, der andere ein Schlafzimmer erbrachten 2 Bücher und 2 Heiltränke. Im westlichen Teil des Hauses gab es einen großen Speisesaal mit Tisch und ein paar Stühlen. Eine geheime Luke wurde auch gefunden. Beim öffnen erklang aber eine grausige Stimme, die eines Geistes? Nach einem kurzen Schrecken konnte Zmej feststellen, dass das einfach nur Magie war, die getriggert worden war. Bevor die Luke geschlossen wurde konnten Midnight und Mirahn noch eine weibliche Stimme im Keller vernehmen. Anscheinend sind hier lebendige Wesen am Werk. Mirahn riss die nach unten führende Treppe mit Leichtigkeit nach oben, die Luke wurde verschlossen und mit dem Esstisch weiter blockiert. Nach einer kurzen Verschnaufpause konnte Midnight Geräusche im Eingangsbereich hören, daraufhin wurde ein Pfeil in Amber geschossen, Ned fing ihn diesmal nicht ab. Ein kurzer Kampf entbrannte. 3 Banditen wurden durch präzise Schüsse aus Armbrüsten und Midnights Schwert getötet. Die Lage wurde sondiert, sie waren aus dem Keller gekommen. Eine verdiente Pause wurde für die Verwundeten eingelegt. Ned wurde an die Banditenleichen gebunden und mit ihnen am Treppenaufgang drapiert.

Der weitere Weg war klar. In den Keller. Die Geheimluke war verbarrikadiert, also wurde der normale Eingang genommen. Trotz Planung hatten die unten Stehenden vergessen, dass Stimmen, auch geflüsterte, vernommen werden können, ein Überraschungsangriff misslang. Midnight beschwor Ranken aus dem Boden die 2 Banditen, eine Frau und einen Mann, behinderten. Zmej feuerte einen weiteren Blitzstrahl ab und versuchte die restlichen 2 Banditen einzuschüchtern. Die Treppe wurde durch einen verborgenen Mechanismus zum Einsturz gebracht, Amber und Mirahn kamen aber ohne Schaden und Elegant am Boden an. Einer der Bogenschützen war vor seinem Ableben verzweifelt an die südliche Wand mit Kamin gerannt und fummelte dort an den Steinen herum. Er wollte Verstärkung holen. Präzise Bolzenschüsse von Midnight erledigten diesen jedoch. Zmej zog sich nach einem Angriff auf den Mann anscheinend erschüttert an eine Wand zurück. Die von Ranken umschlungene Frau wurde von Amber bewusstlos geschlagen während der Mann diese Güte nicht erfuhr.

So standen sie im Weinkeller, umgeben von Leichen und keinem sichtbaren Ausgang.
« Letzte Änderung: 14. September 2020, 14:53:36 von Bloodjack »
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  • 14. November 2020, 01:08:10
Episode 3 " 4 Helden, untote Würmer und diebische Hintermänner"
« Antwort #7 am: 14. November 2020, 01:08:10 »

Mirahns ähm Conalls Logbucheintrag

In einer dunklen Nacht, als ein Herbststurm über die Küste pfegte und die Wellen gegen Saltmarchhafen drückte, verkrochen sich die Menschen zueinander und selbstverständlich zum Alkohol. Und während die Sturmflut das Wasser über die Bootsstege und den Kai spülte, gab im Empty Net, dem besten Ort sich günstig zu betrinken und der verruchsten Taverne von Saltmarch, ein Barde im gehobenen (bestem!) Alter, eine neue lokale Heldengeschichte zum Besten.

„… Und ich sage euch, so hat es sich zu getragen! Die Heldinnen des Geisterhauses, Geisterjäger von Saltmarch sind nach einem hartem Kampf standen diet Vier in einem dunklem Keller- im flackernden Kerzenlicht nur die Leichen der erlegten Räuber, die verwesende Leichnahm und zerbrochener Weinflaschen sichtbar. Seltsame Geräusche kamen aus den Fugen, das ganze Haus ächzte.
Unbeeindruckt fesselten die Heldinnen die, zur Befragung am Leben gelassenen, Söldner. Nur eine hatte sich schweratmend in die Ecke begegeben und untersuchte dort die magische Hinweise des Hauses. Sie kann durch die rapide Einatmung in ihrer Lunge die Zusammensetzung der Elemente wahrnehmen UND wieder ausatmen! Fürchtet euch vor der schwarzen Heldin und dankt den Göttern, dass sie sich aufs Heilen und Salben verschrieben hat!
Währendessen bewegte die Größte der Geisterjäger die Gefesselten an einen sicheren Ort in dem verfluchten Haus, als würde sie nur ein paar Fische zu ihrem Teich bringen. Mit ein paar Handbewegungen holte sie die Mächte ihres Gottes, beschwor mächtige Diener und lies sie über die Gefangenen wachen- die Lebenden und die Toten!
So beruhigt untersuchten die Helden zunächst den verwesenden Leichnahm, in dessen Rücken drei nein fünf nein zwanzig Pfeile steckten! Schwer gerüstet hatten ihm weder sein guter Rucksack noch sein Schild der Lord Alliance seinen Hinter gerettet. Die Heldinnen wolltem seinem Leichnahm eine würdigeres Begräbnis bieten, als hinter ihren Rücken seltsame weiße, wild zuckende Leiber aus dem Boden krochen. Sie sammelten sich wie ein Scharm und wollten gerade zum Angriff springen- als sie ohne Probleme von Heldinnen zu Asche zermalmt wurde. Selbstverständlich deckte die einen den anderen den Rücken! Doch einige der weißen Maden der Totengeister entflohen durch die Ritzen und es war nicht das letzte Mal, dass die Heldinnen sie auf ihrer Mission, das alte Haus von seinen Geistern zu befreien, treffen würden.

Im Kamin sahen die geschärften Augen der großen Alchemistin einen seltsamen Stein- doch als sich die Steine mit leuchtender Magie und tiefen Grollen zu einem Torbogen verwandelten, so warteten schon die Maden auf die Heldinnnen!
Mit feurigen Händen, scharfen Waffen und Fackeln verbandten die Heldinnen die Scheusale ins Jenseits. Doch der Meister der Würmer trat bereits durch die Tür- erfüllt von einem grünen Leuchten, umringt von staksenden Kreaturen schlurfte er auf die Heldinnen zu. Diese stellten sich ihm tapfer in den Weg! Auf keinen Fall würden sie diese Gefahr nach Saltmarch lassen.
Der Meister warf mit unheilvollen Gebräu und den Würmern und Magie nach Ihnen, doch er war den Heldinnen nicht gewachsen.
Die clevere Alchemistin warf ihre Axt auf seine Flasche und zerstörte sie, die gewandte Midnight nutzte ihre ganze Gewitztheit und schickte eine Kreatur nach der anderen zu Boden und die tapfere Mirahn hielt die Masse von ihren Kameradinnnen fern. Doch dann hob die auserwählte Amber ihre fellbesetzte Hand und gleich mehrere der schlurfenden Kreaturen zerfielen in sich zusammen und zu Staub. Noch umhüllt von der Gabe ihres Gottes starte sie den Meister der Würmer an, der in seinen erzbösen Gamaschen schlotterte. Dann wirbelte die clevere Zmej einen magischen Stoff umher und ließ ihn den Meister umschlingen, sodass dieser gefesselt und erblindet war und keine seiner abgrundtiefen Pläne auf die Heldinnen schießen und sie infizieren konnte!
So gestärkt hatten die heldenhaften Vier keine weitere Probleme den Meister seinem gerechten Urteil zu zuführen. Mit seinem Tod zerfielen auch die letzten Würmer zur Asche und das unheilvolle Leuchten des Geisterhauses verschwand. Das Haus war befreit.
Doch die clevere Zmej holte sich mit einem Seufzen einen verbleibenden Griff aus der Asche- mit ihrem geschmeidigen Wurf hatte sie ihrer heißgeliebten Axt geopfert, um den Kampf ihrer Gefährtinnen einfacher zu machen.
In einem geheimen Raum erwarteten sie heldenhafte Schätze – doch ihnen war der Ruhm genug und sie ließen die Schätze den Toten. Würdevoll sorgten sie für die Bestattungen und übergaben die Gaben ihren rechtmäßigen Besitzern.

Nach dem Kampf und ihren erledigten Aufgaben war es an der Zeit, die Schwere der Kämpfe und der Stunden abzuschüttelt. Und so stemmten mit vereinter Kraft zwei der Heldinnen in akrobatischer Manier eine Falltür vom Boden nach oben auf. Schmunzelnd überliesen die gewandte Midnight und die clevere Zmej und Midnight ihren Gefährtinnen ihre Spaß und nahmen schlicht die Treppe nach oben.

Doch geführt von ihrem Gott und untrügsamen Instikt nahm die auserwählte Amber einen weiteren Weg wahr und rief die Heldinnen zurück. So fanden sie sich in einem dunklem Tunnel umgeben von zerklüfteten Stein und dem immer stärkeren Geruch der See. Trotz der fortgeschrittenen Stunde und ihrer müden Glieder schritten die Heldinnen unerschritten weiter zur Tat: Es galt den den mächtigen Kriegsherr Sanbalette und seine zwei legendären Leibwächtern sowie ein paar Lakaien zu stellen. Diese hatten dem Meister der Würmer nicht nur geholfen, nein, sie hatten ihn in dieses Haus gebracht und ihn beschützt!
Hätten sie sich nur die Warnung des Meisters zu Herzen genommen!“
„Welche Warnung? Wen hat der Meister der Würmer gewarnt?“
„Und waren es vorhin nicht noch Maden gewesen?“
Lauter fuhr der Barde fort: „Die Unholde hatten nicht die Weisheit besessen, die Beine in die Hand zu nehmen – denn sie waren sich des Epos, der Leidenschaft, der Kraft der Heldinnen nicht bewusst!
In diesem epischen Kampf umgeben von tropfenden Wasser flogen Blitze, Boltzen und Beine durch die Gegend und die Heldinnen konnten ihrer gerechten Strafen zu führen. Doch sowohl die clevere Zmej als auch die tapfere Mirah gingen im finalen Gefecht zu Boden.“ Der Mann legt eine dramatische Pause ein. „Doch die Götter gaben ihre göttliche Energie und ließen sie dem Tode trotzen. Elysische Magie durchfloss die tapfere Amber und sie ließ beide wieder auferstehen. Ihre Wunden schlossen sich und unerschrocken erlegten sie die diebischen Bösewichte.“ Der Mann deutete eine Verbeugung an.
„Und so und nicht anders hat es sich im Geisterhaus zu getragen- ich habe die Wahrheit von einer Quelle ganz nahe der Heldinnen befragt!“
„Und was haben die Heldinnen anschließend getan?“
„Die Überlebenden und das gestohlene Gut zur Stadtwache gebracht und allerlei langweiliger Kram. Wer will das schon hören!“

Mit einem Murmeln zerstreute sich die Masse, bestellte noch mehr Bier und Ale beim altem Kreb Schenker. Klimpernd wechselten die Münzen die Hände. Niemand achtete auf den jungschen Mann an der Bar, der nachdenklich sein Bierglas hin und her schwenkte.
„Ich habe gehört, der alte Ben hat seiner Ziehtochter eine ordentliche Standpauke danach gehalten – direkt am Hafen!“
„Ha! Heldin hin oder her, wenn die eigene Tochter ins Feld zieht, zieht das Vaterherz immer noch mit.“
„Gerade wenn sie auch einfach Fischen gehen könnte- das Glück ist bei der Dame eh dabei.“
„Aye.“
„Aye.“ Sie tranken.
„Was soll er aber auch machen … Die Jungspunde müssen ihre Erfahrungen alleine machen.“
Mit einem Grinsen wandte sich der junge Recke mit dem dunkelbraunen Haar von den schnackenden Fischern und Seebären ab und zwinkerte der blonden Schankdame dankend zu. Seine Münzen verschwanden schnell in ihren Bundtaschen.
„Wie du es mir erzählt hast Conall.“ Sie zwinkerte vergnügt. „So und nicht anders hat es sich zugetragen.“
Das Grinsen wurde noch ein Stücken weiter. „Du kennst mich doch, Yen und du kennst doch Mirahn. Willst du behaupten, es wäre anders gewesen?“
« Letzte Änderung: 03. Dezember 2020, 20:47:02 von Bloodjack »
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  • 14. November 2020, 01:12:30
Episode 4 & 5 "CSI Saltmarsh / Naked Ned is dead"
« Antwort #8 am: 14. November 2020, 01:12:30 »

Midnights Logbucheintrag

Es war früh am Morgen, als die Gruppe im Hafen von Saltmarsh eintraf. Sie legten mit ihrem Ruderboot an einem der Kais an, an dem bereits ein Fischer dabei war, sein Boot klarzumachen. Midnight versuchte, sich hinter den anderen zu verstecken. Der Fischer war ihr Ziehvater Ben und sie war viel zu lange weg gewesen. Beim Anlegen jedoch kam sie nicht umhin, ihm doch noch gegenüber zu treten. Zerknirscht erzählte sie ihm von dem Ausflug ins Spukhaus und entschuldigte sich für ihr Verschwinden. Mirahn orderte die müde Stadtwache, ihren Vorgesetzten zu holen und die Gruppe übergab der Wache die gestohlenen Waren, die sie aus dem Schmugglerversteck geborgen hatten. Sie wurden für den nächsten Tag zu einem Treffen mit dem Hauptmann der Wache, Eliander Fireborn, einbestellt und dann entlassen. Damit gab es zunächst nichts für die Gruppe zu tun und so beschloss jeder, sich um persönliche Dinge zu kümmern.
Mirahn besuchte ihre gute Freundin, die Zwergenschmiedin Granneg, und suchte ihr eigenes Zuhause auf, einen Leuchtturm im Norden der Stadt. Dort trainierte sie - wohl regelmäßig - Minna, Louis und Archibald - drei menschliche Kinder, die auch diesmal wieder vorbeikamen. Außerdem versteckte sie das Königsblatt, eine seltene Pflanze, die sie aus dem Haus geborgen hatte.
Zmej suchte zunächst den Halblingshändler ihres Vertrauens auf, um einige der gesammelten Gegenstände zu verscherbeln. Anschließend kehrte zu ihrer kleinen Hütte heim, wo sie von ihrer Nachbarin Magret empfangen wurde, die sie mit der üblichen Feindseligkeit begrüßte. Die beiden pflegten eine innige Hassliebe und waren sich nur in einem einig: Dass dem anderen nicht zu trauen war.
Amber besuchte ihren Mentor, den Druiden Ferrin Greenhair, in seinem Hain. Wie so häufig war er gerade dabei, sich mit den Bäumen zu unterhalten und erfüllte gerade der Ulme ihren Wunsch nach mehr Sonne, indem er sie kurzerhand den Platz mit einem anderen Baum tauschen ließ. Danach stattete sie noch ihrem guten Freund, dem halborkischen Friedhofswärter Krag einen Besuch ab.
Midnight kehrte ebenfalls heim und versteckte zunächst ihre Ausrüstung in ihrem üblichen Geheimversteck in einer Gasse neben ihrem Zuhause - wie immer bewacht von der kleinen Katze, die genau wusste, dass Midnight ihr jedes Mal einen kleinen Leckerbissen mitbrachte. Drinnen wurde Midnight von einer sehr erleichterten Martha empfangen, die sie sogleich wegen ihres unentschuldigten Verschwindens ermahnte. Gegen Nachmittag holte Midnight Ben vom Kai ab und begleitete ihn nach Hause. Er erzählte von einem Gerücht, das umging. Einer der Fischer habe aufrecht gehende Fischmenschen gesehen. Ben gab nicht allzu viel darauf, aber Midnight riet ihm dennoch, vorsichtig zu sein.
Am Abend befand sich jede der vier Zuhause und alle sahen ein seltsames grünes Leuchten am Nachthimmel, das aus dem Norden zu kommen schien. Keiner konnte sich jedoch einen Reim darauf machen.

Am nächsten Tag trafen sich die vier vor dem Empty Net und wollten zusammen einige Sachen erledigen, die sie sich vorgenommen hatten. Sie besuchten Krag, um ihm die Bücher zu übergeben, die sie im Schmugglerversteck gefunden hatten.
Auf dem Rückweg vom Friedhof kamen sie an einer Lagerhallte vorbei, die eigentlich seit Ewigkeiten leerstand. Diesmal jedoch waren Gestalten in schwarzen Roben dabei, Kisten in die Halle zu schleppen. Über dem Eingang der Halle war bereits ein seltsames Symbol angebracht worden, das in Teilen an die Hörner eines Bullens erinnerte. Während sie noch mit Schauen beschäftigt waren, kam ihnen ein Planwagen auf der Straße entgegen. Auf dem Bock saß ein Mann, der sich an der Gruppe als Graham Wilfroy vorstellte. Anscheinend handelte es sich bei den Leuten um die arkane Bruderschaft aus Luskan. Sie schienen Magier zu sein, doch ansonsten gaben sie wenig preis und ließen die Gruppe sehr misstrauisch zurück.

Da noch etwas Zeit bis zu ihrem Treffen mit dem Hauptmann blieb, lud Midnight die anderen zu sich nach Hause ein. Martha hatte darauf bestanden, ihre neuen Freunde kennenzulernen und Midnight wusste, dass sie so einem Wunsch besser Folge leisten sollte. Ihre Ziehmutter zauberte trotz des unangekündigten Besuchs ein fantastisches Essen auf den Tisch, was auch Zmej schwach werden ließ, die sich anfangs gegen den Besuch gesträubt hatte. Vor dem Essen verpflichtete Martha alle zu einem Tischgebet, hielt jedoch überrascht inne, als sie Ambers heiliges Symbol bemerkte. Auf Marthas Frage, ob Amber das Tischgebet sprechen wolle, druckste Amber etwas herum - schließlich konnte sie ja schlecht sagen, dass sie einen Totengott anbetete und keine Tischgebete kannte. Martha schien aber zufrieden damit zu sein, das wie üblich selbst zu übernehmen. Mirahn versuchte, sich für das Essen zu bedanken, indem sie heimlich eine Münze da lassen wollte. Irgendwie rutschte ihr die Münze aber aus der Hand und landete für jeden hörbar auf den Tisch. Auch Zmejs geistesgegenwärtiges Husten konnte nicht über die frostige Stille hinwegtäuschen, die auf das Klimpern des Geldes folgte. Martha schien die Münze als persönliche Beleidigung aufzufassen und erklärte Mirahn, dass sie hier zu Gast sei und Gäste nicht zu zahlen hätten. Mirahn versuchte das ganze zu retten und erzählte, dass das so Brauch bei ihr daheim sei. Sie kam ja von unter dem Meer. Das schien Martha ein wenig zu besänftigen und auch Ben lauschte gespannt Mirahns Erzählungen.

Am Abend brachen die vier dann zum Hoolwatch Tower auf. Dort wurden sie auch bereits von einem kleinen, dicken Mann empfangen, der sich ihnen als Gilfroy Pommeroy, oberster Sekretär des Stadtrats, vorstellte. Er führte die Gruppe die Treppe hoch zum Besprechungsraum, wo sie auf Eliander Fireborn, den Hauptmann der Wache, trafen. Der schickte den Sekretär sogleich wieder die Treppen runter, um Erfrischungen zu organisieren. Mit einem Blick halb Hass, halb Verzweiflung begab sich der füllige Kerl immer noch schnaufend und schwitzend wieder auf den Weg. Eliander erklärte den vier, dass auch einige Ratsmitglieder anwesend sein würden. Nach und nach trafen diese dann auch ein: Die Zwergin Manistrad Copperlock, Oberhaupt des Copperlock Clans und Gellan Primewater, ein älterer Mensch, offensichtlich wohlhabend. Letzterer wies den Sekretär an, der Gruppe einen Samtbeutel mit einer Belohnung für das Ausheben des Schmugglerverstecks zu übergeben.

Eliander eröffnete den vieren, dass die Stadt erneut ihre Hilfe benötigte. Sie wollten das Schmugglerschiff ebenfalls noch zu fassen kriegen und wünschten, dass die Gruppe in zwei Tagen Kontakt zu dem Schiff aufnehmen und es entern würde. Gellan Primewater versprach der Gruppe als Belohnung 550 Gold. Mehr als die meisten von ihnen sich wohl jemals hatten vorstellen können. Wichtig war dem Rat nur, dass sonst niemand davon Wind bekam und das ganze in einem vertrauenswürdigen Kreis blieb. Midnight konfrontierte Eliander dabei mit der Ankunft der Leute aus Luskan und betonte, dass solchen Leuten nicht zu trauen wäre. Eliander erklärte ihr, dass die arkane Bruderschaft das Lagerhaus ganz ordnungsgemäß gekauft habe. Während sie das weitere Vorgehen für die Operation erörterten, bemerkte Mirahn, wie Gellan Primewater Midnight mit abschätzigem Kalkül musterte. Um die Tabaxi zu schützen, setzte sie sich zwischen die beiden. Letztendlich wurde man sich einig und auf Nachfragen von Midnight erklärte sich Eliander sogar bereit, das Schiff danach der Gruppe zu überlassen.
Die Ratsmitglieder waren bereits aufgebrochen, doch als die Gruppe den Raum verlassen wollte, stürzte ein junger Wächter herein. Außer Atem berichtete er, dass Ned Shakeshaft, den die vier ebenfalls im Schmugglerversteck gefunden hatten und der angegeben hatte, aus Neverwinter zu stammen und von den Schmugglern überfallen worden zu sein, überraschend tot aufgefunden worden war.

Die vier eilten zusammen mit Eliander zum Gefängnis und nahmen Leiche und Tatort in Augenschein. Die Wächter beteuerten, dass niemand zu Ned gelangt war und auch die Zelle selbst bot bis auf ein kleines, vergittertes Fenster in der massiven Holztür keinerlei Eingänge. Zmej untersuchte das Schloss der Tür, das jedoch nicht manipuliert worden war. Amber nahm unterdessen den Toten genauer unter die Lupe. Er war unnatürlich kalt, wenn man seinen Todeszeitpunkt berücksichtigte, und sein weit aufgerissener Mund suggerierte, dass er bei seinem Tod laut geschrien haben musste. Jedoch hatte niemand etwas gehört. Am Hals entdeckte Amber zwei kleine Einstichstellen und die Halsschlagader war bläulich verfärbt. Außerdem war die Leiche ungewöhnlich bleich und blutarm. Keine der vier hatte eine Idee, was derlei Dinge verursacht haben könnte. Sie vermuteten, dass vielleicht eine der Stirgen aus dem Schmugglerversteck ihren Weg zu Ned gefunden hatte. Eliander vernahm die Erzählungen über die übergroßen Blutsauger mit Besorgnis und wollte eine Patrouille organisieren, die sich der Biester annehmen sollte.

Die Gruppe beschloss, Ned zu bestatten und machte sich zu dritt wieder auf in den Süden der Stadt. Zmej ging unterdessen schon zu ihrer Hütte. Amber führte Mirahn und Midnight zunächst zu ihrem Mentor Ferrin Greenhair, um seinen Rat bezüglich der seltsamen Todesursache einzuholen. Ferrin identifizierte die Einstiche an Neds Hals als Bissspuren eines Vampirs und konnte ebenfalls nekrotische Energie an der Leichte feststellen. Er erzählte, was es mit Vampiren auf sich hatte, wozu sie fähig waren und dass man sie mit einem Stück natürlich gewachsenen Holzes töten konnte. Ebenso ein Stück Holz übergab er Amber, nachdem er eine Ulme freundlich zu einer Spende überredet hatte. Außerdem sollte man den toten Vampir in geweihtem Boden oder dem Sumpf beerdigen, damit er nicht wieder auferstehen konnte.

Nun über die Ereignisse im Bilde, beschlossen die drei, dem armen Ned seine verdiente Ruhe unter der Erde zu gönnen und gingen zum Friedhof, wo sie ihn beerdigten. Midnight machte außerdem noch einen Abstecher zum Lagerhaus, in dem sich seit neustem die Magier aus Luskan eingerichtet hatten, und warf heimlich einen Blick hinein. Die Halle war hauptsächlich mit Kisten gefüllt, von denen eine herausstach: Sie war in Samt eingeschlagen und gerade wurde aus ihr eine Truhe geholt, die einen Spalt geöffnet wurde. Midnight konnte kleine Stäbe erkennen, die ebenfalls auf Samt gebettet waren. Im oberen Bereich der Halle befand sich ein Aufseherbüro, zu dem man über die Laufstege im oberen Stock gelangen konnte. Obwohl es Nacht war, waren die Leute noch voll zu Gange. Midnights Neugier war jedoch vorerst befriedigt und sie beschloss, für dieses Moment nicht weiter nachzuforschen.
Die drei brachten Zmej noch die Matratze vorbei, die sie im Spukhaus erbeutet hatten, und Zmej bot Amber Wasser aus einem magischen Kürbis an. Sie schien dabei sehr überrascht zu sein, dass es sich beim magisch erschienen Inhalt des Kürbisses tatsächlich um eine trinkbare Flüssigkeit handelte.
In Vorbereitung auf den nächsten Auftrag trafen sich die vier am nächsten Tag noch bei Mirahns Leuchtturm, wo diese dem Rest Unterricht in Sachen Kampftaktik gab.
« Letzte Änderung: 14. November 2020, 23:57:06 von Bloodjack »
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  • 01. Dezember 2020, 20:42:55
Episode 6 "Epische Kämpfe und halbnackte Männer"
« Antwort #9 am: 01. Dezember 2020, 20:42:55 »

Ambers Logbucheintrag


Ich weiß, ich sollte meistens am Tag damit beginnen, was passiert, aber es war so viel los, dass ich selten zum Schreiben komme. Nun sitze ich hier auf unserem neuen Boot, der Naked Ned… aber erst einmal sollte ich wohl erklären, wie wir hierher gekommen sind.

Es begann in der Höhle tief unter der Klippe auf der das Haus des alten Alchemisten steht. Der Anlegeplatz der Schmuggler lag verlassen vor uns und wir man konnte die Anspannung und Nervosität in uns allen spüren. Wir hatten einen genauen Plan. Es war Nacht, der Nebel zog sich um die Klippen, mein Fell fühlte sich eklig feucht an und zusammen mit Gernod und Pavel - zwei Gardisten der Wache - befüllten wir das große Ruderboot mit leeren Fässern und Kisten, um die Schmuggler zu täuschen.

Zmej war inzwischen zu dem Turm geklettert, von dem aus sie das Signal an das große Schiff geben würde, sobald dieses Bescheid gab. Nach einiger Zeit musste das Schiff gekommen sein, ein Austausch an Signalen, denn schließlich lief Zmej zu uns um uns mitzuteilen, dass es los ging.

Jeder an einem Ruder machten wir uns auf den Weg durch den Nebel. Auf ein erneutes Signal des Schiffes beschlossen wir nicht zu antworten, sondern uns ruhig zu verhalten und auf die andere Seite zu rudern - das Überraschungsmoment sollte auf unserer Seite sein!

Mirahn half dabei noch viel mehr weiter - sie zauberte eine Nebelwolke, die das Schiff und die Schmuggler auf Deck einfach umhüllte und effektiv blind hinterließ. Wir konnten mindestens zwei Mann an Deck ausmachen, und jemanden, der im Ausguck saß.

Midnight, elegant und leise wie nur eine Katze es kann kletterte nach oben während ich Mirahn nach oben hob, damit sie sich einfach nur an der Reling hochzuziehen brauchte. Als Zmej und ich jedoch schließlich nach oben kletterten, war es mit der Heimlichkeit vorbei. So sehr Mirahn noch versuchte mir zu helfen, unsere Rüstungen, Schnuppen und Waffen wollten nicht still sein.

Einer der Männer an Deck erblickte als erstes Midnight und öffnete den Mund, um etwas zu sagen - unsere Hände schnellten zu den Waffen. Das würde früher zum Kampf werden als erhofft. Doch noch bevor der Schmuggler ein Wort herausbrachte hatten sowohl Midnight und ich ihn mit Armbrustbolzen getroffen und er sank zu Boden. Ich weiß noch immer nicht, wie ich darüber denken soll, dass wir so viele Wesen getötet haben, doch… andernfalls wären es unsere Leben gewesen. Und wir alle haben noch so viel vor uns. Es wäre nicht richtig von uns, einfach so zu sterben und so viele Dinge dem Schicksal zu überlassen… ich schweife ab, liebes Tagebuch.

Midnight, beflügelt von diesem ersten Erfolg, kletterte geschickt den Mast hinauf, bis nach oben und belegte die Schmugglerin im Ausguck mit einem Hunter Mark - vor schreck ließ diese ihre Lampe fallen.

Mirahn lief währenddessen direkt auf ihre Nebelwand zu, den Zauber im letzten Moment fallen lassend und traf den noch stehenden Piraten mit beiden Händen hart gegen die Schultern. Er stolperte nach hinten, versuchte sich zu halten, doch mit einem Husten ging er über die Reling.

Zmej rannte währenddessen die kleine Treppe hinauf zum Ruder, sammelte dort Seile auf die sie finden konnte, bereit, diese auf jeden Fallen zu lassen, der aus der Tür unter ihr kam, denn wir waren sicher - diese drei konnten nicht die einzigen an Bord sein und wir waren nicht mehr leise gewesen.

Die Schmugglerin im Ausguck erschrak sich so sehr, dass sie ihren Zahnstocher verschluckte - Midnight erzählte es uns allen später - und musste so sehr husten, dass sie Midnight mit ihrem Messer verfehlte. Midnight schubste auch sie, ein kleiner Kampf entstand aber schließlich fiel auch sie nach hinten. Die Schmugglerin schaffte es beinahe ihren Fall zu bremsen, das Messer ins Segel gestochen um die Geschwindigkeit zu nehmen und doch… die Landung tat Dinge mit ihrem Genick, die nicht einmal ich mehr hätte heilen können. Mit einem Blick nach unten konnte Midnight weitere Schmuggler durch die Gitter im Boden erkennen. Noch war das hier nicht vorbei.

Ich konnte sie hinter der Tür kommen hören und rief den anderen zu um sie zu warnen - besonders als hinter der nächsten Tür jemand begann, Zauber zu sprechen.

Mirahn zog die Strickleiter an Bord hoch, die für uns gedacht gewesen war, um den Schmuggler im Wasser zu hindern, wieder herauf zu klettern. Sie rief zu Midnight nach oben um sie an den Stein - einen Leuchtstein - zu erinnern. Das Signal, dass die Verstärkung der Stadtwache zu uns rufen würde.

Gemeinsam mit Mirahn versuchte ich nun die Tür zu verbarrikadieren, hinter der wir den Zauberer hören konnten. Auf der anderen Seite des Schiffes war Zmej weiterhin in Hab-Acht-Stellung über einer weiteren Tür.

“Die haben einen Dragonborn” rief sie uns zu, als sie unter Deck das Geräusch von Schuppen und Krallen auf Holz hören konnte. So sehr ich mich anfangs zuversichtlich gefühlt habe, liebes Tagebuch, in diesem Moment war mir gar nicht mehr gut zu Mute.

Die Tür direkt unter Zmej wurde aufgetreten. Heraus trat ein Berg von einem Mann, rau und vernarbt, riesig, halbnackt und mit Ketten um seine Hände gewickelt. Er wirkte eher wie einer der Raufbolde aus den Bücher, die mir Krag manchmal ausleiht, so groß und böse dass uns nur ein starker Ritter hätte helfen können… oder, nun ja, wir uns selbst. Er schaffte es, den Seilen auszuweichen, die Zmej auf ihn fallen ließ und hinter ihm hörten wir einige Leute klatschen. Noch mehr Schmuggler, und die Verstärkung war noch nicht einmal gerufen…

Der Berg warf eine seltsame, brennende Flasche nach Mirahn und mir, verfehlte uns aber Kelemvor sei Dank weit - denn das Ding gab eine kleine Explosion von sich, als es zerbarst.

Eine hellblaue Funken-Explosion erleuchtete den Himmel und ließ alle etwas geisterhaft aussehen, als Midnight nun den Leuchtstein in die Höhe warf, um die Wachen zu rufen. Jetzt hieß es also nur noch durchhalten, bis die Verstärkung da war.

Und es blieb zu hoffen, dass sie schnell kommen würden, denn nun kamen noch zwei weitere Matrosen aus der Tür unter Zmej, wohl die beiden, die den Berg von Piraten beklatscht hatten. Sie hatten, wie schon einige zuvor, Zigaretten im Mund. Keine sehr gesunde Gewohnheit. Wollten Sie denn wirklich unbedingt schneller zu Kelemvor kommen als er sie erwartete? Einer der beiden, ein Halbling, jedoch schien eher mich schnell in das Reich der Toten schicken zu wollen. Der Armbrustpfeil blieb in meiner Schulter stecken und das tat wirklich verdammt weh!

Kelemvor schien mich jedoch noch nicht so schnell direkt bei sich sehen zu wollen, denn er lieh mir seine Kraft um den großen, gemein aussehenden Schmuggler zu verfluchen und half mir, dunkle Fäden der Verwünschung um ihn zu weben. Der nächste Treffer sollte ihm sehr, sehr weh tun. Gepackt von diesem Moment griff ich zu meinem Streitkolben und trat einen Schritt vor. Hinter Mirahn schrie jemand - der Magier - etwas auf eine mir unbekannte Sprache. Mirahn schien die Sprache zu verstehen, denn sie schaffte es, sich vor dem Windstoß zu halten - ich jedoch wurde direkt in die Arme des jetzt verfluchten Schmugglers geweht.

Durch die nun aufgestoßene Tür trat ein Wassergenasi heraus, seine Zähne spitz wie die eines Haies. Er sah wirklich gefährlich aus. Mirahns Versuch, ihn mit ihrem Dreizack zu erdolchen, wich er einfach so aus.

Zmej kümmerte sich währenddessen um den Halbling, der mich getroffen hatte. Sie war eine Phiole mit einer Säure nach ihm - und zersetze ihn einfach. Es war nichts mehr da außer einem beißenden Geruch und leicht angeätzter Holzbretter. Ein grausiger Anblick. Zmej griff währenddessen schon nach dem nächsten Fläschchen tödlicher Flüssigkeit.

Boshun - wie wir durch einen Ruf den Namen des großen Schmugglers erfuhren - schlug nun direkt nach mir. Immerhin stand ich vor ihm und von dem Geschehen um mich herum noch immer etwas verwirrt traf er mich einmal, schmerzhaft. Das zweite Mal hatte ich mein Schild bereit.

Auf dem Ausguck schaffte es Midnight gerade so, einem Bolzen auszuweichen. Langsam wurde dieser Kampf brenzlig. Der Mann, der geschossen hatte, zog nun einen Bogen heraus und lief an Mirahn vorbei. Ihr versuch, ihn währenddessen zu treffen schlug fehl.

Endlich konnte Midnight die Verstärkung kommen hören. Sie waren auf dem Weg. Angesporrnt davon, nur noch eine Weile durchhalten zu müssen, legt sie ihr Hunters Mark auf Boshun und schießt.

Verflucht und mit dem Zeichen der Jägerin belegt traft sie ihn direkt zwischen die Augen. Er hatte keine Chance und sackte direkt vor meinen Füßen zusammen. Die Orc-Frau, die ihn neben dem Halbling angefeuert hatte, sah nun beide ihrer Freunde einen grausamen Tod finden - und sprang über die Reling, um uns zu entkommen.

Hinter Mirahn erschien nun noch ein weiterer Schmuggler - der Captain? Ich war mir nicht sicher, doch als nun auch noch mein Versuch, den Schmuggler mit dem Säbel zu treffen, fehlschlug, wandte ich mich erneut an Kelemvor. Es war zu früh für uns zu gehen. Mirahn war von uns allen am erfahrensten im Kampf, sie durfte nicht zu Boden gehen. Kelemvors Fäden zogen sich um sie, dieses Mal schützend, nicht verdammend.

Leider konnte nicht einmal das helfen, als der Genasi-Magier nun Blitze auf Mirahn einfahren ließ, die sie durchzuckten. Er sprach wieder in dieser seltsamen, hart klingenden Sprache. Jedoch schien Mirahn davon nur noch mehr angesporrnt zu sein. Sie tänzelte leichtfüßig um den Schmuggler mit dem Säbel herum und stach auf ihn ein, rammte den Dreizack direkt in sein Brustbein. Eine seltsame Macht ging nun von ihr aus, die ich nicht nur am glänzen ihres Dreizacks sehen, sondern auch spüren konnte. Das war kein normaler Treffer. Auch hinter Mirahn war jemand, der ihre Kräfte verstärken konnte, wie mir schien. Der Schmuggler ging zu Boden, sein Lebenslicht verloschen.

Zmej unterdessen warf ein Glas ranziger Butter nach dem Magier, der Mirahn angegriffen hatte. Das Glas zerbrach und überzog den Genasi und den Boden unter ihn mit einer schmierigen Fettschicht. Er schaffte es nicht sich zu halten und krachte zu Boden. Midnight, die es vom Ausguck aus gut beobachten konnte, ließ ihr Hunters Mark auf ihn wandern und schoss gekonnt mit ihrer Armbrust - erneut ein Treffer. Die Blitze, die noch immer Mirahn durchzuckten, endeten endlich.

Nun hatten wir auch Gewissheit, dass der letzte Schmuggler, der von unter Deck gekommen war, der Captain war, denn er stellte sich als “Captain Sigurd Schlangenauge Eierabschneider” vor, während er auf mich und Mirahn losging. Er verfehlte Mirahn und ich wollte mich gerade über seinen doch seltsamen Namen lustig machen, als sein Säbel mich direkt in den Bauch traf. Ich verlor das Bewusstsein und konnte spüren, wie meine Lebenskraft schneller zu verrinnen schien als sie sollte.

Dann jedoch hörte ich eine Stimme in mir, nicht Kelemvors, sondern eine, die ich noch nie gehört hatte. Sie schien von Mirahn zu kommen und zugleich auch nicht und ich weiß nicht, ob mein sterbendes Ich es sich nur vorstellte, aber die Stimme sprach auch zu Kelemvor.
Mit einem Husten kam ich zurück ins Bewusstsein. Mirahn stand über mir - sie hatte mich geheilt.

Zmej hörte währenddessen noch einmal den Dragonborn unter Deck, jemand sprach in gebrochenem Drakonisch. Zmej rannte vor die Tür und versuchte nun mit aller Überzeugungskraft auf die Tür, nein, die Wesen hinter der Tür, einzureden. Als die Türe aufgerissen wird sehen wir alle, dass es sich nicht um Dragonborn handelte - sondern um drei grüne Echsenmenschen. Sie sprachen mit Zmej in dieser mir so unverständlichen Sprache, doch als Zmej schließlich auf Bodhun deutete und sie los stürmten, war mir klar, dass was auch immer sie gesagt hatte, funktioniert haben musste.

Die drei stürmten los auf den Captain, packten ihn und sprangen über die Reling, bevor ich auch nur blinzeln konnte, geschweige denn den Versuch zu starten sie aufzuhalten. Derjenige der dreien, der wohl der Anführer zu sein schien, sprach auf Drakonisch noch zu Zmej, bevor sie verschwand. “Gesegnete. Zislas Dankbar.”

Midnight ist von der Aktion etwas irritiert und verfehlt den Magier, dessen Name wir endlich auch erfuhren. Punketar. Ich aß eine der Goodberries, die mir mit auf den Weg gegeben worden waren, ich wusste, dass sie nicht lange haltbar waren und noch immer war ich nicht wieder ganz hergestellt. Ich musste durchhalten, Mirahn hatte es mir so oft gesagt, wenn jemand zu Boden ging, war ich die beste Chance denjenigen zu retten. Also musste ich stehen bleiben.

Anscheinend jedoch hatten wir immer noch nicht alle Crewmitglieder gesehen, denn aus einer Tür kamen noch einmal zwei junge Schmuggler - und flogen prompt zu Boden, als sie in der ranzigen Butter ausrutschten.

Punketar versuchte nun zu fliehen, in dem er sich einfach davon teleportierte - leider war er nicht schlau genug, sich nicht genau zwischen Genot und Pavel zu teleportieren, die ihm jeweils eines über den Kopf zogen und ihn erledigten. Mirahn schüchterte währenddessen die beiden am Boden liegenden Schmuggler so ein, dass sie sich fesseln ließen und keinen Widerstand leisteten.

Vom Wasser konnten wir noch hören, wie die beiden dort schwimmenden unter die Oberfläche gezogen wurden. Midnight sah nicht genau, was passierte, jedoch hatten wir wohl alle die Echsenmenschen im Verdacht.

Und damit endete der Kampf, endlich. Wenige Minuten später legte die Wache, angeführt von Eliander, an. Wir kamen langsam wieder zu Atem und die Zeit schien wieder in normalerem Tempo zu vergehen. Midnight holte sich den Hut des Captains aus dem Wasser und setzte ihn auf, während ich meine Wunden versorgte und dann die Leichen aus dem Weg räumte. Ich debattierte mit mir selbst darüber, sie mit an Land zu bringen und dort zu bestatten, doch waren sie am Ende Piraten und waren am Ende vielleicht sogar am glücklichsten damit, in der See bestattet zu werden. Wir warfen sie über die Reling.

Zmej währenddessen begann damit das Segel des Schiffes zu reparieren und Midnight kümmerte sich um die beiden überlebenden Schmuggler. Dann endlich kamen einige der Gardisten an Bord.

Wir durchkämmten das Schiff und fanden eine Menge interessanter Dinge. Besonders das Logbuch hatte es Eliander und Mirahn angetan. Außerdem entdeckten wir eine Art Papagei namens Cuppa, schwarzweiß und mit einer Vorliebe, jeden zu beleidigen. Ich befreite ihn aus seinem Käfig in Boshuns Kabine. Ein süßer Vogel. Midnight kam diese Art sogar bekannt vor. Es ist ein Vogel aus ihrem Heimatland, genannt Makádu.

In dem selben Raum entdeckten wir auch Waffen, die wohl von einem Seeelfen stammen mussten - und kaum war uns das klar geworden, hörten wir das Klopfen von direkt unter unseren Füßen. Mit einem Schlüssel, den wir gefunden hatten, öffnete Zmej eine versteckte Tür im Boden und vor uns lag eine blinzelnde Gestalt.

Der Elf hatte graue Haut, spitze Ohren, schwarzes Haar und graue Augen. Er war halbnackt und geknebelt. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus.

Zmej zog ihn hoch und drückte ihm eine Salbe in die Hand, mit der er sich heilen könnte. Er murmelte etwas vor sich hin und ich schien die einzige zu sein, die es verstehen konnte.
“Bei den Strömungen der Tiefe…”
Er sprach Elbisch und wie es schien war ich von unsere Gruppe die einzige, die seine Sprache verstand. Er nannte mir seinen Namen - Oceanus - und redete dann abwechselnd in Elbisch auf mich, und in Primordial auf Mirahn ein. Er schien extrem wütend auf Boshun, der ihn gefangen gehalten hatte, und fand es schade, dass er ihn nicht hätte töten können.

Eliander, der schließlich zu uns stieß, konnte Oceanus als Elf natürlich auch verstehen und gab ihm nach einigem hin und her seinem Umhang, damit er nicht mehr so leicht bekleidet dastand. Da Eliander jedoch wenig Zeit hatte und die anderen Oceanus nicht gut verstanden, kümmerte ich mich also um ihn. Als ich ihm von den Lizardfolk erzählte wirkte er erschrocken, angespannt.

Zmej führte währenddessen Eliander zur Kajüte des Captain und sie unterhielten sich über das Schiff. Im Logbuch des Schiffes fanden sie heraus, dass es sich um eine Schmuggler-Gruppe aus Luscarn handelte. An Land war ein Magier mit den Echsenmenschen in Kontakt und versorgte diese mit Waffen. Etwa 10 Meilen von Saltmarsh in den Sümpfen ist der Treffpunkt der Lizardfolk und die Sache schien schon einige Monate so zu passieren. Wollten die Echsen etwa die Stadt angreifen?

Es verging noch eine ganze Weile, ehe endlich ein wenig Ruhe eintraf. Eliander beschloss, dass das Schiff unsere Belohnung für die Unterstützung bei dieser Aktion sein sollte. Wir würden es gereinigt und mit einer Crew zur Verfügung gestellt bekommen. Wir einigten uns auch darauf, die beiden jungen Schmuggler, die wir am Leben gelassen hatten, als Crew zu verpflichten. Eliander wollte sie zuerst einsperren, doch Mirahn bestand darauf, dass sie eine zweite Chance verdienen.

Oceanus erzählte mir, dass er vom Stamm der Manaan stammte, aus einer Siedlung etwa 20 Meilen südöstlich von hier. Sie konnten das Schmugglerschiff oft beobachten und fanden es seltsam. Sein Auftrag war es, das Schiff zu überwachen und er verfolgte sie bis zu einer großen Stadt im Norden - vermutlich Luscarn. Es scheint der Heimathafen der Schmuggler zu sein.

Etwas beschämt gab Oceanus schließlich zu, dass die Piraten ihn schließlich entdeckt, bewusstlos geschlagen und gefangen genommen hatten. Er beschloss, eine Weile bei uns zu bleiben um zu sehen, wie diese Sache enden würde - und dann fiel er bewusstlos in meine Arme. All das hatte ihn wohl ziemlich angestrengt. Mirahn und ich versorgten ihn so gut wir konnten und den Rest würde eine gute Nacht voll Schlaf richten.

Und so, liebes Tagebuch, sitze ich nun hier und schreibe etwas ungelenk, während neben mir ein schlafender Wasserelf liegt und auf meinem Schoß ein Pseudodrache sitzt. Bimz hatten wir im Zimmer des Magiers gefunden und er scheint mich zu mögen.

Während ich hier sitze sehe ich Midnight mit dem Hut eines Captains am Bug stehen. Auf ihrer Schulter sitzt Cuppa, ihre Schatten sind schwarz gegen den sich langsam erhellenden Himmel.

Zmej läuft mit einem großen Notizbuch über Deck und notiert sich bereits alles, was verbessert und angepasst werden muss an unserem Schiff, der Naked Ned.

Mirahn sitzt neben Pavel, beide trinken aus einem Flachmann und sie unterhalten sich leise.

Der Nebel verzieht sich langsam und es kommt ein neuer Tag. Ich bin gespannt, was wir noch so alles erleben werden.
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  • 01. Dezember 2020, 20:45:24
Episode 7 "Wie man eine Crew findet"
« Antwort #10 am: 01. Dezember 2020, 20:45:24 »

Zmejs Logbucheintrag

Nachdem das Schiff sicher im Hafen angelangt war und zu Wartungsarbeiten der Schreinergilde übergeben wurde teilten sich die Freunde auf.

Zmej schaffte es heimlich ihre Hütte über die Nächte leerzuräumen, Magret hegte keinen Verdacht. Als sie eines Morgens aus ihrem hübschen kleinen Häuschen trat  und statt der windschiefen Hütte nur einen freien Platz mit festgetretenem Boden sah entrann ihr eine Freundenträne. Endlich ist diese schreckliche Person neben ihr weg, der Garten kann erweitert werden!
Die nützlichen Teile ihrer Hütte nutze Zmej um im Schiff neue Wände einzubauen oder kleinere Reperaturten zu tätigen. Als Amber eines Tages in der Reperaturhalle vorbeisah konnten sie und Zmej mithören, wie Gilfroy Pomeroy der Vorabeiterin Ilar Kanklesten eine Nachricht von Stadträtin Oweland überbrachte. Die Arbeiten am Schiff sollen beschleunigt werden. Kurz danach kam der Botenjunge zu den Beiden um ihnen Nachrichtenen zu überbringen. Die Gruppe möge sich am nächsten Tag um 17.30 Uhr am Rathaus einfinden, Stadträtin Oweland bittet um ein Gespräch. Etwas besorgt blickten sich Amber und Zmej an, nahmen dem jungen die restlichen Nachrichten ab und schickten ihn seiner Wege.

Midnight half in der Zwischenzeit ihren Eltern bei deren täglicher Arbeit. Eines abends beschloss sie sich ein gewisses Lagerhaus einmal genauer anzusehen. Nicht weit entfernt von dort traf sie Amber, die die gleiche Idee hatte. Außerdem informierte sie Midnight über das Treffen am nächsten Tag. Midnights exzellente Schleich- und Kletterkünste verhalfen ihr einen guten Blick in das Lagerhaus in dem diverse Leuchter mit teils unnatürlichem Licht für Helligkeit sorgen. Einige Leute waren noch in dem Lagerhaus, geordnete Stapel von Kisten waren zu sehen. Im Büro bewegte sich auch eine Person, diese packte auf einmal ihren Mantel und einige andere Sachen udn begab sich zum Eingang. Die anderen Personen im Lagerhaus bewegten sich unisono mit der Person, ohne Kommando. Amber stand in der Zwischenzeit an der Hauswand und versuchte erfolglos etwas zu lauschen. Als die Eingangstür aufgerissen wurde tat sie so, als ob sie gerade auf dem Weg zum Friedhof war. Die Leute aus der Lagerhalle schauten nur grimmig und begaben sich wieder hinein. Amber bewegte sich daraufhin Richtung des Umberleetempels, der dortige Priester untersuchte die täglichen Opfergaben und lächelte sie nur an. Als Amber ihre nächste Runde zum Lagerhaus drehte kam eine Person aus dieser. Der gewisse Dorian Coyle, Amber und Midnight bereits bekannt, kam heraus und begann sich mit Amber zu unterhalten. Er fragte höflich ob er mit zum beten kommen dürfte, Amber bejahte und sah noch wie Midight geschickt über der Tür hing bevor sie mit ihrer Begleitung Richtung Friedhof ging, again.
Midnight schaffte es währenddessen mit Hilfe ihres magsichen Blicks die gesicherte Lagerhalle zu betreten. Seltsame Typen sind drinnen mit starren Blicken auf Bücher gerichtet und Midnight nicht zu beachten schienen. Sie schaut sich kurz um und verlässt die Lagerhalle wieder, diesmal mit dem Ziel Amber und ihren "netten" Begleiter zu verfolgen.
Der nächtliche Spaziergang zwischen Amber und Dorian verlief erstaunlich ruhig. Es gab viel Smalltalk, am Friedhof dann das abendliche Gebet, danach eine Begleitung der Lady nach Hause. Amber konnte Dorian in der Mitte der Stadt abwimmeln, ganz zum Hain wollte sie ihn doch nicht haben. Nachdem er sich verabschiedet hatte kam MIdnight zu Amber, sie hatte einen Teil des Spaziergangs zumindest mitverfolgt. Als die Beiden noch in der Straße standen und redeten fiel ihnen eine Kutsche auf. Anscheinend die eines Adligen der auf einer dieser Parties von Mr. Primewater war. Der Kutscher fällt Midnight noch ins Auge, ein Mann mit weißen Haaren die in einem Zopf sind, danch ging jeder nach Hause und hatte noch eine geruhsame Nacht.

Mirahn in der Zwischenzeit hat sich auf eine längere Reise aufgemacht. Erst per Boot, dann selbst schwimmend bis weit vor die Küste auf Höhe Thornhold. Im Wasser traf sie dann eine Delegation ihres Volkes, Freunde und Vorgesetzte. Es war Zeit  ihren Eid zu leisten und sie begleiteten Mirahn zu dem Ort an dem das geschehen sollte. In den Tiefen des Ozeans über einem Graben leistete Mirahn ihren Eid und ließ sich sinken. Immer tiefer bis sogar ihr der Druck Schmerzen bereitete. Dort hörte sie die Stimme ihres Gottes, klar und deutlich wie sonst nirgends. Eine Strömung brachte sie nach oben zu ihren Gefähren, schneller als sie hätte schwimmen können. Der Eid ist besiegelt, Mirahns Aufgabe ist klar. Ihre Gefährten schickten sie mit einem Geschenk zurück nach Saltmarsh, da hier keine Aufgabe auf sie wartete. Der Ring ließ die Strömungen zu Mirahns Gunsten fließen, sie war zurück in Saltmarsh in einem Bruchteil der Zeit den sie zur Hinreise gebraucht hatte.
Als sie aus dem Brunnen ihres Zuhauses stieg rechnete sie nicht damit gleich überfallen zu werden.


Die Freunde trafen sich vor dem Rathaus. Verwirrt von Mirahns Abwesenheit, keiner wusste wohin sie verschwunden war, nur mit Hoffnung, dass sie wieder auftauchen würde. Die "Helden" bekamen netterweise von einem der Bäcker übriggebliebene Krapfen. Als sie das Rathaus betraten wurden sie unverzüglich von einer gewissen Miss McIntosh zu der Stadträtin Eda Oweland geführt. Zmej erschrak erst einmal sehr, da diese Dame Magret doch sehr ähnlich sieht. Trotz ihrer rauen Art, Midnight erinnert sie sehr an die Sprechweise von Fischern an den Docks, war Frau Oweland sehr nett, ließ Getränke bringen und fragte wo Mirahn sei, es wuren schließlich 4 Leute eingeladen. Nachdem Amber, MIdnight und Zmej die Sache aufgeklärt hatten ließ Frau Oweland ein Angebot verlauten. Lord Neverember aus Neverwinter hat ein Piratenproblem. Daher sind all seine Schiffe beschäftigt. Saltmarsh hat nun die Bitte erhalten ein Schiff zu senden, da auf den Gandalun Inseln eine Expedition zu vollführen ist. Dort ist ein Schiff aus dem Himmel gefallen und da die Insel Teil der Lords Alliance ist, muss die Lord Alliance Hilfe schicken. Neben der wunderbaren Erfahrung auf See hat ebendieser Lord Neverember eine großzügige Belohnung versprochen, 800 GP. Seine Leute sollten morgen oder übermorgen in Saltmarsh eintreffen. Daher wurde von Frau Oweland die Arbeit an der Naked Ned beschleunigt. Das einzige das nun fehlt ist eine Crew. Oweland empfahl 8-10 Crewleute und die wichtigen Positionen natürlich. Mit diesem Hinweis wurden die Freunde entlassen. Da Mirahn sich immer noch nicht gemeldet hatte machten sie sich auf den Weg zu ihrem Leuchtturm und kamen gerade an, als sie aus dem Brunnen stieg, dies sah zumindest Midnight.

Wiedervereint brachten sie Mirahn erst wieder auf den neusten Stand. Midnight wollte mit Ben über mögliche Crewmitglieder reden, sie hatte da schon einige Leute im Sinn. 2 Leute hatte Mirahn erfolgreich aus der alten Crew "rekrutiert". Die letzten Fehlenden sollten nun im "Empty Net" gefunden werden, dort enden viele gescheiterte Lebensgeschichten, nun könnte dort vielleicht neue Anfänge für Leute stattfinden. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg und betraten die doch schon gut gefüllte Taverne. Ein freier Tisch wurde prompt zum Rekrutierungsschalter inklusive "Wir heuern an, stellen Sie sich vor!" Schild. Nach einiger Zeit meldete sich eine Frau, welche Mirahn anscheinend kannte. Sie stellte sich kurz vor, erzählte von ihren Reisen und wurde von allen als 1. Maat abgesegnet. Ein recht betrunkener Mensch stellte sich kurz danach vor. Die gute Dame schwanke sehr, hatte aber einen abgewetzen Marinemantel an. Anscheinend war Erfahrung vorhanden, in medizinischer Hinsicht noch ungewiss aber am nächsten Tag sollten wir schlauer sein. Die gute Frau namens Victoria Brooks salutierte noch  vor Kapitän Midnight und kippte promt um und übergab sich. Amber kümmerte sich um sie um sicherzugehn, dass sie den morgigen Tag noch überlebte. Als nächstes näherte sich ein weitere Mensch dem Tisch. Er wollte neu anheuern, da sein altes Schiff zu langweilig war, ein Handelsschiff ist wohl nichts für alle. Er unterschrieb mit einem schwungvollen X und freute sich auf den morgigen Tag.
 Zmej trat für einen Moment an die frische Luft. Eine etwas schäbigere Gestalt schälte sich aus einem dunkleren Eck und sprach Zmej auf die freien Stellen an. Wie sich herausstellte war Zmej diese Person bekannt, von einner vollkommenen legalen Reperatur eines Schiffes, das unvorhergesehen in einen Baumstamm geschwommen ist. Konstantin Wrubel stellte sich dem Rest vor, wurde als Qaurtiermeister abgesegnet und bekam etwas zu essen.
Nach längerem Warten und Plänen das Etablisement zu wechseln kam eine etwa halblinggroße Gestalt auf den Tisch zu. Issex stellte sich vor und wollte als Koch anheuern. Alle waren skeptisch, auf die Frage was sein bestes Gericht wäre antwortete er "Brot mit Fleisch", außerdem fielen uns allen Krallen und eine seltsame Verlängerung am Hinterende des Mantels auf. Die gereichten seltsame friettierten Bällchen schmckten aber nicht schlecht. Zmej nahm sich diesen Issex mit nach draußen, da sie einen Verdacht hatte, wenn sie in 2 Minuten nicht zurück wäre sollten die Anderen nachkommen (sicher ist sicher).  Draußen stellte sich heraus, dass Issex ein kleiner roter Kobold ist der die Welt sehen will und auf den Meere umhersegeln. Zmej gab klein bei und informierte die Anderen im Empty Net über Issex, Konstantin wurde kurzeshalber ebenfalls informiert und mit Issexsitten bis morgen beauftragt.

So verlief die Nacht, der nächste Tag wird wohl ein spannender sein.   
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2020, 12:21:00 von Bloodjack »
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  • 31. Dezember 2020, 12:55:24
Episode 8 "Free Willy"
« Antwort #11 am: 31. Dezember 2020, 12:55:24 »

Mirahns Logbucheintrag

Der Tag der Abreise war gekommen. Midnight verabschiedete sich von Eltern, die ihr viele gute Wünsche mitgaben – und gab schließlich ihre Gassenkatze zu ihnen. „Damit ihr in der Zwischenzeit auch eine Katze in eurem Hause habt“, sagte sie und machte sich zur Naked Nedd auf und gab ihren Eltern die Chance, sich zu sammeln. Da diese bis dahin tapfer durchgehalten hatten, sich nun die Tränen nicht mehr zurückhalten konnten.

Zmej hatte sich bereits in ihrer Kajüte eingenistet und werkelte unter Zischen, Dampf und Rauch an mysteriösen Gegenständen, während Bims sie gähnend im Blick behielt.

Unter dem Rauschen des Haines legte Amber ihre Karten. Doch obwohl sie die Anwesenheit ihres Gottes spürte, sprachen die Karten keine göttlichen Botschaften.

Mirahn wanderte durch sanfte Hügel auf die Tore der Stadt zu und hielt kurz an einem Randstein und altem Gatter. Blonde Haare und ein paar Zahnlücken blickten ihr entgegen- Louis war am Zaun und schwang eifrig sein Holzschwert. Sie verabschiedete sich von ihm und versprach in einer Mondphase zurück zu sein. Auf ihrem Weg Hafen lief sie durch den Fischmarkt, erwiderte das finstere Blickduell mit dem Fischhändler Milorad und kaufte bewusst bei der Konkurrenz ein paar Sprotten- denn sie hatte gehört, dass die Oberflächenbewohner großen Wert auf eine permanente Katzenpräsenz an Board von Schiffen legten – und Midnight nun mal  mit auf Abenteuer und Landjagd musste.

Amber hatte derweil einen ähnlichen Gedanken- und sah einen Mann einen dunklen Sack in den Hafen werfen, aus dem es noch ein wenig mautzte. Heldenhaft hechtete sie ins Wasser und rettet drei kleine Kätzchen- gerade in dem Alter, wo sie langsam aber nur langsam anfangen, feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Mit Hilfe von Midnight, die Amber in der Zwischenzeit gefunden hatte, rubbelte sie drei Kleinen trocken. Nun war nur noch das Nahrungsproblem zu lösen. Doch praktischerweise wehte bereits vom Grünen Markt ein Mähen über den Fluss.

Auf den Weg dahin trafen die Heldinnen auf Mirahn und machten sich über die Brücke auf die andere Seite des Stadt. Wiedereinmal fiel Ihnen auf, wie freudig sie begrüßt und ihnen zu genickt wurde. Wenn das Zmej wüsste- sie würde kaum vom Boot zu schleifen sein!

Auf dem grünen Markt fand sich schnell ein eifriger Halblinghändler und sein Cousin, die für Ziege und Futter für diese sorgten. Dabei fiel die Wahl auf die mürrische Milchziege Gertrud- diese wirkte überraschend effektiv einschüchtern. Sie schien ein unfassbares natürliches Talent dafür zu haben- doch Amber überzeugte sie, mit zum und aufs Schiff zu kommen.

Konstantin, der Quartiermeister, war derweil fleißig gewesen und hatte eifrig Fracht eingekauft und auch für die Seele der Crew gesorgt. Zudem hatte er auch Waffen für die Crew besorgt, die Roja in Verschluss nahm- und die Crew auf mögliche Kämpfe auf See vorbereitet war. Auch die zwei ehemaligen Schmugglerjungen waren am Deck und wurden eifrig beschäftigt. Konstantin erhielt von den Heldinnen gerade Lohn für 1 Monat der Crew und den Einkauf für die gesamte Reise, als eine Kutsche mit den Begleitern aus Neverwinter auf den Docks hielt.
Die Heldinnen strafften sich, während Konstantin eilig unter Deck in Deckung ging. Auch die Crew machte sich präsentabel nur die werte Ärztin hing durch ihren Kater etwas bleich über der Reling.
 
Vorne weg stieg eine Frau, ihre Präsenz als Anführerin und gewohnte Befehlsgewalt nicht zu übersehen.  Kapitän Aveene Greysail mit ihren straffen blonden Haaren und einer auffälligen Narbe am Kinn hatte man zu den Heldinnen geschickt. Nach einer kleinen Kräftemessen mit Mirahn lösten sich ein wenig ihr Rücken und ihre Schultern und sie wurde umgänglicher, während der 1. Maat sie zu ihrem Quartier begleitete. Es folgte ein auffallender Hühne mit rotbraunen Haare und Vollbart. Fast 2 Meter zählte Stor Hornraven, der von dem König als Liaison zu Neverwinter geschickt wurde. Mit breiten Grinsen begrüßte er die Heldinnen mit Schulterschlag, Bärenumarmung und entschwand über Deck, auf dass er zudem ein großes Fass Schnaps schleppte.
Zuletzt kam ein Halbelf und eine kleine Menschin auf die Heldinnen zu. Mit charmanten Lächeln und verschmitzten Funkeln in den Augen stellte sich Quaara Alassandra vor. Auch er hatte ein Narbe im Gesicht, seine kurzen braunen Haare modisch geschnitten und schien sofort einen kleinen Hahnenkampf mit unserem Bootsmann zu veranstalten, welcher allerdings zumeist auf aufplustern und umher stolzieren bestand. Bevor er dies tat, stellte er noch die letzte Dame in der Runde vor: Shandri Dundragon. Klein, mit dunkler Haut und Sommersprossen schien sie weit aus dem Süden zu stammen. Sie fügte hinzu, dass sie Heilerin sei und verschwand zu ihrem Schlafplatz.
Nun war die Zeit zum Auslaufen gekommen. Midnight setzte sich ihren erbeuteten (eindrucksvollen) Hut auf und befehligte das einwandfreie Ablegen und Navigieren, während Roja Hammerfaust am Steuer stand.
Als die Naked Nedd den Hafen Saltmarsh verließ drehte sich Midnight noch einmal zum Wasser schnipste Silbermünze ins Fluten und hielt Blickkontakt, als ein kleines Funkeln entstand. Auch andere Seeleute brachten letzte Opfergaben und verschwanden dann zu ihren Posten oder einer angemessenen Ort, um sich die Zeit zu vertreiben.
Zmej war derweil noch immer vertieft in ihre Arbeit und verbarrikadierte sich schließlich in ihrem Raum. Man solle ihr das Essen vor die Tür stellen und sie würde schon wieder auftauchen!

Bims schlich sich während einer dieser Essenübergaben aus der Tür und verzog sich schmollend zu Mirahn: die Dragonborn würde zwar mit Dampf und Rauch arbeitet aber es würde ja gar nichts passieren. Der kleine Drachenzwerg legte sich schließlich wie ein Kragen um Mirahns Hals, als er ausgiebig kund getan hatte, wie langweilig es in Zmejs Kajüte doch sei. Mit ihrem neuen schicken Kleidungsstück begab sich die Triton sich auf die Suche nach Stor und wurde alsbald fündig. Sie tranken den restlichen Flaschengeist aus, der Mirahn als Glücksbringer vor dem Geisterabenteuer von einer Tavernenbesucherin übergeben wurde, und Stor befand diesen Alkohol als ganz passabel. Sie tauschten Geschichten aus, redete über ihre gemeinsamen Feinde, die Haimenschen, und Mirahn erfuhr ein wenig über die Inselbewohner und den Krieger. So sei dieser stolzes Mitglied der königlichen Langbootflotte, die über 200 Boote umfasste.
Auch Amber machte sich mit einer der neuen Kameraden vertraut- sie traf Shandri vor der Kajüte der Schiffsärztin, wo sie beide diese sprechen wollten. Jedoch war die Tür verschlossen und in Anbetracht der gemäßigten Morgenstunden wollten man diese nicht stören. Shandri freundete sich mit Amber an und erzählte ihr, dass sie das erste Mal aus Elturel herausgekommen war- doch besaß sie den Rang eines Knappen im Order of the Gauntlet. Ursprünglich stamme sie nicht aus der Stadt des ewigen Tages (Sie als Kind sogar einmal knapp einem Riesenangriff entkommen) und doch vermisse sie bereits den goldenen Schein der Kugel. 
Midnight traf auf Aveene, die eine Taktikbesprechung abends in Midnights Kajüte vorschlug. Für diese organisierte Amber besseren Rotwein, Essen und ausreichend Stühle in ihrer Kajüte. Midnight, Amber, Mirahn sowie Aveene und Stor fanden sich zum Abend dort ein. Dabei wurden die Neuankömmlinge gleich herzlich von Cupa, dem Vogel, begrüßt, indem er sie beleidigte.
 
Aveene berichtete, dass auf der Insel ein Schiff abgestürzt sei, woraus etwas oder mehrere Etwasse hinausgekommen sein und Leute töten würden- jedoch könne Stor ausführlicher berichten. Dieser schlug sich kräftig auf die Brust und berichtete, dass er in der Tat von seinem König Olgrave Redaxe aufgrund des Paktes zum Beistand suchen geschickt wurde. In den Landen von Jarl Frostgrey, auf der Westküste der Insel, sei in der Tat ein seltsames Schiff angelandet. Der Jarl behaupte auch, seltsame Kreaturen haben ein paar Bauern umgebracht. Es gäbe auch zwei Überlebende doch diese brabbeln wohl nur Mist und seien beim Heiler. Er vermutete (und sei nicht allein mit dieser Meinung), dass es eventuell nur Piraten sein und der Jarl nicht zu geben will, dass er es nicht gebacken bekam. Generell sei der Plan, zunächst die Hauptstadt anzulaufen, wie von Gebrauch und Protokoll üblich ein bis zwei Feste und Gelage zu feiern und dann den Jarl und schließlich das seltsame Boot zu untersuchen. Eine Ablehnung der Feste sei nicht möglich und auch ausreichend Teilnahme an der Bewirtung sei Pflicht, um nicht unhöflich zu sein. Dabei widersprach Stor ersten Vermutung von ungewöhnlichen Riesenwellen, Sturmfluten oder anderer natürlicher Ursachen, die ein Boot vom Meer aufs Land befördern könnten. Aveene vermutete einen irreleiteten Magier. Daraufhin ließ Stor die Frauen allein und begab sich zu seinem Alkohol (Selbstverständlich konnte er dem guten Rotwein wenig abgewinnen).
 
In seiner Abwesenheit sprach Midnight die Kapitänin auf die Nordmänner an- sie sei nicht so gut mit denen, und habe vor der Einigung des Paktes (Lord Alliance) einige Schlachten mit diesen geschlagen. Sie seien kaum besser als die Piraten gewesen. Umso mehr wurmte sie die Geschehnisse in ihren letzten Monaten. Sie hätte einen schönen Dreimaster befehligt, die Voyage, und sei gegen die Piraten über die Meere gesegelt- bis diese sie erfolgreich in eine Falle lockten. Dreiviertel ihrer Crew sei verschleppt oder gemetzelt worden und die ungeliebten Nordländer hätten sie und die Überreste ihrer Mannschaft gerettet. Mirahn erkundigte sich ein wenig zum Aufbau der Lordallianz- schließlich gab es da noch den unbekannten Toten aus dem Haus des Alchemisten, der nur sein Schild als Erkennungsmerkmal übrig hatte. Doch Aveene verwies sie an Neverwinter. Dort könne sie Meldung machen. Wenig anderes von Bedeutung wurde an diesem Abend ausgetauscht – doch am folgenden Tag suchte Midnight Aveene zum persönlichen Gespräch und unterhielt sich mit ihr über die gemeinsame Abneigung. Midnight erfragte gerade Information zur Schwarze Armada, der berüchtigten Piratencrew. Deren Admiral hält sich weiter bedeckt und es sei keine Basis, kein Gesicht bekannt. Midnight gibt zu, sie hätten zwar keinen direkten Konflikt mit ihm aber ein paar Hühnen mit seinen Handlangern hätte sie schon zu rupfen. Da gibt es viel Gesocks was mit den Piraten herumkrieche: Teufel der Teufelsflosse, Paktierer von Asmodeus sogar von Frostriesen und Untoten wird gemunkelt, die für ihn segeln sollen. Auch Sklavenhändler seien dabei, die mit Geisterschiffe oder magischer Kunde auftauchen und wieder verschwinden sollen. Die brutalsten seine die Blutigen Elf, Zwölf oder Dreizehn. Midnight kann bei diesen Namen ein instinktiven Hissen nicht unterdrücken, was Aveene nicht entgeht. Diese schlägt vor, ein wenig die Archive zu bemühen. Es gäbe in größeren Städten genaue Aufzeichnungen zu den Piraten- und in Neverwinter könne ihr sicher geholfen werden. Per Handschlag schließt Midnight schlussendlich eine persönliche Verabredung gegen Piraten mit Aveene.
Amber nutzte die Tage auf See um sich um ihren Garten und die tierischen Mitreisenden zu kümmern und sich weiter mit Shirandi auszutauschen.
Mirahn nutzte einen ruhigen Moment um in ihrer Kabine Kontakt zu ihrem Gott herzustellen. Sie schloss die Augen und sah zunächst vor ihrem geistigen Auge nur einen schwarzen Raum, bis ein Felsen im Mondlicht auftauchte, wo eine Alge im Mondlicht badete und dieses in sich aufnahm.

Die Hälfte der Tage war vorüber gestrichen, als sich alle Heldinnen (außer der eifrig werkelnden Zmej) an Deck trafen und in den Fluten ein großes, schwarz-weiß gefärbtes Objekt, sahen, welches von Haien umkreist wurde. Nach einem Moment sprang Mirahn episch, elegant und mit viel Elan über die Reling. Midnight hechtete hinterher, während Amber zunächst die Lage an Deck im Auge behielt.
Ein muskulöser Mann, dessen Gesicht tragischerweise wie ein Pferd aussah, arbeitete eifrig, um das Schiff zu verlangsamen und zu drehen um den ins Wasser Springenden zu helfen. Stor und auch Shandri erkundigten sich derweil auf unterschiedliche Arten bei Amber, ob dies normal und üblich sei. Derweil schwammen Midnight und Mirahn geschmeidig zum Ort des Geschehens, wo sie die Haie überraschten. Der Orca war geschwächt durch Netze und eine Harpune, konnte sich aber noch einigermaßen verteidigen. Mirahn fiel seine unglaubliche Größe auf - sie schwamm zu ihm und machte ihm mit der Erfahrung ihres Volkes verständlich, dass er doch seine Schule rufen sollte- was dieser auch tat. Midnight nutzte hingegen den Überraschungsmomente, legte gekonnt ihre Armbrust und Pfeile an, streckte sich über die Wasseroberfläche um ihr Jagdmal zu beschwören und erschoss einen Hai. Ein wilder Kampf entbrannte. Sowohl Midnight, Mirahn als auch der Orca tötete die Räuber, welche sich nach Blut in ihrem Fressrausch letzten und so gelegentlich auf ihre eigenen Schuppenträger losgingen.
Dann war die Naked Nedd nah genug und Amber und Stor hechteten über die Reling. Gerade rechtzeitig, denn Midnight wurde von zwei Haien überrascht und trieb dem Tode nahe in der Flut. Amber wirbelte mit Stoff und Haar im Wasser, heilte Midnight, beschwor einen großen Goldfisch als ihre spirituelle Falle (dieser tötete prompt per Kopfstoß einen Hai) und behielt die Lage im Überblick. Midnight kam wieder zu sich, griff nach ihrer treibenden Armbrust und erschoss prompt den letzten Hai in Reichweite. Währenddessen trieb Stor im Lendenschurz und mit Messer bewaffnet gerade noch im Sichtfeld der Heldinnen. Teilweise war es unklar, ob er seine zwei Haie versuchte zu killen oder mit diesen wrestelte. Nicht zu übersehen war jedoch sein breites Grinsen.

Als sich das wilde Kampfestreiben beruhigte und das Meer blutrot war, befreite Mirahn den Wal von seinen Netzen Blut und mit Ambers Hilfe von der Harpune. Stor trieb dann mit seiner Beute und den zwei Haien zum Schiff und auch Mirahn hatte einige der Körper gesammelt, um sie für die Erweiterung der Kombüse oder andere Möglichkeiten zu nutzen.
Über das leichte Schwappen der Wellen ans Holz der Naked Nedd hörte man nur noch Shandris Ausruf: Der arme Hai!
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  • 06. Januar 2021, 22:24:19
Episode 9 "Feuer & Wasser"
« Antwort #12 am: 06. Januar 2021, 22:24:19 »

Midnights Logbucheintrag

An einem stürmischen Abend sitzt der alte Ben, stolzer Ziehvater von Midnight, umringt von seinen Freunden und Bekannten in gemütlicher Runde in der Snapping Line.

"Hey Ben, erzähl uns doch nochmal die Geschichte von der ersten Fahrt der Naked Ned!"
"Ja genau! Wie sie ihre erste Seeschlacht geführt haben!"
Begeisterte Zustimmung unter den Fischern. Sie stoßen Ben aufmunternd an die Schulter, einer ordert mehr Bier und stellt Ben seinen Krug hin. Ben seufzt, er weiß genau, dass er da nicht mehr rauskommt, ohne die Geschichte erzählt zu haben. Also nimmt er einen Schluck, räuspert sich und setzt an:


"Es war auf der Reise nach Gundarlun. Die Naked Ned befand sich bereits einige Tage auf See. Gerade hatten die jungen Heldinnen einen Orca aus den Fängen blutrünstiger Haie gerettet und waren siegreich auf ihr Schiff zurückgekehrt. Die tapfere Triton Mirahn hatte die Harpune, die im Orca steckte, mitgenommen und mit großen Augen sahen einige der Crew zu, wie diese in ihren Händen auf Speergröße schrumpfte. Midnight sah ihr neugierig über die Schulter und konnte erkennen, dass auf dem Speer ein Gedicht eingraviert war, das zwar aus ihrer Heimat stammen musste, aber in einem alten, nicht mehr gebräuchlichen Dialekt geschrieben war:

Des Jägers Speer findet stets sein Ziel,
erlegt er der reichhalt'gen Beute gar viel
Des Jägers Beute ist seins und seins allein,
entscheidet er wie sie zu teil'n

Mirahn erprobte die Tauglichkeit der neuen Waffe mit ein paar Schwüngen und schien zufrieden. Bimz, der kleine Drache, entschied, dass die nasse Triton keinen gemütlichen Sitzplatz darstellte und flog zu seiner Herrin in die Kajüte, in der sie sich seit Tagen eingeschlossen hatte.
Zmej hatte soeben ihre neuen Elixiere fertig gestellt, und wandte sie sogleich an. In dem Moment schneite der kleine Bimz herein und präsentierte ihr stolz eine Muschelkette, die sie für ihn öffnen sollte. Argwöhnisch fragte die große Dragonborn nach, woher der freche Drache die Kette hatte und es wurde schnell klar, dass sie dem Hünen Stor gehörte, der sich in dem Moment auf Deck über das Fehlen seines geliebten Glücksbringers wunderte.
Vorsichtig machte sich Zmej ans Werk, die Muschel zu öffnen und traute ihren Augen kaum, als darin eine schwarze Perle zum Vorschein kam. Sie schmiedete einen Plan und verschloss die Muschel zunächst wieder, so dass keine Spur eines Eingriffs verblieb. Sie beschloss, die Kette zunächst zurückzugeben und entschädigte den enttäuschten Bimz mit einer Goldmünze.
Wie der Zufall es so wollte, klopfte in diesem Moment Mirahn an die Tür. Panisch hüllte sich die Dragonborn in eine Kutte und öffnete misstrauisch die Luke. Ein schnelles klärendes Gespräch und Zmej drückte Mirahn kurzerhand die Kette in die Hand und wies sie an, diese Stor wiederzugeben. Als Mirahn der Tür den Rücken zuwandte und auf Stor zuschritt, sah sie nicht mehr, wie zwei Augenpaare ihren Weg verfolgten. Bimz und Zmej hatten beschlossen, die Kette zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal zu stehlen, sie dann um ihre Perle zu erleichtern und zurückzugeben, als sei nichts geschehen. Voller Vorfreude beim Gedanken daran rieben sich großer wie kleiner Drache die Hände... äh... Klauen.
Zmej wies den gerissenen Bimz an, das Geschehen zwischen Mirahn und Stor zu verfolgen und dieser ließ sich in deren Nähe nieder. Stor war erleichtert, seinen Glücksbringer wieder zu haben, doch Mirahn packte den kleinen Drachen kurzerhand am Schlafittchen und zerrte ihn in ihre Kajüte, wo sie ihre Freundinnen zusammenrief.
Bimz bekam eine Standpauke von der empörten Triton und zwischen ihr und Zmej herrschte Uneinigkeit über die Erziehungsmethoden des kleinen Drachen. Mirahn drohte Bimz mit dem ihm so verhassten Wasser, sollte er noch einmal stehlen. Der eingeschüchterte Dieb wollte sich zu Midnight flüchten, doch auf ihrer Schulter saß bereits Cuppa, der nach dem kleinen Drachen hackte und ihn beleidigte. So flüchtete Bimz sich zu Amber und verkroch sich in ihren Haaren. Damit war das Gespräch beendet und jeder widmete sich wieder seinem Tagewerk."


"Wann kommt denn endlich der Teil mit der Seeschlacht?", grölt einer der Fischer ungeduldig dazwischen.
Ein anderer versetzt ihm einen Stoß: "Sei doch still du Depp, erstmal kommt noch das Armdrücken, wo Amber und Mirahn..."
Weiter kommt er nicht, als er seinerseits aus den hinteren Reihen unterbrochen wird: "Hey, manche hier kennen die Geschichte noch nicht also halt gefälligst deine vorlaute Klappe!"
Auf die bösen Blicke der anderen Fischer hin geben die Störenfriede auch tatsächlich Ruhe und Ben fährt fort:


"Wo waren wir? Also, jeder ging wieder seinen Angelegenheiten nach. Zmej sprach gerade mit Konstantin, dem Quartiermeister, wobei dieser sie auf ihre neue Farbe hinwies und da bemerkte sie entsetzt, dass ihre Armrücken nicht schwarz, sondern kupfern waren. Eilig flüchtete sie wieder in ihre Kajüte, um den Fehler des Elixiers auszubügeln.
Unterdessen scharte sich der Großteil der Crew um Stor und Samuel, die sich gerade im Armdrücken maßen. Leider unterlag unser guter Samuel dem Nordmann, doch Mirahn war sofort Feuer und Flamme, sich ihrerseits mit dem kräftigen Kerl zu messen. Sie ermutigte sogar die sonst so zurückhaltende Amber, ebenfalls mitzumachen.
Zuerst knöpfte sich die Triton unsere beiden Chaoten Jack und Jim vor. Ich denke es verwundert keinen hier, wenn ich euch sage, dass sie sie komplett deklassierte. Vermutlich waren die beiden ohnehin wieder ordentlich angetrunken.
Danach hieß es Frau gegen Frau. Mirahn gegen Amber. Das taktische Gespür und die Kampfinstinkte der Triton ermöglichten ihr einen schnellen Sieg in Runde 1, bei dem sie Amber niederringen konnte, bevor diese wusste, wie ihr geschah. Doch die Furbolg erholte sich sich schnell von der Überraschung und die ebenfalls kräftige Triton unterlag ihrem eisernen Griff in Runde 2 und 3.

Währenddessen stand unsere frisch gebackene Tabaxi Kapitänin am Steuerrad und Bootsmann Verlkan Märtens kam gerade zu ihr. Arveene Greysail, die die Delegation aus Neverwinter anführte, wollte Midnight sprechen. Die beiden hatten bereits zuvor miteinander geredet und schienen auf der selben Wellenlänge zu sein. So übergab Midnight dem Bootsmann das Steuer und widmete sich der ehemaligen Kapitänin. Diese erklärte, dass sie in zwei Tagen eine Felsformation, die drei Finger der Höllen, erreichen würden, wo sich wohl gerne mal Piraten aufhielten. Wehmütig merkte sie noch an, dass sie es vermisse, hinter dem Steuer ihres Schiffes zu stehen und so bot Midnight ihr kurzerhand an, für eine Weile das Steuer der Naked Ned zu übernehmen. Arveene schien sichtlich erfreut und nahm das Angebot dankend an. So hatte unsere junge Kapitänin die Gelegenheit, ein paar Worte mit dem Bootsmann zu wechseln. Sie wies ihn an, den Kurs so nah wie möglich der Felsformation zu setzen. Er kam nicht umhin, dabei nach Midnights Beweggründen zu fragen, die sie ihm auch grob erläuterte. Schließlich war die tapfere Tabaxi ausgezogen, um Piraten das Fürchten zu lehren."


Ben schweigt einen Moment und wirkt kurz etwas geknickt. Dann nimmt er einen tiefen Zug aus seinem Krug und erzählt weiter:


"Auf der anderen Seite des Schiffes war unterdessen noch das Armdrücken in vollem Gange. Der Nordmann Stor war sichtlich angetan vom Duell der beiden Damen und wollte sich nun gerne selbst mit den beiden messen.
Zuerst trat Mirahn an. Es war ein Kampf wie er ungleicher nicht sein konnte. Der kolossale Nordmann überragte die Triton um gut zwei Köpfe und das, obwohl sie mit ihren 1,60 bereits als ungewöhnlich groß für eine Vertreterin ihres Volkes galt. Doch wehe dem tumben Tor, der sie unterschätzte.
So widerfuhr es auch Stor, denn er staunte nicht schlecht, als Mirahn ihn in Runde 1 tatsächlich besiegte. Doch danach war es ein Kräftemessen auf Augenhöhe... nun ja, sprichwörtlich, nicht bildlich. Die beiden Kontrahenten rangen erbittert um den Sieg, keiner wollte nachgeben.
Mirahns Hand berührte unter dem unnachgiebigen Griff des Nordmanns schon fast das Holz des Fasses, als sie es doch noch schaffte, sich ihm langsam aber beharrlich entgegen zu stemmen. Die Adern an der Stirn des Hünen traten hervor, seine Hand zitterte und BUMM! Seine Hand krachte auf das Holz. Mirahn hatte ihn besiegt."


Grölen aus den Reihen der Fischer, beifälliges Klopfen auf die Tische.


"Der Nordmann nickte anerkennend und schüttelte seine Hand aus. Den Kampf hatte er verloren, doch sein Schlachtenhunger war noch nicht gestillt und so forderte er Amber heraus, diesmal mit seiner linken Hand.
Auch der kräftigen Furbolg gelang ein Überraschungssieg in Runde 1. Doch wie wir mittlerweile wissen, gibt Stor nicht so leicht auf. In Runde 2 legte unsere Amber gut vor, doch dann geschah das Unfassbare. Stor brüllte auf, seine Augen wurden weiß, die Adern an seiner Stirn pulsierten, ja er hatte sogar Schaum vorm Mund. Wie ein wildgewordenes Tier dröhnte der Hüne: "Ihr Götter, seht her!" und ließ Ambers Hand mit einem Krachen auf das Holz sausen. Triumphierend reckte er die Arme in die Höhe, brüllte erneut und hämmerte die Faust auf die Reling, die unter dem bärenstarken Hieb zersplitterte. Er schnaufte noch einige Male heftig, dann beruhigte er sich langsam wieder und setzte sich erneut Amber für Runde 3 gegenüber.
Doch der Nordmann schien sich mit seiner Aktion in der vorigen Runde verausgabt zu haben, denn Amber - uneingeschüchtert durch den Zwischenfall - gelang es schnell, ihn zu überwältigen. Sie knallte seine Hand auf das Fass und es knackte hörbar. Amber war siegreich."


Die Fischer, die gebannt an Bens Lippen gehangen haben, als er vom Kampfesrausch des Nordmanns berichtetet hat, grölen Beifall. Sogar ein Pfeifen aus den hinteren Reihen.


"Stor war merklich beeindruckt von der Stärke unserer Heldinnen, hielt sich den schmerzenden Knöchel und grunzte anerkennend. Amber nahm sich des verletzten Gelenks an und heilte den Nordmann.
Mirahn unterrichtete Zmej von der zerbrostenen Reling und entnervt machte sich die Dragonborn daran, diese zu reparieren.
Die Stimmung der Mannschaft war ausgelassen. Stor wollte die - wie er sie nannte - 'starken Südländer' feiern und leitete das Trinkgelage ein. Somit klang dieser Abend friedlich aus. Doch dieser Frieden sollte nicht allzu lange andauern."


Ben unterbricht die Geschichte kurz, um einen weiteren Schluck zu nehmen. Die Fischer murmeln und stoßen sich gegenseitig an. "Jetzt kommt der spannende Teil, die Seeschlacht!", flüstern einige und gebannte Stille kehrt ein, als Ben erneut zum Sprechen ansetzt.


"Die nächsten Tage vergingen friedlich, die See wurde jedoch zusehends stürmischer. Dann erreichten unsere Heldinnen die drei Finger der Höllen. Wolkenverhangen reckten sich die schwarzen Spitzen gen Himmel, als der Ausguck die nahende Felsformation vermeldete.
Geschickt kletterte Midnight ins Krähennest und besah sich die Szenerie selbst. Aus den drohenden Gewitterwolken fuhr ein Blitz nieder, der die Finger kurzzeitig erleuchtete. Es war in dieser Sekunde, als die Tabaxi den Schemen des Schiffes erhaschen konnte, das nahe der Felsen im Wasser trieb. Es war eine Galeere und sie schien das Schiff unserer Heldinnen ebenfalls bemerkt zu haben, denn sogleich entrollten sich ihre blutroten Segel. Als die Galeere sich näherte, war der Teufel klar zu erkennen, der schwarz auf dem roten Grund des Segels prangte. Ein blutroter Rammsporn war drohend auf die Naked Ned gerichtet und an Bord konnte man die geifernden und keckernden Fratzen monströser Gestalten mit Fell und Hörnern erkennen. Es war eine Mannschaft aus der Hölle.
Arveene Greysail erkannte das feindliche Schiff sogleich als die Devil's Fin. Sie gehörte einem Tiefling namens Captain Callous, der alle, die er gefangen nahm, Asmodeus opferte.

Als sich das Schiff näherte erkannte die Besatzung der Naked Ned an dessen Bug einen seltsamen länglichen Kochtopf, der gerade unter einer Plane zum Vorschein kam und um den sich einige der Gestalten drängten. Ein ohrenbetäubender Knall durchschnitt die angespannte Stille und etwas sauste, ausgehend von dem länglichen Kochtopf, durch die Luft und schlug im Wasser nahe der Naked Ned ein. Zmej schien zu wissen, um was es sich handelte, und sie wies alle an, nach schwarzem Pulver an Bord des gegnerischen Schiffes Ausschau zu halten.
Da war die Galeere auch schon nah genug heran, dass man den berüchtigten Kapitän und seine Gefolgsleute erkennen konnte. Der blaugraue Tiefling grinste teuflisch, in der einen Hand einen Säbel, in der anderen etwas, das wie eine geschrumpfte Version des länglichen Kochtopfs aussah. Gerade noch gelang es unserer gescheiten Dragonborn, 'In Deckung!' zu rufen, als auch schon ein Knallen zu hören war und etwas knapp über Mirahns Kopf entlang zischte.

Die Mannschaft der Naked Ned war mittlerweile kampfbereit, doch beim Anblick des fast drei Meter großen Wesens, das neben dem Tieflingskapitän stand, wurde einigen Angst und Bange. Das Wesen trug seltsame rosane Gewänder und schwenkte einen Arm, der in einem riesigen Anker endete.
Amber rief ihren Gott um Hilfe an und stärkte ihre Kameradinnen. Unterdessen bereitete Zmej einen Eimer vor, in den sie einen Beutel mit einer weißen, pulvrigen Substanz steckte, diesen in Brand setzte und den Eimer auf das gegnerische Schiff schleuderte. Sie schien auf den langen Kochtopf am Bug der Galeere gezielt zu haben, doch sie traf stattdessen einen der Matrosen, der gerade ein Fass zum Bug tragen wollte. Der Treffer an der Stirn brachte ihn ins Straucheln und er fiel mitsamt des Fasses über Bord. Es gab einen lauten Knall und ein Blick über die Reling verriet, dass der Rammsporn der Galeere beschädigt worden war. Der Tieflingskapitän revanchierte sich sogleich bei der Dragonborn, als ein Geschoss aus seiner Waffe Zmej in die Schulter traf.

Die Galeere befand sich nun längsseits der Naked Ned und die junge Mannschaft blickte in die Fratzen von Tieflingen, Orks und Gnollen, teilweise auch Menschen, viele davon über und über tätowiert, manche mit fischartigen Augen oder gar Tentakeln. Es war wahrlich zum Fürchten.

Ein Pentagramm zeichnete sich auf den Planken der Naked Ned ab und ehe jemand reagieren konnte, standen der Tieflingskapitän und die monströse Gestalt an Bord. Zwei Tieflinge und ein Gnoll schafften es ebenfalls herüber.
Midnight nutzte ihre erhöhte Position und erschuf Ranken aus dickem Holz mit fiesen Dornen, die sich um die Beine der gegnerischen Entermannschaft schlangen. Ein kleines, fliegendes Wesen begleitete den Tieflingskapitän und stürzte sich fies keckernd mit seinem Skorpionstachel voran auf Zmej, verfehlte sie jedoch.
Der Tiefling reckte sein Schwert empor und zwei Geschosse aus Energie rasten auf Amber und Mirahn zu.
Der Gnoll - zu Midnights Missfallen unbeeindruckt von ihren Ranken - stürmte auf Amber zu, schwang seine Waffe jedoch mit zu viel Übermut und verpasste sich stattdessen selbst ein blaues Auge. Die tapfere Furbolg konterte den Angriff mit ihrem Streitkolben und ein paar Zähne flogen durch die Luft."


Wieder beifälliges Grölen unter den Fischern.


"Doch damit war sie noch nicht fertig. Sie beschwor einen geisterhaften Hai an ihrer Seite, der nach dem Gnoll schnappte, ihn jedoch verfehlte.
Mirahn versuchte unterdessen, dem Ungetüm an der Seite des Tieflings ihren Willen aufzuzwingen und es dazu zu bringen, von Bord zu springen. Das Wesen schien sie jedoch nicht zu verstehen und es legte nur neugierig den Kopf schief.
Zmej hatte eine Eingebung und stürmte an dem teuflischen, geflügelten Wesen vorbei, direkt neben den Tieflingskapitän. Sie holte tief Luft und ein Schwall aus Blitzen schoss aus ihrem Maul und überzog zischend die gegnerische Entermannschaft. Aus irgendeinem Grund sehr aufgebracht zog sie ihre Sichel und fauchte den gegnerischen Kapitän an, woher er seine Waffe hatte. Dieser schien zu wissen, wovon sie sprach und entgegnete "Soso, eine Kennerin." An seine drei Meter große Gefährtin gewandt fuhr er fort: "Wir nehmen sie mit." Diese leistete dem Befehl auch sogleich Folge und kletterte zu Zmej hoch. Unbeeindruckt von Ambers und Mirahns Hieben streckte sie die Hand nach Zmej aus, doch Zmej hackte mit ihrer Sichel nach ihr, sie erschrak und zuckte zurück.
Midnight schickte einen der festgewurzelten Gegner mit einem gezielten Schuss ihrer Armbrust über Bord und wollte sich dann mit einem Seil auf den Rücken der monströsen Gestalt schwingen, die gerade Zmej bedrohte. Der Plan war gut, doch leider verhedderte sich die junge Tabaxi ungünstig im Seil und baumelte erstmal hilflos in der Luft.
Die teuflische Gestalt mit Flügeln, die zuvor Zmej attackiert hatte, stürzte sich jetzt auf Amber. Die jedoch riss ihren Schild hoch und das Wesen prallte voller Wucht dagegen und verpuffte in einer übel riechenden Schwefelwolke.

Unterdessen wies der Tieflingskapitän seine Mannschaft an, erneut das Konstrukt am Bug der Galeere bereit zu machen. Wieder versuchten einige der höllischen Wesen, an Bord der Naked Ned zu gelangen, landeten jedoch mit einem Platschen im Wasser.
Am Steuerrad ragte der muskulöse Stor aus dem Gemenge, der vernichtend unter den Feinden wütete.
Amber attackierte zusammen mit ihrem Hai den Gnoll vor ihr und das Geisterwesen teilte das Monster in zwei Hälften.
Mirahn stürmte auf den Tieflingskapitän zu und mit einem Schrei beförderte sie ihn von Bord.
Zmej schuf einige Blitze zwischen ihren Fingern und hieb nach der monströsen Gestalt, die sie zuvor zu packen versucht hatte. Die listige Dragonborn nutzte den Schockmoment aus, um sich an Ambers Seite zu begeben.
Die Gestalt jedoch war viel zu entsetzt darüber, dass ihr geliebter Kapitän über Bord gegangen war und sprang panisch hinterher. Der Tiefling war gerade wieder zu Atem gekommen als er seine Geliebte auf sich zu fliegen sah und diese ihn mit einem gewaltigen Platschen erneut unter Wasser tauchte."


Brüllendes Gelächter aus den Reihen der Fischer.


"An Bord des gegnerischen Schiffes kommandierte ein weiterer Tiefling die Mannschaft zum Rückzug. Sie wollten die Naked Ned aus der Distanz besiegen. Mit diesen Worten wurde das seltsame Konstrukt am Bug der Galeere erneut in Richtung des Schiffes unserer Heldinnen gedreht und bereit gemacht.
Midnight gelang es derweil, sich aus dem Seil zu befreien, in dem sie sich verheddert hatte, und sie hangelte sich wieder ins Krähennest, um eine Fackel bereit zu machen.
Amber kommandierte ihren geisterhaften Hai zum letzten verbleibenden Gegner, der immer noch in Midnights Ranken festhing. Der hatte dem Angriff wenig entgegenzusetzen und ehe man sichs versah, war nur noch sein Unterkörper festgewurzelt. Amber selbst kümmerte sich um unseren guten Samuel, dem die Waffe eines Gegners in der Schulter steckte.
Mirahn, erfahrene Kämpferin durch und durch, hielt Ausschau nach weiteren Hilfsbedürftigen und erspähte etwas in der Nähe der Ankerwinde. Als sie herbeieilte, schob sich gerade das blutverschmierte und bleiche Gesicht der Schiffsärztin unter der Leiche eines Orks hervor. Die Triton handelte rasch, entfernte die Axt, die in der Ärztin steckte, und heilte Viktoria, die sich mit einem kraftlosen Flüstern bedankte, bevor sie erschöpft zurück sank. Mirahn wies die Mannschaft an, in Verteidigungsstellung zu gehend, während Zmej erneut einen Eimer bereit machte. Erneut schleuderte sie diesen in Richtung des gegnerischen Bugs, doch er explodierte nicht, sondern kullerte nur in Richtung des länglichen Kochtopfs.

Das drei Meter große Ungetüm hatte unterdessen im Wasser ihren Kapitän wiedergefunden, der ihr jedoch wutentbrannt einen Säbelhieb versetzte, bevor er beide wieder an Bord ihres Schiffes teleportierte. Wütend brüllte Zmej ihm hinterher, er sollte zurück kommen und ihre Frage beantworten.
Midnight hatte inzwischen ihre Fackel entzündet, nahm sie zwischen die Zähne und schwang sich am Seil auf das Gegnerschiff hinüber. Panthergleich streckte sich die schwarze Gestalt der Tabaxi in der Luft zu ihrer vollen Länge, bevor sie elegant auf den Planken der Galeere aufkam und an allen vorbei zum Bug flitzte.
Sie versetzte Zmejs Eimer einen Tritt und schleuderte ihre Fackel auf den Kochtopf  und ehe jemand reagieren konnte, sprang sie auch schon von Bord. Es gab einen ohrenbetäubenden Knall - den die empfindlichen Katzenohren glücklicherweise nur gedämpft durch das Wasser vernahmen - und etliche Körperteile landeten rund um die Tabaxi im Wasser."


Ben verzieht das Gesicht, nimmt abrupt einige tiefe Schlucke und fährt dann hastig fort:


"Mit angehaltenem Atem schaute die Mannschaft der Naked Ned erschöpft zu, wie sich die Galeere entfernte und der Kapitän noch einmal brüllte: 'Ich werde mich für meine Männer und das Schiff rächen! Ich werde euch finden und euch die Herzen herausschneiden!' Die Worte hallten noch in der Luft nach, als das Schiff mit brennendem Bug langsam hinter den Felsen verschwand und eine fuchsteufelswilde Zmej zurück ließ.
Doch ob unsere Heldinnen erneut auf die Mannschaft der Devil's Fin treffen würden, ist eine andere Geschichte."


Einen Moment herrscht noch gebannte Stille, als Ben seine Erzählung beendet. Dann beginnen die Fischer langsam mit Krügen und Fäusten auf die Tische zu trommeln und grölen ihren Beifall hinaus.
"Auf unsere Heldinnen!", reckt einer der Fischer seinen Krug in die Höhe.
"Auf unsere Heldinnen!", prosten die anderen ihm zu und es wird noch angeregt über die Geschichte diskutiert, als ein Krug nach dem anderen geleert wird.
Inmitten der Feier bemerkt keiner, wie der alte Ben in aller Stille die Taverne verlässt.
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  • 23. Januar 2021, 18:53:56
Episode 10 "Blut und Butter"
« Antwort #13 am: 23. Januar 2021, 18:53:56 »

Kelemvors (Ambers^^) Kommentar der Woche

Während das Schiff abgetrieben wird und der Schneeregen weiter nieselt, klettert Midnight durch Haie und kaltes Wasser auf das mit Leichen und verletzten übersäte Schiff. Zmej brüllt währenddessen dem anderen Schiff hinterher. Stor unterbricht sie, er stellt sich bei ihr vor und freut sich über den Kampf. Leider kann weder er noch Captain Greysail Zmej etwas über diese Piraten sagen. Zmej sucht nach der Kugel mit der sie angeschossen worden war, findet diese und packt sie ein - dann verschwindet sie auf ihr Zimmer.

Die Szene spielt vor Ambers Augen, als sie davon träumt, was in den letzten Tagen passiert war. Sie hatte zu diesem Zeitpunkt alle geflickt, das gute Mädchen. Ich war ziemlich stolz auf sie, sie war im Kampf nicht einmal verletzt worden. Auch wenn es nicht immer funktioniert, so versucht eben auch ein Gott der Toten, seine Anhänger am Leben zu halten.

Roya salutierte währenddessen zu Midnight und bittet um Erlaubnis, die Segel wieder setzen zu dürfen.

“Erlaubnis erteilt” - “Aye, Aye!!”

Sie stechen wieder in See, schon beinahe wie richtige Seeleute, wer hätte das noch vor ein paar Wochen geglaubt? Nun, ich, aber Amber hatte es wohl nicht vermutet. Konstantin und das… “Halblingsmädchen” verteilen heißen Glühwein an die, die welchen möchten. Amber erkundigt sich nach ihnen, sie haben den Kampf gut überstanden. In Wahrheit hatten sie sich versteckt, die Feiglinge, aber immerhin haben Sie so auch nicht den Weg in mein Reich gefunden.

Stor findet den Glühwein zu schwach. Natürlich tut er das.

Zmej kommt aus ihrem Zimmer und zu Konstantin. Das Halblingsmädchen haut ab.
“Konstantin, du wirst alles über diese Dreckskerle rauskriegen! Den Hafen, die Leute, das schwarze Pulver! Wo ist der Unterschlupf??”
Sie gibt ihm eine nicht unbeträchtliche Menge Geld. Die beiden verschwinden unter Deck. Amber bemerkt, dass sie weg sind und lächelt ein wenig. Manchmal ist sie beinahe etwas zu unschuldig, denn soweit ich es erkennen konnte, dachte sie nicht an Erpressung, sondern eine aufblühende Romanze. Ich gebe die Schuld daran Krag und seinen Liebesromanen.

Unter Deck sprechen Zmej und Konstantin weiter. Er soll alles herausfinden was er kann, möglicherweise kennt er Leute die Leute kennen. Er stimmt zu, allerdings kann er wohl erst arbeiten, sobald das Schiff in Neverwinter oder ähnlichem hält - Gundarlun ist vermutlich zu klein dafür. Zmej ist blutrünstig und will unbedingt herausfinden, wo diese Piraten und ihre Waffen herkommen. Verständlich, das würde mich auch interessieren. Selbst als Gott ist man da nicht allwissend.

Er legt den Beutel voll Gold in eine Truhe mit einigen interessanten Dingen, die er wieder abschließt, Zmej ist das alles relativ egal. Die restliche Crew wäre bestimmt sehr interessiert daran gewesen, doch das ist nicht meine Aufgabe.
Als er hochgeht packt sie ihn nochmal am Arm und bittet um Diskretion.

“Mein Name ist Konstantin Diskret Wubel, keine Sorge.” Hin und wieder muss sogar ein Gott die Augen verdrehen, und glaub mir, liebe Amber, du kannst mich nicht hören, aber genau das habe ich getan.

An Deck betet Mirahn währenddessen zu ihrem Gott und fühlt nach Magie oder dämonischen Wesen. Um sie herum ist alles ruhig - aber an einer Stelle von Ambers Schild, da, wo sie den Imp getroffen hatte, leuchtet noch das Blut des Imps. Wie stolz ich auf diesen Moment war. Sie fragt Amber, ob sie sich das Schild anschauen darf - es ist wirklich nur das Blut des Imps, das dort auf der Drachenschuppe verdampft, nichts weiter.

Amber, Mirahn und Shandri, spreche miteinander und Mirahn beruhigt die beiden Heilerinnen. Es war die erste große Schlacht für beide und Mirahn ist stolz auf sie. Shandri geht daraufhin und langsam spüren sie alle wie es dunkel wird und kälter. Der Wind bläst stärker, der Schneeregen drückt uns in den Rücken. Es wird keine ruhige Nacht.

Ruja und Midnight am Steuer haben etwas Sorgen deshalb. Bevor es losgeht, wollen sie noch einmal den Kurs planen, denn die Sterne werden bald wohl verschwinden. Unterstützt von Mertens planen sie eine Weile in der Kajüte des Kapitäns, wer am Steuer steht und wie sie die Nacht überstehen wollen. Sie sind zuversichtlich. Ich auch.

Zmej schläft sehr schlecht in der Nacht, ist aber wenig Schlaf gewöhnt. Mirahn ist recht frisch und gelassen, sie fühlt sich wohl auf dem Meer.

“Sturm über den Wellen. Wirbel unter den Wellen. Trümmer unterm Meer, Trümmer auf dem Meer, immer mehr....”
Der Vogel in Midnights Kajüte macht sich wohl etwas Sorgen und ist fast ein wenig gruselig. Midnight versucht zu verstehen, was Cuppa ihr mitteilen will. Er scheint jemanden imitiert zu haben, doch Midnight weiß nicht, wer es sein könnte. Das würde mich selbst allerdings auch interessieren.

Das Meer ist immer noch unruhig, aber sie haben die Nacht und den Sturm überstanden. Noch ca. ein Tag, dann sollten sie ankommen. Ein Schritt weiter auf dieser Reise und doch erst der Anfang von etwas so großem…

Zmej versucht am Morgen, einen Heiltrank herzustellen und schafft einen Behelfsmäßig funktionierenden.

Mirah ist schon an Deck und genießt die Wellen und die See. Sie hört Schritte - Stor wünscht ihr einen guten Morgen. Sie reden ein wenig (und flirten). Er findet sie interessant und grinst sie an. Sie hassen beide Fischmenschen (Sahuagin), wie süß. Stor zerstört den Moment mit einem gezielten “Ich kann schon fast die Ziegenscheiße riechen”.
Sie gehen zur Kombüse und fangen schon morgens mit dem Alkohol an. Auf tote Seeteufel!
Beinahe Schade, Amber, dass du das nicht gesehen hattest, das wäre fast wie eine Szene aus deinen Büchern.

Mirahn erzählt ihm von den Leuten, die sie verloren hat. Stor wird etwas ernster, sie unterhalten sich während Zmej mit Izzex über das Alchemy Jug spricht und versucht es ihm zu erklären. Er umarmt ihr Bein und bedankt sich für das Bier.

Stor unterhält sich immer noch währenddessen weiter mit Mirahn. “Er findet Schuppen gut” sagt er zu Zmej, während er Mirahn anschaut. Das entlockt sogar mir als Todesgott ein Lächeln.

Sie beide kennen sich aus mit Blutfehden, Kämpfen und einer absoluten Abneigung gegen die Sahuagin. Stor will Mirahn helfen, aber Menschen sind leider einfach wenig für den Kampf unter dem Wasser gebaut. Außerdem gibt es unter Wasser keinen Met. Mirahn meint dazu, sie hätten ihre Wege. Stor antwortet, sie müsste das ihm zeigen. Ich hoffe, sie bekommt irgendwann die Gelegenheit dazu.

Amber und Shandri versuchen währenddessen einmal wieder mit der Ärztin zu reden, aber sie macht die Tür nicht auf. Die beiden spielen mit den Kätzchen an Bord, Shandri hat eine von Ambers Blumen hinter dem Ohr.

---

Die Zeit vergeht, bis es schließlich “Boot in Sicht!” vom Ausguck schallt. Captain Midnight klettert nach oben und schaut durch ein Fernrohr.

Vor der Naked Ned, gute 150 Meter entfernt, treibt zwischen den Wellen ist ein kleines Schiff, das immer wieder hinter den hohen Wellen verschwindet. Es ist vielleicht so groß wie ein Ruderboot. Darauf befindet sich ein großes Paket, etwa in der Größe eines Menschens. Das Schiff hält stetig darauf zu. Wenn sie es rammen, würde es wohl einfach untergehen.

Midnight wollte gerade das Fernrohr wieder sinken lassen, als sie noch aus dem Augenwinkel bemerkt, dass sich der Schemen auf dem Ruderboot bewegt und in die Richtung des Bootes winkt. Sie befiehlt, das Schiff anzuhalten, sie möchte denjenigen aufnehmen und die Crew ist froh, dass Midnight so eine gute See-Etikette hat.

Als das Boot näher kommt bemerken sie nun alle, dass es wohl ein ziemlich zusammengeschustertes Beiboot ist. Die Person darauf ist sehr durchnässt. Amber betet zu mir und fragt nach Untoten, doch noch weilt die Person unter den Lebenden. Um das Schiff bildet sich nun Nebel und es wird kälter.

Midnight spürt, dass die Gestalt auf dem Boot wohl Zauber gesprochen hat. Sie hat einen Stoffstreifen im Mund, ist gefesselt und gestikuliert heftig. Midnight hört Krallen, die sich an Holz hochziehen und plötzlich schießt einen grüne Hand nach oben und zerrt einen der Ex-Schmuggler in die Tiefe. Sie können ihn auf das Wasser platschen hören.

Jemand spricht in einer sehr seltsamen Sprache und Mirahn kennt zwar nicht die Sprache, weiß aber, dass es ein Jagdruf der Sahuagin ist. Sie greift ihre Harpune und befiehlt der Crew, alle davon zu töten.

Der erste Fischmensch klettert nach oben und schleudert ein Netz nach Amber. Sie kann nicht ausweichen und wird zugleich verletzt. Er zieht an einem Seil am Netz und will sie nach unten ziehen. Amber versucht nach ihm zu schlagen, aber kann ihn nicht treffen.

Der nächste Sahuagin greift Midnight an und öffnet seinen Mund im Laufen, er würgt und spuckt einen Schwall Säure in ihre Richtung. Dann sticht er mit dem Dreizack auf sie ein, einmal trifft er, das zweite Mal geht daneben.

Midnight faucht ihn an und ihre Augen leuchten hellgelb. Sie zieht ihren Rapier, trifft ihn aber nicht, sehr erschrocken und noch immer etwas überrascht von dem was passiert. Sie behält ihren Rapier aber zum Glück in der Hand. Sie legt ein Hunters Mark auf den Sahuagin.

Amber schafft es nicht sich zu befreien, erschafft aber mit einem Gebet zu mir ihre Spiritual Weapon und hindert so den Fischmenschen daran, sie von Deck zu ziehen.

Zmej, immer noch unter Deck, benutzt ihren Schocking Grasp an dem ersten der Sahuagin, der unter Deck läuft. Um das Schiff kann man Haifischflossen um das Schiff kreisen hören.

Mirahn brüllt aus vollster Kehle und warnt ihre Freunde davor, dass einige der Sahuagin ihre Gestalt wechseln können - aber nicht freiwillig. In der Nähe ihrer Opfer können ihre Kinder die Gestalt von diesen annehmen.

Sie springt auf und ruft “Nieder mit den Blaublütern!”. Sie springt über die Bank, nimmt ihre Harpune und wirkt einen Wrathful Smite als sie springt. Ihre Augen und ihre Waffe glimmen blau auf und sie trifft den Fischmenschen solide. Dieser reißt seine Augen auf, bekommt Angst und macht einen Wisdom-Save - er schafft es nicht und starrt Mirahn angsterfüllt zitternd an.

Der Sahuagin vor Amber trifft sie mit der stinkenden Masse. Sie macht allerdings die Augen und den Mund zu, sie wird aber nicht vergiftet und bekommt das Gift nicht in ihr System. Er greift sie mit einer Muschel-Axt an - er trifft sie böse. Amber schreit schmerzerfüllt auf und fühlt sich wirklich nicht gut. Er leckt Ambers Blut ab. Ich überlege währenddessen alle die Dinge, die ich mit ihm anstellen werde, wenn er in mein Totenreich kommt.

Der nächste Fischmensch greift Midnight an. Sein Netz landet allerdings neben ihm im Wasser und er verfehlt seine Angriffe. Midnight schlägt zurück und sie rennt an ihm vorbei in Richtung Amber, verschwimmt beinahe vor seinen Augen. Midnight versucht, Amber zu befreien. Sie schafft es und das Netz fällt von Bord.

Unter Deck geht der geschockte Fischmensch weiter auf Zmej zu. Er versucht sie zu mit einer Waffe zu stechen und beißt auch noch zu - nur der Biss trifft. Er reißt ein Stück ihrer Haut heraus.

Neben ihr starrt einer der Sahuagin immer noch angsterfüllt Mirahn an. Er schnattert etwas, versucht sie zu stechen und zu kratzen. Er wedelt mit dem Speer und sticht weit daneben. Seine Augen werden immer größer - er hat sich den Speer in den Fuß gerammt.

Amber heilt sich über Deck derweil selbst, ihr Spiritual-Weapon-Imp verfehlt aber leider den Fischmenschen vor ihr. Sie richtet sich zu ihrer vollen Größe auf und schüchtert ihn zumindest ein.

Zmej will ihren Gegner mit ihrer Sichel angreifen - verfehlt aber. Sie schickt Stor nach oben, damit er da jemanden nervt, denn Stor war bisher damit beschäftigt, sein Getränk zu leeren und Zmej etwas zu necken.

Mirahn hat ihren Speer noch im Bauch ihres Gegners, schlägt ihm ihr Schild gegen den Kopf und er sackt tot in sich zusammen. Dann sprintet sie nach oben. Sie lauscht, ob sie im Wasser etwas hört und das Kratzen von Krallen auf Holz dringt an ihre Ohren. Amber gibt Mirahn zu verstehen, dass Max über Bord gegangen ist.

Die Fischmenschen werden beim Anblick von Mirahn wütend und sie fangen an zu sprechen und gestikulieren. Einer von ihnen läuft nach los und wirft seinen Speer auf Mirahn, trifft aber nicht. Er versucht sie anzuspucken - doch auch das geht schief. Ärgerlich trifft er allerdings Midnight, als er durch die Gegend fuchtelt mit seinen Klauen.

Amber schlägt leider daneben, als er an ihnen vorbei läuft - Midnight allerdings trifft ihn und tötet ihn direkt im Lauf mit dem Rapier durch den Rücken. Es kommen noch mehr der Sahuagin nach oben, allerding die kleineren, die, die etwas weniger böse scheinen. Midnight greift den nächsten der Fischmenschen vor ihr an, ihr Zephyr Strike und Huntersmark sorgen dafür, dass ihr Treffer so richtig gut sitzt.

Amber und Midnight hören beide im Wasser ein Platschen und die Stimme von Max, der kurz über Wasser gekommen ist. Midnight rennt hin - unter einem Netz versucht Max, sich zu befreien und oben zu bleiben.

Zmej wird unter Deck weiter angegriffen. Der Speer des Wesens trifft sie dieses Mal böse, es folgt ein heftiger Biss - Zmej steht zwar noch, ist aber definitiv angeschlagen. Stor macht zuerst keine Anstalten ihr zu helfen - aber dann steht er doch auf, geht nach vorne und zieht seine Axt. Er köpft den Sahuagin glatt mit seiner Axt und macht sich auf den Weg an Deck, wo sich gerade mehrere Fischmenschen auf Mirahn stürzen. Sie kann jedoch alle Angriffe abwehren.


Amber wirft ein Seil nach unten zu Max, doch er kannes nicht greifen. Midnight sagt ihr, sie soll oben bleiben und sich bereit machen. Amber ohne die Konzentration von Max abzulassen, schickt Amber ihren Imp als Spiritual Weapon zu einem der Fischmenschen und trifft ihn in den Rücken.

Zmej kommt über Deck und holt ihr Glas mit ranziger Butter. Sie wirft es, aber die Fischmenschen schaffen es, stehen zu bleiben. Stor ist nun ebenfalls oben und mit einem “Hau-Ruck” schlägt er erneut einen der Fischmenschen von oben nach unten durch.

Dann wendet er sich zur Reling um zu pinkeln. Währenddessen fällt ein neuer, weiterer Sahuagin auf die Nase und kommt nicht mehr hoch, als er in der Butter ausrutscht. Stor wird einmal getroffen, weicht dann aber aus.

Mirahn freut sich fast über den Kampf, nachdem sie ja gerade zuvor noch darüber geredet hatte, wie sehr sie die Sahuagin hasst. Mirahn wirkt die Fähigkeit ihrer Waffe, als sie einen von ihnen trifft. Er schafft es nicht, sich zu wehren und sie bohrt die Harpune in den Körper des Fischmenschen. Aus der Klinge umwickeln schwarze Schnüre seine Arme und Kehle.

Im Wasser schnappt sich Midnight das Seil das Amber hält und knotet es an das Netz - sie wird etwas unter Wasser gezogen. Ein grauer Hai schwimmt auf sie zu und der Knoten ist immer noch nicht ganz zu. Sie hat schon das Gefühl, nicht mehr richtig hoch zu kommen, als sich Max an ihr festklammert.

Der von Mirahn magisch eingeschnürte Typ versucht sich gegen die schwarzen Bänder zu wehren und er trifft dabei einen weiteren Sahuagin, der neben ihm steht. Dieser schlägt allerdings nach Mirahn, trifft aber nicht.

Amber tötet mit ihrer Spiritual Weapon den Fischmenschen, der Stor angreift. Er fällt rückwärts vom Boot und Stor fängt an, auf ihn hinab zu pinkeln. Amber fängt wieder an zu Beten und verflucht die drei Fischmenschen bei Mirahn - eine Bitte, der ich nur zu gerne nachkomme.

Zmej trifft einen der Fischmenschen mit einer ihrer speziellen Flaschen - und er nimmt eine Menge Giftschaden. Wären Sahuagin nicht ohnehin blau-grau, wäre sein Gesicht wohl sehr grünlich geworden.

Stor pinkelt.

Der nächste Fischmensch versucht auf die Reling zu springen und zu fliehen - er rutscht aber mit dem vorderen Bein ab und knallt mit dem Schritt auf das Holz. Seine Schreie sind über das ganze Schiff zu hören und vermutlich hatten in diesem Moment wirklich alle an Bord Phantomschmerzen.

Mirahn greift den am stärksten verletzten Fischmenschen vor ihr an und trifft ihn solide. Sie rammt die Harpune gezielt in seinen Nacken. Er spuckt Blut, seine Augen rollen nach oben und er sinkt leblos in sich zusammen. Wieder einer weniger.

Im Wasser schwimmt der Hai nun um Midnight. Sie versucht erneut, den Knoten zu schließen und endlich klappt es. Sie ruft nach oben, ein Signal an Amber, damit sie anfängt zu ziehen. Sie stellt sich zwischen den Hai und den Schiffsjungen während sie bereits mit dem Ziehen beginnt.

Amber beginnt mit aller Kraft die sie hat zu ziehen und bringt sowohl Midnight als auch Max sicher nach oben. Sie überprüft ihn - er ist ohnmächtig, braucht aber keine akute medizinische Versorgung.

Einer der wenigen übrigen Sahuagin greift erneut Mirahn an - fällt allerdings eine Treppe hinter ihr hinunter und fällt auf sein Gesicht. Zmej wirft ihre Handaxt in den Hinterkopf des am Boden liegenden Fischmenschen und tötet ihn gekonnt.


Stor versucht dem letzten Sahuagin hinterher zu kommen, rutscht aber in der Butter aus. Mirahn versucht ebenso dem Fischmenschen hinterher zu kommen und schaut die Treppe hinab nach unten - in jedem Auge des Gegners steckt eine Gabel, die das “Halblingsmädchen” in diese gestochen hatte. Alle der Fischmenschen sind endlich erledigt.

Das einzige, was nun noch übrig ist, ist das kleine Boot mit der Figur, die sie zuvor gesehen hatten. Mirahn springt geradewegs ins Wasser und schwimmt darauf zu. Das Boot sieht eher aus wie eine Attrappe, aus alten Schiffsteilen zusammengeschustert. Es ist ein Mensch, der dort drinnen ist. Er ist geknebelt und mit Algenschnüren gefesselt. Mirahn zieht sich vorsichtig auf das Boot - sie kann schon die Gallionsfigur der Naked Ned auf sich zukommen sehen. Der Mensch hat blonde Locken, blaue Augen und ist ziemlich dick. Auf dem Boot findet Mirahn noch eine kleine hölzerne Truhe, die ebenso umwickelt ist. Sie greift beides, springt ins Wasser und schwimmt aus dem Weg - einen Moment später wird das Boot vom Bug gespalten. Mirahn schwimmt mit ihm zum Schiff und gemeinsam schaffen sie es, den jungen Mann hochzuziehen.

Viele der Crewmitglieder merken jetzt erst wirklich, was passiert ist. Die Offiziere kommen müde von unter Deck. Alle haben überlebt, auch Max kommt wieder zu Bewusstsein. Shandri rennt nach oben und fällt ebenfalls in der Butter hin. Bis auf die Wellen und Möwen ist alles wieder still. In der Ferne ist zum ersten Mal seit Tagen Land zu sehen.

Shandri kümmert sich um Max und auch um Stor, welcher dann den gefesselte Mann wird befreit. Der Name des Mannes ist Bern Rimewave.
Er erzählt, dass er von den Inseln kommt und ein Fischer ist. Er war mit seinen Eltern draußen und ist von den Seeteufeln angegriffen worden. Seit dem hat er seine Eltern nicht mehr gesehen.

Mirahn denkt er ist etwa 17 oder 18 Menschenjahre alt und wirkt beinahe noch ünger, als er fleht und aufgewühlt fragt, ob sie seine Eltern gesehen haben. Er weiß nicht einmal, wie viele Tage das her ist. Sie waren in der Nähe von Fiskrbak. Er bittet erneut um Hilfe bei der Suche nach seinen Eltern.

Amber fragt, wieso er noch lebt. Niemand war auf dem Boot - Mirahn weiß, dass die Fischmenschen aber gerne Hinterhalte planen. Es könnte einer davon sein, es passt zu ihrem Wesen.

Bern weiß auch nicht, wem die Kiste gehört. Was er weiß ist, dass der Jarl seines Volkes Jarl Frostgale ist. In dessen Bereich ist auch das Schiff vom Himmel gefallen, zu dem die Naked Ned ohnehin gerade unterwegs war.

Sie beschließen also, ihn mitzunehmen und nach Hause zu bringen. Er hat eine Kette mit bunten Muscheln um und scheint sehr verwirrt und überfordert - aber nicht gefährlich.

Die Truhe ist verschlossen und lässt sich auch nachdem die Schnüre verschwunden sind nicht öffnen. Mit Zmej’s Hilfe stellt sich heraus, dass es immerhin kein magisches Schloss ist. Ein normaler Schlüssel sollte es öffnen.

Midnight durchsucht die Leichen der Sahuagin und findet an einer Kette einen rostigen Schlüssel. Während Zmej verzweifelt und vergeblich versucht das Schloss aufzukriegen, kommt Midnight mit dem diesem zurück zur Truhe.

Stor und Zmej “freunden” sich etwas an. Zmej umarmt ihn sogar - und versucht dabei, ihm die Kette vom Hals zu stehlen. Sie schafft es, unbemerkt. Nachdem dies geschehen ist, verschwindet sie schnell in ihrer Kajüte.

Währenddessen öffnet Midnight mit dem Schlüssel die Truhe. Es knirscht zwar etwas, aber dann geht der Deckel auf.

Der Inhalt:
Eine Glasflasche mit roter Flüssigkeit (Heiltrank)
Eine handvoll heller Korallenstücke (50 Gold wert)
Eine sehr schöne Muschel die man als Musikhorn verwenden kann (10 Gold wert)
25 verschiedene Münzen, (24 Gold wert)
Ein Idol aus Koralle, ein Hai, dessen Flossen abgebrochen sind. Seltsame Symbole sind in seine Seiten gekratzt.

Midnight berührt den Korallen-Hai und er fühlt sich sehr kalt an. Sie fühlt sich, als würde ihre Sicht kurz verschwimmen, als würde sie fallen, weggezogen werden, alles wird schwarz. Vor ihr das Bild dieses Hai, mit Flossen. Aus der Schwärze kommt ein muskulöses, blaues Tentakel, dass sich darum wickelt. Es zerquetscht und die Flossen brechen ab. Midnight wird zurückgestoßen und ist wieder im Hier und Jetzt, ihr Kopf fühlt sich leicht an, so als ob sie gerade erst aufgewacht wäre.

Sie schüttelt den Kopf und versucht aus dieser Sache schlau zu werden. In ihrem Verstand hört sie eine kalte Stimme, stechen wie Nadeln.
“Falsche Idole!”

Midnight wird für die nächsten acht Minuten verrückt: Sie will von der Stimme erzählen, von dem was sie gesehen hat und alles was die anderen hören ist ein Miauzen. Sie können sie nicht verstehen.

Als die Sache vorbei ist, versucht auch Mirahn das Idol zu benutzen, doch es passiert nichts mehr. Shandri versucht, es magisch zu überprüfen und wird ohnmächtig.

Dann ist Land in Sicht. Vor ihren Augen sehen sie alle endlich Gundbark. Es riecht nach Seeluft und Ziege.

Währenddessen hat Zmej in ihrer Kajüte die schwarze Perle aus der Muschel entfernt und ersetzt sie mit einer Bleikugel, verschließt die Muschel wieder. Dann gibt sie die Kette zu Stor zurück, sogar mit neuem Lederband.

Stor allerdings wird misstrauisch. Er kneift die Augen zusammen und scheint recht verwirrt. Zmejs Auge zuckt wohl, wenn sie lügt und die Muschel riecht nun auch komisch. Zmej redet sich um Kopf und Kragen, während die Naked Ned in den Hafen von Gundbark einläuft.
« Letzte Änderung: 11. November 2021, 01:42:25 von Bloodjack »
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  • 31. Januar 2021, 18:57:58
Episode 11 "Kaltes Land unter den Füßen"
« Antwort #14 am: 31. Januar 2021, 18:57:58 »

Zmejs Logbucheintrag

Zmej konnte dank Bimz’ tatkräftiger Unterstützung und Halbwahrheiten Stor davon überzeugen,dass sie ihm seine Kette nur repariert hatte. Währenddessen lief die Naked Ned in Gundbarg ein, einer kleinen Stadt in einem Fjord gelegen. Mirahn, Midnight und Amber schafften es hingegen Shandri mit Hilfe der Schiffsärztin wieder zu Bewusstsein bringen. Anscheinend hat das Idol andere Effekte auf jeden, da Shandri kurz davor war ihrem Gott Helm abzuschwören. Mirahn konnte sie davon abbringen und sie entließen eine noch sehr aufgewühlte Shandri.

Das Schiff legte Anker im Hafen, der Crew wurde Landgang gewährt, eine Skelettcrew blieb an Bord um das Schiff zu bewachen. Stor nahm es auf sich der Gruppe die Stadt zu zeigen und sie zum König im Fort zu bringen. Wichtige Orte auf dem Weg waren: die Taverne „Dragon Turtle Inn“ (die Bessere), weiter oben in einem alten gestrandeten Schiff „The Crows Nest“ (die Schlechtere), das Lagerhaus der Saltwoods und der wohl interessanteste Laden, einer für Schiffsreperatur und – verbesserungen. Dieser wird von einer Gnomin namens Oda Gimlet und einem menschlichen Schmied geführt. Zmej überhörte ein Gespräch zwischen beiden und begann sogleich mit zu fachsimpeln. Midnight und Mirahn fanden hingegen Stockfisch den sie für den Koch an Bord mitbringen wollten. Amber gesellte sich nach kurzer Zeit zu Zmej und unterhielt sich mit Oda. Diese war sehr von ihr fasziniert und freute sich nun endlich nicht mehr das Kurioseste auf der Insel zu sein.
 
Am Fort angekommen, mehr ein von Mauern umrundeter Hof mit diversen Langhäusern, zielte Stor zielstrebig auf das Lauteste zu. Dort wurde ein Fest gefeiert, als die Gruppe eintrat stellte sich allerdings erst einmal Stille ein. Stor wurde herzlich von einem älteren prunkvoll gekleideten Mann begrüßt, der König der Insel Olgrave Redaxe. Wir wurden alle begrüßt und mit den Worten „erst wird gefeiert, danach wird besprochen“ ging die Feier weiter. Es wurde ausgiebig Getrunken und Gespeist bis tief in den Morgen. Einige schafften es sich davonzuschleichen (Zmej) während andere noch andere Aktivitäten der Nacht verfolgten (Mirahn).

Am Morgen trafen sich allerdings alle in besserem oder schlechteren Zustand wieder zusammen. Arveene Greysail war als einzige der Delegation in vorzeigbarem Zustand. Nach einiger Zeit gesellte sich der König zu der Gruppe und endlich begann die lang ersehnte Besprechung. Er schildert den Vorfall des abbgestürzten Schiffes, hat selbst aber leider nicht mehr Informationen. Eine Reise zum Jarl in Fiskrbak sollte uns mehr Einblick verschaffen. Stor wird in Abwesenheit zu unserem Führer und „Aufpasser“ erkoren. Aveene und ihre Leute bleiben beim König um über die Lords Alliance und deren weiteren Projekte zu sprechen.

Weitere Informationen die uns gegeben wurden sind, dass im Norden, ungefähr seit Absturz des „Schiffes“ Fischmenschen Geiseln auf der Insel nehmen. Außerdem sind Flüchtlinge, die scheinbar sehr verstört sind vermehrt in Gundbarg eingetroffen. Manche sogar nur zum Durchlaufen, um sich am Pier ins Wasser zu stürzen. Als Zeichen seiner Gunst gibt uns der König noch sein silbernes Horn mit, dieses wird nun von Mirahn getragen. Der König verlässt uns wieder und wir machen uns auf den weg zum Schiff.

Die Crew wird informiert, dass sie mindesten eine Woche vor Ort bleiben werden, diverse Ressourcen wurden noch eingepackt. Mirahn hingegen holte sich von einer alten, halbblinden (?) Frau Informationen über das über den Pier laufende Paar das ins Meer ging. Prompt sprang sie auch in den Fjord, Stor wollte mit doch kam nach einiger Zeit wieder aus dem Wasser, er ist eben kein Triton. Nach einiger Zeit kommt Mirahn mit 2 Armreifen aus dem Wasser. Die Geister der 2 Leute laufen seitdem wieder den Pier entlang ins Wasser. Gemeinsam wird beschlossen die Armreifen in Fiskrbak zu „bestatten“ um ihren Geistern Ruhe zu gönnen.

Nachdem alle Vorbereitungen getroffen sind beginnt die Reise über die Insel. Etwa 3 tage soll der Fußmarsch dauern. Am ersten Tag passiert nicht wirklich etwas, Midnight findet Spuren von recht großen Katzen zu sehen bekommen wir aber keine. In einer alten Rasthütte verbringen wir eine kalte und ruhige Nacht. Der nächste Tag, genauso kalt wie der vorherige, verläuft anfangs ebenfalls ruhig. Weitere Spuren der großen Katzen werden gesichtet und in einem kleineren Talkessel findet sich ein umgestürzter, mit Eis überzogener Wagen. Stor, der sich anscheinend langweilt, schreit eine laute Herausforderung an die Katzen und sonstige Wesen. Zmej will sich anschleichen und ihn von hinten erschrecken, rutscht aber auf dem vermaledeit Schnee aus.

Die Antwort auf Stors Rufen kommt schneller als erwartet. Eine eisige Aura legt sich über ihn und er bleibt wie eine Eisstatue erstarrt stehen. Eine Crag Cat springt aus einem Schneehaufen direkt auf Zmej und schafft es sich mit Klauen und Zähnen bewusstlos zu machen. Eine weiter Katze springt aus der anderen Richtung auf die Gruppe zu. Und zum Entsetzen aller erhebt sich ein sagenumwobener Yeti hinter dem Wagen.  Der Kampf erwies sich als hart und blutig. Midnight kann mit ihren katzenhaften Reflexen und überragenden Fähigkeiten mit der Armbrust eine der Katzen niederstrecken. Mirahn und Amber halten den Yeti und die zweite Katze in schach, während die wieder aufgestandene Zmej versucht aus der Ferne gegen den Yeti zu helfen. Der gruppenzugewiesene „Aufpasser“ macht sich sehr schön als Statuette und Hindernis. Nachdem Mirahn und Amber jeweils ebenfalls kurz übermannt wurden schaffen sie es gemeinsam den Yeti zu besiegen. Blutig und erschöpft stehen sie nun da und hören sich das Lamentieren des wieder aufgetauten Stors an… 
« Letzte Änderung: 15. März 2021, 14:12:51 von Bloodjack »
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